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Frauen Verbandsliga

SpG Ilmenau/Arnstadt vs. F.F.C. Gera
0 : 8

Ungefährdeter Sieg im Hammergrund
Mit solider Leistung auf den zweiten Platz
von Oliver Möckel
Stefanie Seiler, Sabrina Herold und Lisa Hein (v.l.) - Foto: Ralf Neumann

„Alles richtig gemacht" sagte Martina Klepsch auf der Heimfahrt. Damit zog sie ein ganz kurzes Fazit zur Leistung ihres Teams, bei dem sich kurz vor Abfahrt Elisa Trepschinski mit Fieber abgemeldet hatte. Dafür konnte aber Jeannine Stachon nach einem kurzen Härtetest auf der Ilmenauer Aschenbahn auflaufen.

Das Spiel begann wie erwartet – Gera ging früh durch Lisa Hein in Führung (2.). Denise Werner nutzte kurz darauf die Verwirrung im Ilmenauer 16er nach einem Freistoß zum 2:0 (6.). Janine Bludau erhöhte in der 19. flach auf 3:0 – ihre Kapitänin hatte sie mit einem Gassenpass in die günstige Lage gebracht.

Das schönste Tor des Tages war Lisa Hein vorbehalten: aus rechter Position und 20 Metern wuchtete sie die Kugel unhaltbar über Torfrau Stange hinweg ins lange Eck zum 4:0 (30.). Mit ihrem zweiten Treffer stellte Janine Bludau kurz vor der Pause den 5:0-Halbzeitstand her (42.). Sehenswert war die Vorarbeit dazu von Steffi Seiler, die die SG-Abwehr mit dem tödlichsten aller Pässe aushebelte.

Natürlich war das nicht alles für Gera. Sabrina Herold (12., Bogenlampe drüber), Janine Bludau (18., scheitert im 1:1 an der Hüterin) und Jeannine Stachon (44., allein vor dem Tor, verzieht links) hätten durchaus noch Treffer nachlegen können. Ilmenau war nur in zwei Aktionen gefährlich, beide Male scheiterte Sandra Morgenroth an sich (15., Distanzschuss drüber; 26., allein vor dem Heimer-Kasten, zu schwach abgeschlossen).

Gera kontrollierte die Gastgeberinnen zu jeder Minute der ersten Hälfte, passte sich aber frühzeitig dem Wetter, pünktlich mit dem Anpfiff regnete es, und damit auch dem Spiel an. Gefälligen Passfolgen folgten oftmals viel zu ungenaue An- und Abspiele, ein anderer Gegner nutzt das aus… Logischerweise war mit dem 5:0 und dem schwachen Gastgeber viel Luft und Spannung aus der Partie. Gera schaltete zurück, dadurch witterten die Ilmenauerinnen Frühlingsluft. Immer wieder zerrten sie an ihren Ketten und zeigten sehr gute Ansätze, die aber die sichere F.F.C.-Defensive vor keine nennenswerten Grübeleien stellten.

So stand es lange 5:0. Die schwer zu bremsende Jeannine Stachon rackerte unermüdlich für ihren Treffer, wurde aber oft von der vielbeinigen Abwehr gestellt. In der 57. verzog sie aus spitzem Winkel, Sabrina Herold schoss in der 60. knapp vorbei und Steffi Seiler prüfte in der 70. Hüterin Stange auf Tauglichkeit. Erst Sabrina Herold legte in der 77. nach. Jeannine Stachon wurde beim Solo regelgerecht gebremst, fiel aber schmerzhaft auf den Kunstrasen, so dass die Kugel zur Geraer Spielführerin kam. Ganz Ilmenau wartete auf den Freistoßpfiff, der aber nicht berechtigt gewesen wäre. Inzwischen hatte Sabrina Herold freie Bahn und vollendete ohne Mühe zum 6:0. Dem Einwurf des Ilmenauer Betreuers „Ihr seid ja ganz schön fair!" sei gesagt, dass eine eigene Spielerin lag und der Ball frei war. Schiri Steinacker gab den Treffer und winkte die medizinische Abteilung aufs Feld, Spielerin Stachon konnte weitermachen – alles korrekt.Wie gut sie den harten Aufprall vertragen hatte, zeigte sie fünf Minuten später: einen Steppe-Klärungsball nimmt sie an, lässt am Strafraum eine Gegenspielerin aussteigen, vollendet überlegt aus der Drehung ins kurze Eck und krönt damit ihre starke Leistung.
 
Tina Gruschwitz malte kurz vor Schluss den Punkt hinter die Partie: einen Werner-Pass im Fallen verwertet sie in Höhe des zweiten Pfostens mit sattem Schuss zum 8:0 (88.). Gleich darauf pfiff der Spielleiter sehr pünktlich ab und entließ beide Teams ins Trockene – seit 13 Uhr hatte es nicht mehr aufgehört, zu regnen. Dieses niemals gefährdete 8:0 war zwar kein Spiel der Sorte „Arbeitssieg", aber auch kein Selbstläufer, da die Gastgeberinnen das Maximale aus ihren Möglichkeiten machten: sie verteidigten gut und dicht und setzten immer wieder kleine Nadelstiche. Daher musste der F.F.C. oft Lücken suchen, nutzte dafür aber manchmal zu oft die halbhohen und hohen Bälle. Gefahr kam immer dann auf, wenn schnell, flach und direkt gespielt wurde. Trotzdem gibt es an der Leistung des F.F.C. keine Abstriche zu machen, da die Chancenverwertung sehr gut war und das Team die Ausfälle von Elisa Trepschinski, Nicole Mirke und Melissa Reinke anstandslos kompensierte.

Schönes Nebengeräusch: durch die 3:3-Punkteteilung zwischen Saalfeld und Weimar rücken die Geraer Verbandsliga-Spielerinnen auf den Silberrang vor und haben auch noch viel fürs Torkonto getan.


Die Statistik vom Spiel:
Die SG Ilmenau/Arnstadt spielte mit:
Stange – Donahue, Hofmann, Morgenroth, Hemmecke, Brückner, Fiebig, Fliedner (MK), Fröhlich, Luther, Gerlach (Münchberg, Zelle, Anhalt, Friedrich)

Der F.F.C. Gera spielte mit:
Heimer – K. Steppe, S. Steppe (ab 60. Otto), Bludau (ab 51. Gruschwitz), Werner, Herold (MK), Seiler, Kremke, Hein, Stachon, Schmalz

Tore:
0:1 – Lisa Hein (2.)
0:2 – Denise Werner (6.)
0:3 – Janine Bludau (19.)
0:4 – Lisa Hein (30.)
0:5 – Janine Bludau (42.)
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0:6 – Sabrina Herold (77.)
0:7 – Jeannine Stachon (82.)
0:8 – Tina Gruschwitz (88.)

Schiedsrichter: Oliver Steinacker (Arnstadt)
Zuschauer: 20
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