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Frauen Relegation

Bischofswerdaer FV 08 vs. F.F.C. Gera
2 : 0


Bischofswerda ist der bessere Dritte
Thüringer Aufstiegsaspirant verliert in Sachsen
von Oliver Möckel

Foto Horst Richter  weitere Bilder zum Spiel |>|


Ein Wollen konnte man dem F.F.C nicht absprechen – das Können lag aber eindeutig auf der Seite des Gastgebers. Sachlich betrachtet, waren die Gerschen mit dem 0:2 im Duell der Staffel-Dritten sogar noch gut bedient.

Die homogene und sehr gefestigte Elf aus Bischofswerda war bis zur letzten Sekunde präsent, ging in jeden Zweikampf, doppelte, variierte lange Bälle mit Kurzpasspiel, war immer die entscheidende Sekunde eher hellwach und ließ so die Grün-Schwarzen nie zur Entfaltung kommen.

Demzufolge erarbeiteten sich die Gäste eine einzige Chance – viel zu wenig, um die „Schieböcke" ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.

Sophie Zenker eröffnete den Reigen, umspielte Juliane Kremke und verzog um Zentimeter aus diagonaler Position (3.). Sieben Minuten später passierte dann die einzige Möglichkeit für Gera: Lea Friedemanns Schuß wurde sichere Beute von Torfrau Natalie Alke (10.).

Danach sah der F.F.C. nur noch Rot; immer wieder wurde Bischofswerda gefährlich. Christina Dürrlich (13., knapp vorbei) und Sophia Böhmak (18., schwach abgeschlossen; 25., Juliane Kremke hält) vergaben klarste Chancen, ehe Sophie Zenker durchbrach, Juliane Kremke nicht festhalten konnte und Christina Dürrlich am 2. Pfosten wenig Mühe hatte, das 1:0 zu markieren (31.).

Sarah Jürß (41., Torfrau Kremke pariert am kurzen Pfosten) und Leonie Gries (44., drüber) schickten dann noch letzte Grüße vor der Pause.

Lea Friedemann musste nach einer halben Stunde asthmabedingt schon passen, Lea Heß wurde zur Halbzeit durch Natalie Sachse ersetzt. Viel besser wurde die Leistung des Gastes aber nicht.

Der FV 08 zog seine Linie unbeirrt weiter durch und setzte bei allem nach, was wie ein Ball aussah. Sarah Kasper (54., drüber) und Sophie Zenker (55., vorbei) kreierten eine neue Doppelchance, der vorsichtige Spielaufbau der Gäste starb sehr oft sehr früh.

Mit verrinnender Spielzeit gingen die Geraer Köpfe manchmal gar nicht mehr hoch, auch die für Tina Pieper gekommene Katharina Schulze rieb sich immer wieder in Zweikämpfen auf. Mit dem nach Spielverlauf logischen 2:0 durch Christina Dürrlich war der Drops dann gelutscht. Eine FVlerin setzte sich über rechts durch, paßt quer und die Nummer 9 der Gastgeber netzte am 1. Pfosten locker ein (66.).

Sophie Zenker vergab in der 77. aus aussichtsreicher Position die letzte klare Torchance des Spiels – danach überstanden die „Null-Achter" auch mit Bravour die letzten Bemühungen des Gastes auf eine Ergebniskorrektur.

Jens Wunderling musste nach dem Spiel sicht- und hörbar nach erklärenden Worten suchen.
„Das war heute nicht unsere beste Leistung. Eigentlich können wir es besser. Woran es lag, verstehe ich nicht so richtig. Wir wußten, wie Bischofswerda spielt, das haben wir angesprochen. Die Umsetzung auf dem Platz hat überhaupt nicht funktioniert, wir waren über weite Strecken der Spielball der Gastgeberinnen. Wenn wir am 19. Juni nicht besser agieren, kommen wir auf heimischem Geläuf schlimm unter die Räder. Der FV war keine Übermannschaft, hat aber mit Herz und Willen gespielt. Wir dagegen haben uns den Mut mit Alltagsfehlern genommen; Fehlpässe, halbherzige Zweikämpfe, Alibiaktionen. Unsere Niederlage unterschreibe ich nach dieser Leistung."



Der F.F.C. Gera spielte mit:
Kremke – Heß (ab 46. Sachse), Mörsel, Friedemann (ab etwa 33. Schinkel), Pieper (Schulze), Bludau (MK), Seiler, Weiß, Golomb, Hein, Trepschinski

Tore:
1:0 – Christina Dürrlich (31.)
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2:0 – Christina Dürrlich (66.)

Schiedsrichterin: Franziska Brückner (Wechselburg)
Zuschauer: 93