Nicht auf Rosen gebettet war Geras Trainerin Lang vor der Partie: Sarah Braune fiel mit Armbruch aus, Lara Schirmer meldete eine Knieverletzung an, Katharina Schulze plagten Magen-Darm-Problem und kurz vor dem Spiel kam die telefonische Mitteilung, dass Torfrau Sarah Döbler vom Hund gebissen wurde. Das verdächtige Zucken um die Augen von Angelika Lang wich dann aber doch noch einem Lächeln, als Katharina Schulze und die Hüterin ihr OK für den Einsatz gaben. So traten die Gerschen vollzählig an und es wurde eine Hartplatz-Partie zweier völlig gleichwertiger Teams, die zwar keinen Schönheitspreis bekommen wird, aber sehr fair verlief.

30 Minuten lang neutralisierten sich beide Mannschaften zwischen den Strafräumen, wobei der F.F.C. die leicht größeren Spielanteile hatte. Nach der Neutralisationsphase eröffneten sich Lea Friedemann (30.), Pauline Beier (32.), Juliane Wöllner (33.) und Anika Baum (34.) in kurzen Abständen Möglichkeiten auf die Geraer Führung; doch zu verkrampft und zu ungenau versandeten alle Versuche. Auch die geschwächte Katharina Schulze probierte es bis zur Pause noch zwei Mal, die unplatzierten Schüsse brachten nichts Zählbares.

Die grün-schwarze Abwehrreihe um Kapitän Jenny Hühne hatte bis dahin sehr gut gearbeitet, so dass Sarah Döbler in den ersten 40 Minuten nie ernsthaft eingreifen musste. Mühlhausen, das bis dahin ein wenig untertauchte, kam nun in Fahrt. Mit Druck brachten sie die Geraer B-Juniorinnen in Verlegenheit, Geras Torfrau hatte gut zu tun und hielt ihre Farben im Spiel. Trotzdem musste sie in der 47. hinter sich greifen: aus einem Gewühl heraus spitzelte Shari-Christin Raub das Spielobjekt mit der Pike unhaltbar in die rechte, untere Ecke zur Gästeführung.

Gera antwortete mit einer Systemumstellung und mehr Druck nach vorn. Anika Baum rotierte nun im offensiven Mittelfeld und unterstützte das Spiel nach vorn. Lea Friedemann (55., 70.), Katharina Schulze (60.) und Anika Baum (62.) versuchen es, scheitern aber an Torfrau und Abwehr der Gäste. Mühlhausen ließ sich nicht lumpen und antwortete immer wieder gefährlich, Sarah Döbler vereitelte trotz Fingerverletzung mit starken Aktionen bei vier Versuchen die höhere Führung der Nordwest-Thüringerinnen.

Am Ende stand dann doch die Heimniederlage für den F.F.C. im Spielprotokoll. Angelika Lang war nicht wirklich zufrieden. „Meine Mannschaft hat sich bemüht, auf jeden Fall. Irgendwie wirkte aber unser Spiel heute sehr verkrampft. Das hat mir gegen Weimar besser gefallen. Trotzdem gibt es keinen Vorwurf, da wir mit den Ausfällen von Sarah Braune und Lara Schirmer, die im Nachhinein schwer wogen, leben mussten. Wenn man mich fragt: dieses Spiel hatte eigentlich keinen Sieger verdient; beide Mannschaften waren gleichwertig und jede hatte eine Halbzeit für sich entschieden."

Diese Partie war gleichzeitig auch die letzte im Jahr 2012. Angelika Langs B-Juniorinnen überwintern auf dem vierten Platz des Sechserfeldes und treten erst am 16. März 2013 zum nächsten Spiel an – in Zwötzen gegen den VfB Steudnitz.