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Frauen Verbandsliga

F. F. C. Gera vs. FC Einheit Bad Berka
7 : 0

Sieben Tore beim Heimpremiere
Geduldsprobe souverän gelöst

von Oliver Möckel
Sarah Steppe zu schnell für Ihre Gegenspielerin - Foto: Jana Oertel

Ein unbekannter Gegner, der mit nur zehn Spielerinnen anreiste, tropische Temperaturen und ein erwartungsfrohes Publikum: die Heimpremiere bei gefühlten 40 Grad auf dem Platz verlangte den F.F.C.-Kickerinnen einiges ab. Die Marschroute für die Grün-Schwarzen, die heute in ihren neuen Trikots aufliefen, war klar: Druck aufbauen, den Gegner in die eigene Hälfte drängen, Chancen erspielen und Geduld bewahren, da man einen defensiven Spielpartner erwartete. Und so kam es auch.

Bad Berka igelte sich mit Frau und Maus am eigenen Strafraum ein und setzte in Unterzahl auf Konter. Die Gastgeberinnen begannen ihrerseits leicht nervös, drückten aber sofort auf die Führung. Brina Herolds direkt getretene Ecke klatschte in der 8. Minute, wie schon eine Woche zuvor, auf den Querbalken. Trotz einiger Fehlpässe in der Anfangszeit setzte sich Gera in der gegnerischen Hälfte fest und fing die wenigen gefährlichen Aktionen der Kurstädterinnen schon weit vor der gefährlichen Zone ab. Teilweise glich das Spiel eine Handball-Match: F.F.C.-Querpässe auf der Suche nach einer Lücke in der verbissenen Kreisverteidigung des Gastes. Hundertprozentig Zwingendes kam dadurch nur selten zustande. Brina Herolds Schuss in der 25. Minute, der an den Pfosten klatschte und Marie Prellers Versuch in der 27. waren notierenswert. Alles Weitere wurde von der gut stehenden Abwehr der Gäste und ihrer gut aufgelegten Torfrau Elke Pabst abgeblockt. Da aber genau das erwartet wurde, konnte man mit dem 0:0 zur Pause leben. Eine Geduldsprobe eben ...

Denis Werner (re.) eröffnete mit ihrem Knaller aus knapp 30-Meter den Torreigen - Foto: Jana Oertel

Leben in die Bude kam dann mit den zweiten 45 Minuten. Steffi Seilers Schuss in der 53. strich noch knapp vorbei. Die zwischenzeitlich eingewechselte Alex Kliemank trat eine Ecke auf den Kopf von Janine Bludau. Und die köpfte relativ unbedrängt drüber (56.). Der Abstoß wurde abgefangen und Denise Werner nahm ihr Herz in beide Hände. Aus etwa 28 Metern fackelte sie nicht und zwirbelte den Ball als Bogenlampe über die verdutzte Torfrau ins Netz.

Dieses 1:0 (56.) war so etwas wie ein Signal. Bad Berka hatte sich bis dato mit der Abwehrarbeit entkräftet und ließ nun deutlich nach. Der Unterzahl den Tribut entrichtend, schwanden ihre Kräfte und der F.F.C. legte nach. Eine Kliemank-Eingabe entschärfte die sich nun auf Zweitliganiveau steigernde Keeperin der Gäste im ersten Versuch, war aber gegen das scharfe Nachwaschen von Marie Preller machtlos – 2:0 in der 62. Stephanie Großer erhöhte 180 Sekunden später mit einem technisch hochwertigen Drehschuss aus halbrechter Position auf 3:0. Die Messen für Bad Berka waren spätestens in der 73. dann gelesen. Innerhalb von 60 Sekunden erzielte Janine Bludau das vierte und fünfte Tor. Erst verwertete sie einen Herold-Pass, dann setzte sie sich schön gegen alle Widrigkeiten im Strafraum durch und schloss unhaltbar ab. Tina Förster, die es schon lange nicht mehr auf ihrer Verteidiger-Position hielt und gute Impulse nach vorn setzte, probierte es in der 80. Minute auch einmal; leider strich ihr Hinterhaltschuss aber einen halben Meter übers Gehäuse. Die Schlussakkorde in dieser Aufführung waren der agilen und durch nichts zu bremsenden Alex Kliemank vorbehalten.

Das 6:0 (85.) erzielte sie im Nachsetzen, nachdem Janine Bludau im ersten Versuch noch an Elke Pabst gescheitert war. Ein trockener Schuss ins lange Eck zum 7:0 (90.) bedeutete den Endstand, der durch die taktische und disziplinierte Gesamtleistung des F.F.C. Gera jederzeit hochverdient war.

Bad Berka hatte sich hier sehr gut verkauft, musste aber, bedingt durch die Unterzahl, spätestens ab der 60. Minute kräftemäßig Farbe bekennen. Der F.F.C. nutzte dies mit Cleverness und Geduld aus. Gleichzeitig brachte dieser Erfolg den Frauen aus Gera auch die Tabellenführung.

Co-Trainerstimme Oliver Möckel:
"Ich bin einfach nur zufrieden, stolz und sehr glücklich. Unsere Spielerinnen haben genau das getan, was heute getan werden musste - niederkämpfen, Geduld haben und dann zuschlagen. Es war nicht möglich, bei diesen Temperaturen 90 Minuten Vollgas zu geben. Und gegen Zehn spielt es sich manchmal schwerer als gegen 11. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass wir eine äußerst intelligente Mannschaft haben, der ich nach dieser Leistung ein riesengroßes Lob ausspreche" kommentierte der Co-Trainer das Ergebnis. Am nächsten Wochenende reist der F.F.C.-Tross zum Pokalspiel. Am 11.09. ab 14 Uhr trifft man im Roda-Stadion auf den FSV Grün-Weiß Stadtroda aus der Landesklasse Ost.

Statistik zum Spiel:

Torfolge:
1:0 Denise Werner (56.)
2:0 Marie Preller (62.)
3:0 Stephanie Großer (65.)
4:0 Janine Bludau (73.)
5:0 Janine Bludau (73.)
6:0 Alexandra Kliemank (85.)
7:0 Alexandra Kliemank (90.)

F.F.C. Gera:
Heimer - K. Steppe (76. Kremke), Bludau, Friedrich, Werner, Preller (70. Oertel), Förster, Herold (MK), Seiler, S. Steppe (56. Kliemank), Großer (76. Otto)

FC Einheit Bad Berka:
Pabst - Krug, Vogel, Friede, Rothe (MK), Schmidt, Strenge, Schwartze, Langenhahn, St. Murr

Schiedsrichter: Mirko Geidel (Gera)

Zuschauer: 65


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