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Frauen Verbandsliga

F.F.C. Gera vs. FSV Uder 1921
6 : 0

Sechs verschieden Torschützen
F.F.C. gewinnt nach fabelhafter Leistung
von Oliver Möckel
Janine Bludau "versenkte" den Ball unhaltbar aus 25-Metern zum 5:0 - Foto: Jana Oertel

Wie im Vorjahr hieß auch heute wieder das Endergebnis 6:0. Doch etwas war diesmal anders: sechs Tore – sechs verschiedene Torschützinnen. Viele F.F.C.-Spielerinnen trugen sich heute in die Liste ein. Das es nicht noch mehr wurden, war (wieder) der mäßigen Chancenauswertung geschuldet. Uder war bemüht, sah aber selten den Ball, da Gera sehr besonnen agierte und mit sicheren Ballketten operierte. Oft erst am eigenen Strafraum kamen die Gäste in Ballbesitz, der aber schnell wieder verloren wurde.

Der Gastgeber begann druckvoll und hatte in der gesamten Spielzeit die Möglichkeiten, am Ende auch zweistellig gewinnen zu können. Janine Bludau (12.), Tina Gruschwitz und Lisa-Marie Otto nach Bludau-Flanke (18.) und Sabrina Herold (22., Fußabwehr der Torfrau) hätten schon früh für klare Verhältnisse sorgen können. Nicole Mirke nach Bludau-Vorarbeit markierte in der 27. das 1:0, Steffi Seiler, die anscheinend Geschmack am Tore schießen gefunden hat, mit einem 20-Meter-Schuss dann das 2:0 (30.).

Bis zur Pause vergaben Sabrina Herold (31., Bogenlampe, 38., Schuss links vorbei), Steffi Seiler (32., Lattenknaller), Tina Gruschwitz (32., setzt den Abpraller per Kopf drüber) und Elisa Trepschinski (44., nach Bludau-Ecke in die Hände der Torfrau) sogar ein weitaus höheres Halbzeitergebnis.Uder fand in der ersten Hälfte bis auf einen zaghaften Angriffsversuch von Anne Siegmund (7., Karo Heimer und Denise Werner klären im Verbund) schlicht nicht statt, da sie kein Mittel gegen die sicheren Passfolgen der Geraerinnen fanden.

In der zweiten Hälfte änderte sich nicht viel: Gera saß bombensicher im Sattel und genehmigte sich massenhaft ausgelassene Torchancen, aber auch eine kleine Schwächephase etwa ab der 60. Minute, die den Gast aufkommen ließ. Die dauerte nur zehn Minuten und konnte von Uder nicht entscheidend ausgenutzt werden. Karina Wilhelm (64., Schuss, Winkel zu spitz) und Anne Siegmund (67., Abschluss von rechts, Ball geht links vorbei) hatten hierbei die aussichtsreichsten Chancen. Ab Wiederanpfif drückte der F.F.C., und zwar auf weitere Tore und damit die Gäste in die eigene Hälfte.

Zwischen der 48. und der 58. Minute versagten den Grün-Schwarzen bei sage und schreibe neun Hochkarätern die Nerven – allein das sagt viel über die Spielanteile. Selbst in der Uder`schen Drangphase ab der 60. raunte das Publikum bei zwei Trepschinski-Krachern aus 20 Metern, die von Torfrau Wolf (65.) und der Latte (66.) nur mühsam vereitelt wurden. Auch danach ging das Scheibenschießen munter weiter. Uder stand unter Dauerdruck und wie paralysiert am eigenen Sechzehner. Klärungsbälle wurden meist schnell wieder erobert und ein neuer Angriff rollte auf Hüterin Wolf zu. Wollte man minutiös alles kommentieren, würde dies den Rahmen sprengen. Allein die Szene in der 74. sagt alles: Herold-Schuss – Fußabwehr - Stachon-Nachschuss – Fußabwehr – Nachschuss Lucille Schmalz – Torfrau am Pfosten auf dem Posten. Und fast ähnlich fiel das späte 3:0. Lucille Schmalz trifft den Pfosten, spielt den Abpraller quer, Janine Bludau schießt, eine Uderanerin wirft sich in die Bahn und Jeannine Stachon schießt die Kugel halbhoch über die schon liegende Hüterin in die Maschen (76.).

Nun war der Ehrgeiz noch mal geweckt, mit dem 3:0 wollte man sich nicht zufrieden geben. Vor allem Janine Bludau drängte mit Macht auf ihr Tor. In der 82. rauschte ihr Schuss rechts vorbei, 60 Sekunden später aus spitzem Winkel an den Pfosten. Den Abpraller versenkte die heranstürmende Sabrina Herold brachial, flach und letztlich unhaltbar zum 4:0 (83.).

Die große Stunde schlug auch für Janine Bludau noch – spät zwar, aber dafür bildschön. Lucille Schmalz legte auf und die unkaputtbare Offensivspielerin jagte die Kugel mit Urgewalt aus 25 Metern in den linken Giebel zum 5:0 (89.).Tja, und fast hätte der Kameramann den Schlusspunkt verpasst. Er hatte eigentlich schon eingepackt und „Adieu" gesagt, als Sabrina Herold die letzte Ecke des Spiels trat. Mit hastig hochgerissener Optik fing der Sportreporter des Offenen Kanals den schulbuchmäßigen Kopfball von Elisa Trepschinski ein, die gefühlte zwei Minuten in der zweiten Etage stand und wuchtig zum 6:0-Endstand einnickte.

Der sehr souveräne Schiedsrichter Kropfelder pfiff danach gar nicht mehr an und überließ die Spielerinnen ihren verschiedenen Stimmungen. Über 30 zwingende Torchancen wurden von einer Geraer Mannschaft erspielt, die sich als mindestens eine Nummer zu groß für Uder erwies. Überlegte Ballstafetten und überraschende Ideen, gepaart mit Ballsicherheit und druckvollem Angriffsspiel – mit dieser Spielanlage begeisterten die Gerschen ihr Heimpublikum und zeigten sich als Einheit, die in dieser Form niemanden fürchten muss.


Die Statistik vom Spiel:

Der F.F.C. Gera spielte mit:
Heimer - K. Steppe, Otto (56. Schmalz), Gruschwitz (46. Stachon), Bludau, Werner, Herold (MK), Seiler, S. Steppe, Mirke, Trepschinski

Der FSV Uder 1921 spielte mit:
Wolf - Apel (MK), Müller, Siegmund, Bachmann, Hoffmann, Schach, Gabrielli, Riethmüller, Wilhelm (GK / ab 76. Gümpel-Apel), Zimmermann

Torfolge:
1:0 Nicole Mirke (27.)
2:0 Stefanie Seiler (30.)
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3:0 Jeannine Stachon (76.)
4:0 Sabrina Herold (83.)
5:0 Janine Bludau (89.)
6:0 Elisa Trepschinski (90.)

Schiedsrichter:  Steve Kropfelder (Gera)

Zuschauer:  65

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