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Frauen Verbandsliga

SG Eisenberg/Hermsdorf vs. ZFC Meuselwitz
1 : 2

Der Knoten platzt!

von Melissa Reinke (Meuselwitz)

An diesem Sonntag waren die ZFC Frauen nach Eisenberg unterwegs. Immer wieder vor Augen, wie wichtig es wäre, heute 3 Punkte einzufahren. Bei aller Motivation und positiver Einstellung zu dieser Partie, dürfe man gegen die mit Abstand jüngste Mannschaft in der Verbandsliga Thüringen nicht übermütig werden. Der Altersdurchschnitt von der SG im Unterschied zu dem des ZFC beträgt ganze 10 Jahre! So versuchte man durch Erfahrung und Siegeswillen, den blutjungen Hermsdorferinnen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Trainer Steffen Rohde machte sich nach der Niederlage von letzter Woche viele Gedanken über die Aufstellung. Mandy Lochmann kehrte auf die Libero Position zurück, um wieder Ordnung und Sicherheit in die eigene Abwehrreihe zu bringen. Simone Sieghardt wurde hinter den Spitzen eingesetzt, um diese mit gefährlich genauen Pässe zu füttern.

In der 8. Minute wurden wir jedoch eines besseren belehrt. Unkonzentriertheit in den eigenen Reihen sowie fehlendes Engagement in den Zweikämpfen ließen die Heimmannschaft in Führung gehen.

Direkt mit dem darauffolgenden Anstoß leitet Jeannine Stachon den Konter ein. Sie setzt sich energisch auf der rechten Seite durch und flankt rein. Die mitgelaufene Nicole Mirke kann den Ball leider nicht im Gehäuse unterbringen. Nach einer knappen Viertelstunde passt, die an diesem Tag sehr starke, Franziska Golomb auf rechts außen zu Franziska Strauch. Diese gibt an die laufstarke Jeannine Stachon alias Hütchen ab. Nicole Mirke lauert im Strafraum auf die Flanke und schießt. Das Leder gerade so gehalten, doch der Nachschuss sitzt. Zu ihrer eigenen Verwunderung dreht sie sich noch einmal um, um sich zu vergewissern, ob der Ball wirklich den ersehnten Ausgleich brachte. Im Minutentakt erarbeitet man sich durch eine geschlossene Mannschaftsleistung immer wieder Chancen. Man sah nun deutlich den Siegeswillen des Gefüges. Nach gutem Zusammenspiel von Mittelfeldmotor Manuela Lange und Stürmerin Nicole Mirke, rollt der Ball in die hinteren Reihen. Franziska Golomb fasst sich ein Herz und zieht einfach mal ab. Ihren Schuss kann die „lange" zwischen den Pfosten stehende allerdings halten. Eine halbe Stunde ist nun gespielt und der ZFC macht weiter Druck. Viel zu wichtig war ein Sieg, für die Mentalität von Trainer und Spielerinnen, um jetzt aufzugeben. Durch unzählige lange Bälle und Eckstöße wollte man die Hermsdorfer Abwehr aus der Reserve locken. Dies gelang einige Male, allerdings scheiterte man meist an der erfahrenen gegenüberstehenden Hüterin.

So ging es in die Halbzeitpause. In den Gesichtern der Mädels sah man diesmal weder Angst noch Enttäuschung, sondern Kampfgeist, Siegeswille und das Bewusstsein das man hier gewinnen wird. Egal wie.

In der 50. Minute wiederum eine Ecke für die Gäste. Der Ball kommt in den 5-Meterraum, jedoch kommt Hütchen nicht ran. Die Kugel rollt durch den Strafraum. Nicole Mirke legt sich das Streitobjekt auf ihren starken linken Fuß, schießt allerdings knapp über die Latte. Einen zugesprochenen Freistoß in der 60. Minute, legt sich Melissa Reinke zu Recht. Ihr Schuss landet allerdings weit über dem Netz.

Im weiteren Spielverlauf arbeitet man sich immer wieder weit nach vorn, allerdings entwickeln sich daraus keine Hochkaräter. Da bei Nicole Mirke der Knoten platzte, wollte auch Youngstar Hütchen ihre Stürmerqualitäten unter Beweis stellen. Bis zur letzten Minute glaubte jede der Spielerinnen an sie und irgendwie hatten wir das Gefühl das sie das spürte und alles gab. Fast zeitgleich mit dem Abpfiff zieht Nicole Mirke nochmal an und in die Mitte. Hütchen setzt all ihre Energie in diese Aktion. Sie erreicht zuerst den Ball und verwandelt zum 1:2 Endstand. Völlig erschöpft, verwundert aber vor allem überglücklich fällt sie zu Boden und bleibt erst mal liegen. Doch als die gesamte „Meute" zu ihr läuft, entscheidet sie sich „besser" aufzustehen und sich mit der Mannschaft über den verdienten Sieg zu freuen, als womöglich erdrückt zu werden.

Fazit: Das erste Tor der Partie konnte zwar wieder nicht erzielt werden, doch durch eine kämpferische und geschlossene Mannschaftsleistung, konnte nicht nur der Rückstand aufgeholt, sondern das gesamte Spiel gedreht werden. Weiterhin freuen wir uns sehr, dass der „Doppelknoten" unserer Stürmer endlich geplatzt ist und es von nun an nur bergauf gehen kann. Abwehr und Mittelfeld spielten taktisch besser und stellten Räume besser zu. Ein großes Lob gilt unserer Meinung nach Franziska Golomb. Die in sehr kurzer Zeit bei uns einen starken Reifeprozess durchlaufen hat und aufgrund ihrer Leistungssteigerung ihren Stammplatz am Wochenende mehr als verdient hatte. Also Mädels Spaß und Freude, aber auch Ehrgeiz und Siegeswille beibehalten, dann werden automatisch noch weitere Erfolge eingefahren und wichtige Punkte zu Buche stehen können.


Statistik zum Spiel:


Torfolge:
1:0 Jasmin Mehnert (9.)
1:1 Nicole Mirke (13.)
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1:2 Jeannine Stachon (90.+1)


SG Eisenberg/Hermsdorf:

Schreiber - Krömer (MK), Boy, Bezold, Mehnert, Poch, Lorenz, Pfeifer, Ostendorf, Schwarz, Schlegel (73. Löbner)


ZFC Meuselwitz:

Siebert - Sieghardt, Lochmann, N. Mirke, Lange, Hartmann (57. Pampel), Stachon, Reinke (MK), Strauch, Golomb, Rohde


Schiedsrichter: Christian Möbius (Dornburg)


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