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Frauen Kreisoberliga

F. F. C. Gera II vs. SpG Tanna/Mühltroff
1 : 1

Punkteteilung im Spitzenspiel
Gera mit Fortuna im Bunde
von Oliver Möckel
„Mit diesem Punkt können und müssen wir leben, da Tanna besser war. Das Chancenplus lag eindeutig beim Gast. Wir haben zu uninspiriert und auch zu vorsichtig gespielt, es fehlte der Zug zum Tor. Hinzu kam, dass uns die Glücksgöttin hold war, da Tanna im Abschluss viel zu fahrlässig war" zog Geras Coach Maik Taubert eine ehrliche Bilanz.

Zu Beginn war es ein munteres Spiel, in dem beide Teams ihre Möglichkeiten hatten. Julia Schneider (2.) und Jessica Winter (Doppelchance in der 3. Minute) für die SG sowie Tina Gruschwitz (2.) Kathrin Steppe (4.) und Petra Wendler (13.) für Gera hatten jeweils einen Treffer am Schuh. Danach eroberte sich der Gast die Deutungshoheit der Partie und drängte den F.F.C. hinten rein. Zwischen der 20. und der 37. Minute erspielte sich die Truppe um Trainer Johannes Goj sage und schreibe acht zwingende Chancen, bei denen das Glück und Lucille Schmalz alle Hände voll zu tun hatten. Jessica Winter, Johanna Picker und Julia Weiß vergaben die teilweisen Tausendprozenter in Serie. Nach dem Halbzeitpfiff von Schiri Geidel gab es auf Geraer Seite viel Redebedarf.

Form- und auch spielverbessert begann der F.F.C. die zweiten 40 Minuten; man war nun wieder präsenter und entwickelte mehr Druck. Die orangenen Gäste zogen sich weit zurück und blieben über Konter jederzeit gefährlich. Leider verstanden es die Gerschen nicht, aus der nun defensiven Grundhaltung der SG Tanna Kapital zu schlagen. Julia Schneider (58.) und Lucy Taubert (59.) hätten sogar die Führung markieren können, aber wie schon im ersten Durchgang schluderten die jungen Mädchen aus dem Oberland allzu fahrlässig mit den sich ihnen bietenden Gelegenheiten. Als sich alle Zuschauer schon mit dem torlosen Remis angefreundet hatten, schlug Petra Wendler zu. Mit einem über Jahrzehnte entwickelten Torriecher antizipierte sie an der Nitschke-Flanke, die die 15-jährige Torfrau Götz durchrutschen ließ und staubte locker zum späten 1:0 (74.) ab. Ein Geraer Fan kommentierte das Tor folgendermaßen: „Alte Fußballweisheit: Wenn du vorn deine Chancen nicht reinmachst, bekommst du halt hinten das Tor." „Mit mehr Cleverness halten wir den Vorsprung über die restlichen fünf, sechs Minuten. Leider waren wir an diesem Tag eben nicht clever, sondern liefen ins offene Messer". Und so kommentierte Maik Taubert den Ausgleich durch Jessica Winter, die über die gesamte Spielzeit nie in den Griff bekommen wurde. Immer wieder tankte sie sich durch Freund und Feind und lieferte gefährliche Aktionen. Auch in der 77. Minute. Im großen Mittelfeldloch holte sich die wuchtige Spielmacherin der Gäste den Ball, umkurvte jeden in ihrer Reichweite und schloss trocken zum 1:1-Endstand ab. Den Treffer hatte sich das ganz junge Team redlich verdient; Gera hätte sich über eine höhere Niederlage auch nicht unbedingt beklagen können.

Bittere Pille neben dem Ergebnis waren auch die vielen Verletzungen auf grün-schwarzer Seite, von denen die Bewusstlosigkeit bei Tina Förster nach einem Gesichtstreffer wohl die bitterste war. Sie musste daher nach ihrem 21-Minuten-Kurzeinsatz vom Platz geführt werden. Das letzte Wort gehört noch einmal dem Geraer Trainer: „Ein Sieg war nicht möglich, da wir wohl mit zuviel Respekt in die Partie gingen. Zum anderen haben wir aber auch nicht unser ganzes spielerisches Potenzial ausgeschöpft, das können wir deutlich besser. Des Weiteren macht sich gerade in solchen Partien das Fehlen wichtiger Spielerinnen bemerkbar."

Die Statistik vom Spiel :
Torfolge :
1:0 Petra Wendler (74.)
1:1 Jessica Winter (77.)

F. F. C. Gera II :
Schmalz - Wendler, K. Steppe (MK), Nitschke, Gruschwitz, Hühne, S. Saß (Förster, Geiermann)

SpG Tanna/Mühltroff :
Götze - Picker (MK), Winter, Weiß, Schneider, Taubert, Müller (Löwe)

Zuschauer : 31

Schiedsrichter : Mirko Geidel (Gera)
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