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Frauen Verbandsliga

SV SCHOTT Jena vs. F. F. C. Gera
0 : 6

F.F.C. meldet sich eindrucksvoll zurück
SCHOTT muss für Erfurt-Niederlage büßen
von Oliver Möckel
Torjägerin Marie Preller auf dem Weg zum Saisontor Nr. 29 - Foto Jana Oertel

Ungemütliches Wetter, ein ungemütlicher Gegner: mit diesen Voraussetzungen hatten es die Geraerinnen in Jena zu tun. Durch die Bank weg einen Kopf größer, verhieß der SV SCHOTT Jena vor dem Anpfiff nichts Gutes. Dass dies aber überhaupt nichts heißen muss, zeigte sich am Ende.

Wie klar der 6:0-Erfolg der Grün-Schwarzen ausfiel, besagt unter Anderem auch die Chancenverteilung: SCHOTT hatte in den gesamten 90 Minuten nur genau drei klare Möglichkeiten (27., zu spitzer Winkel; 76., Gewühl nach Ecke, Karo Heimer mit einem Riesenreflex auf der Linie; 90., Freistoß knapp drüber), die aber Null komma Nichts einbrachten. Den Rest der Partie bestimmten die Frauen von der Elster, schossen einen nie gefährdeten Sieg heraus und ließen sogar noch eine Handvoll Möglichkeiten ungenutzt.

Vom Anpfiff weg drückte Gera und hätte fast wieder eines der schnellsten Tore erzielt, aber Sabrina Herold schloss ihr Solo zu ungenau ab, der Ball strich ganz knapp am linken Pfosten vorbei (14. Sekunde). Lisa-Marie Otto hielt nach einer Ecke einfach mal drauf, der Ball wurde von einem Kopf noch abgefälscht und ging drüber (31.). Danach legte Marie Preller los und gab den Startschuss zum Dreifachschlag binnen fünf Minuten. Den ersten ihrer heute drei Treffer erzielte sie in der 38., nachdem sie von Sarah Steppe mit einem wunderbaren Pass beschenkt wurde. Marie zauberte eines ihres unwiderstehlichen Soli aus der Kiste und ließ der Hüterin aus ganz spitzem Winkel null Chance. 60 Sekunden später lag sich der Geraer Anhang schon jubelnd in den Armen. Marie Preller hatte nach Herold-Pass die Jenaer Keeperin locker ausgespielt und schloss ab. Unbegreiflicherweise kugelte der Ball am leeren Tor vorbei. Fassungslosigkeit!Marie wäre aber nicht Marie, wenn sie so etwas umwerfen würde: mit stoischer Ruhe knallte sie wieder 60 Sekunden später nach Herold-Pass Torfrau Hünniger die Kugel über den Kopf zum 2:0 in die Maschen.Der Pausenstand wurde von Lisa-Marie Otto hergestellt. Janine Bludau arbeitete sich auf links schön in den Jenaer Strafraum und flankt. Lisa-Marie steht am zweiten Pfosten goldrichtig und schiebt die Kugel locker ein (42.).Den Strich unter die erste Hälfte zog Marie Preller. Wieder ein Solo, wieder allein vor dem Tor; doch diesmal zeigt Peggy Hünniger ihre ganze Klasse und entschärft den Hundertprozenter (45.).

Seitenwechsel-gleiches Bild: Jena versucht, den Ball vom eigenen Tor weg zu halten, wird aber immer wieder von der sicheren Defensive mit Stefanie Seiler als „Staubsauger" gebremst. Der unermüdlichen Janine Bludau wäre sechs Minuten nach Wiederbeginn fast ein Traumtor gelungen. Marie Preller flankt, Janine nimmt den Ball an, dreht sich und jagt die Kugel ans Jenaer Lattenkreuz. Auch in der 56. Minute bleibt ihr das Schussglück (noch) versagt, ihr Schuss streicht über den Querbalken. Der Gersche Anhang musste bis zur 70. warten, ehe ein weiterer Treffer fiel. Wer sonst als Marie Preller kann so schön solieren?Ähnlich dem 1:0, treibt sie die Kugel gen Jenaer Kasten und schließt wieder aus spitzem Winkel zum 4:0 ab. Und nun bekam auch Janine Bludau endlich ihr Tor gutgeschrieben. Von Sabrina Herold bedient, eilt Janine unaufhaltsam auf Keeperin Hünniger zu und befördert den Ball in die obere rechte Ecke zum 5:0 (78.).

Foto: Stefanie Seiler (Jana Oertel)

Mit dem 6:0 platze endlich auch ein Knoten, nämlich der vom lange verletzten Leipziger Neuzugang Stephanie Grabo. Die linke Läuferin profitierte kurz vor Ultimo von einem Torwartfehler. Innenverteidigerin Juliane Kremke probiert es in der 86. einfach einmal und hält aus halb-rechter Position drauf; der Ball dreht leicht nach außen, Goalie Hünniger fliegt vorbei und Stephanie Grabo hat wenig Mühe, die Kugel am langen Pfosten zum 6:0 ins Netz zu befördern.

Klar zu Null gewonnen, spielerisch über weite Strecken mehr als überzeugt – Gersches Frauenfußball-Herz, was willst du mehr? Mit dieser bestechenden Leistung haben die F.F.C.-Frauen gezeigt, dass die unselige Niederlage vom vergangenen Wochenende wirklich nur ein Ausrutscher war, der aber anscheinend zur rechten Zeit kam. Besonders beeindruckend war die geschlossene Mannschaftsleistung in Jena, mit der gerade in der zweiten Hälfte der Gegner nach Belieben dominiert wurde.



Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Marie Preller (38.)
0:2 Marie Preller (40.)
0:3 Lisa-Marie Otto (42.)
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0:4 Marie Preller (70.)
0:5 Janine Bludau (78.)
0:6 Stephanie Grabo (86.)

SV SCHOTT Jena:
P. Hünniger (MK) - Kühn, Leonhardt, Kerzel, Schnabel, B. Hünniger, Rubach, Ludwig, Neumann (53. Triller), Hofmann, Lisker (63. Hartig)

F.F.C. Gera:
Heimer - Otto, Nitschke (53. Wendler), Bludau, Werner, Preller, Herold (MK), Seiler, Kremke, S. Steppe, Grabo

Schiedsrichter: Jakob Schrötter (Hermsdorf)


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