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Frauen Verbandsliga 2015/2016

F.F.C. Gera vs. TSV 1869 Sundhausen
3 : 1

Spielabbruch beim Stand von 3:1 (3:1)

Unschön!
Gast bricht Spiel ab
von Oliver Möckel
Foto: Thomas Gorlt
Skurrile Tore und am Ende eine Farce – das erste Punktspiel der neuen Saison lieferte einigen Gesprächsstoff.

Die 50 Zuschauer sahen in den ersten 45 Minuten eine völlig normale Verbandsliga-Partie. Gera verbuchte mehr Ballbesitz und ließ teilweise klarste Chancen aus. Sandra Drehmann sorgte zwar für den ersten Torabschluß im Spiel (4., vorbei), im direkten Gegenzug verzog Stefanie Seiler aber ihren Hundertprozenter sehr knapp am linken Pfosten. Marta Chmiel war in der 19. für den Gast an der Reihe, ihr Schuß wurde aber sichere Beute von Juliane Kremke. Kurz danach schlug es in Sundhäuser Tor ein: Lisa Hein flankte mustergültig, der akrobatische Rettungsversuch von TSV-Spielerin Bley landete unhaltbar im eigenen Netz – 1:0 (20.).

Beide Mannschaften hatten durchaus ihre Möglichkeiten, den Spielstand entsprechend anzupassen. Janine Bludaus Heber in der 22. Minute verfehlte das Ziel noch knapp, Nicole Mirkes Kunstschuß aus linker Position traf dagegen den rechten Innenpfosten und klatschte zum 2:0 ins Ziel (26.).

Erneut Marta Chmiel (27., über das Tor), Freya-Ann König (29., in die Arme der Torfrau), Melissa Lautenschläger (31., Torfrau pariert) und Lisa Hein (33., über die Torfrau an den rechten Pfosten) sorgten für die nächsten Highlights. Danach schlug die Minute von Freya-Ann König. Das vor der Saison von der OTG Gera zum F.F.C. gewechselte Talent nahm ein Hein-Anspiel gekonnt an den Fuß, drehte sich und erhöhte flach auf 3:0 (37.) – ein ganz starker Nachweis ihrer Fähigkeiten.

Doch auch auf der Gegenseite mangelte es bis zur Pause nicht an Alarm. Eine TSV-Flanke versucht Elisa Trepschinski per Kopf zu klären, leider driftet der Ball von Kopf und Schulter über Juliane Kremke hinweg ins eigene Tor zum 1:3-Anschluß (42.). Ja, und hätte… Juliane Klein brach in der 45. rechts durch, passte scharf auf den 2.Pfosten und hätte fast gejubelt. Leider kam ihre Mitspielerin dort eine Schuhgröße zu spät.

Kurz vor Wiederanpfiff bestätigte das Schiedsrichter-Team das um sich greifende Gerücht, der Gast wolle nur noch fünf Minuten weiterspielen und dann auf Grund von Kreislaufbeschwerden abbrechen. Referee Läsker pfiff an, Alex Kliemank schoß knapp vorbei und eine Sundhäuserin nach der anderen joggte vom Platz. Geregelt und angewiesen wurde dies nicht etwa vom Trainer, sondern aus der eigenen Defensive heraus. Vier Gäste-Spielerinnen waren aus dem Spiel, so daß der Unparteiische nach 50 Minuten abpfiff.

Jens Wunderling war sehr aufgebracht. „Nichts deutete im Vorfeld darauf hin. Es war ein normales Spiel ohne Auffälligkeiten. Keine Behandlungspausen wegen Kreislaufproblemen, Chancen auf beiden Seiten. In der Halbzeit hat keiner mit uns gesprochen und uns um irgendetwas gebeten. Daß dann die Anweisungen von den eigenen Spielerinnen kommen und die Angesprochenen im lockeren `Galopp` vom Feld eilen, macht das Ganze für mich zur Farce. Es gab die obligatorische Trinkpause, alles war für heiße Temperaturen ausgerichtet, inklusive der obligatorischen Wassereimer. Vor sieben Tagen haben wir bei ähnlichen Bedingungen gegen einen Zweitbundesligist durchgehalten und trotz großer Leistungsdefizite das Spiel über die Bühne gezogen. Ich hoffe nur, die Staffelleiterin entscheidet nun weise."

Zusätzliche Brisanz erlangt das Geschehen durch die Aussage des TSV-Trainers. Er war gegen das Vorgehen, wurde aber von der Mannschaft überstimmt. Logischerweise kann er seine Schützlinge zu nichts zwingen. Trotzdem bleibt nach dieser Aktion ein mehr als bitterer Beigeschmack.

Für den F.F.C. Gera spielten:
Kremke – Mörsel, Lautenschläger (ab 46. Kliemank), Gruschwitz (ab 21. König), Bludau (MK), Werner, Seiler, Mirke, Hein, Nitschke, Trepschinski Zuschauer: 50 Schiedsrichter: Steffen Läsker (Wünschendorf) – Daniel Grimm (Wünschendorf), Güray Günal (Gera)
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