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Frauen Kreisoberliga

SpG Lokomotive Altenburg/Spora vs. F. F. C. Gera II
3 : 7

Ganz starke Mannschaftsleistung
Zweite dominiert trotz Personalproblemen
von Oliver Möckel

„Wenn Altenburg eingespielt ist und alle an Bord sind, sind sie auf jeden Fall ein ernstzunehmender Gegner, der ganz oben mitspielen wird." Diese Einschätzung von Maik Taubert sagt viel über die Partie aus, in dem der F.F.C. zwar hoch, aber nicht eben einfach gewann. „In den zweiten 40 Minuten war die SG besser, wir standen teilweise zu viert am eigenen Strafraum und mussten Hals und Kragen riskieren, um nicht noch weitere Treffer zu kassieren. Und mit nur einem Wechsler geht es dann eben über die Kraft."

Sandra Nitschke lobte im Nachhinein die gute „Kollektivarbeit" ihres Teams: sie verteilte Bestnoten vor allem an Jenny Hühne und Franziska Schulz für deren starke Abwehrleistungen. Neu war, dass mit Lucille Schmalz beim Kreismeister eine Feldspielerin zwischen den Pfosten stand, die erst an drei Einheiten Torwarttraining teilgenommen hatte, aber ihre Sache sehr gut machte.

Mit der „Doppel-Drei" begann Gera, den Gegner abzutasten. Nach zehn vorsichtigen Minuten bedeutete die erste Chance im Spiel auch gleich den ersten Treffer: Petra Wendler spitzelte den Ball nach Mörsel-Vorarbeit durch die Beine von Torfrau Baur zum 1:0. Kurz danach war es erneut das Phänomen Wendler, welches nach Saß-Vorarbeit den Ball unhaltbar an den linken Innenpfosten zum 2:0 setzte (12.). Der Geraer B-Juniorinnen-Neuzugang Iris Mörsel trug sich drei Minuten später auch in die Liste der Torschützen ein: wenn ein Freistoß schon direkt ist, sollte man ihn auch direkt verwandeln! Das tat sie und freute sich zu Recht über das schöne Tor (15.). Auch der andere Neuzugang Swantje Saß spielte groß auf, sollte sich aber (noch) nicht belohnen; in der 13. (knapp vorbei), der 19. (schießt Torfrau Baur an) und der 21. Minute (trifft im 2. Versuch nur die Querlatte) blieb ihr der Erfolg noch versagt. Julia Knapp münzte die Altenburger Bemühungen in der 25. nach Hochfeld-Vorarbeit in einen Erfolg um und traf (wenn auch ein wenig glücklich) zum 1:3-Anschluss, als Torfrau Schmalz das krumme Ding unterschätzte und den Ball schon ins Aus rollen sah. Die Kugel schlug aber links unten ein. Abwehr-Chef Tina Förster ließ ihrem Pokal-Tor von vor sieben Tagen nun auch ihr erstes Punktspieltor folgen und brachte ihrem Team im Nachschuss wieder die Drei-Tore-Führung zum 4:1, zuvor hatte sie die Querlatte arg strapaziert (32.). Nach einem Saß-Versuch (36.), der links vorbei strich, bugsierte Iris Mörsel in der 38. den Ball aus einem Strafraumgetümmel heraus über die Ziellinie und stellte den 5:1-Halbzeitstand her.

Iris Mörsel blieb nach dem Wiederanpfiff draußen, da sie Oberschenkelprobleme hatte, dafür kam mit der wendigen Franziska Schulz frischer Schwung. Nach erneut zehn ruhigen Minuten nahm das Spiel ab der 50. wieder Fahrt auf, diesmal war es die SG, die drückte. Karolin Gerhardt in der 51. und Loreen Hochfeld in der 53. brachten das Hantsch-Team auf 3:5 heran – es begannen die harten Minuten für den F.F.C. Das es nicht zu mehr für die Gastgeberinnen reichte, war der wirklich guten Gemeinschaftsarbeit des Gastes geschuldet. Beispiel gefällig? Kurz vor Abpfiff warfen sich Jenny Hühne und Sandra Nitschke nacheinander in die Schüsse von Nancy Schirach und Alina Löhr (78.). Swantje Saß mit Doppelpack antwortete direkt auf die Altenburger Kampfansage und stellte in der 55. das 6:3 (recht unten) und in der 63. das 7:3 (nach Wendler-Vorarbeit links unten) sicher. Zwischendurch erwischte es Tina Förster arg: nach einem Zweikampf fiel sie so unglücklich, dass sie sich wohl schwerer verletzte und raus musste; für Iris Mörsel bedeutete dies Überstunden. Franziska Schulz (58., Pfosten-Treffer), Petra Wendler herself (66., Torfrau lenkt den Ball an den Pfosten) und Swantje Saß (77., rechts vorbei) wurden noch mal gefährlich, aber am Ende blieb es beim hinten heraus hart erarbeiteten 7:3-Erfolg. Große Aufregung gab es, als Petra Wendler  in der 69. klar im Strafraum gefoult wurde, der Unparteiische den Neunmeter aber versagte und stattdessen einen Freistoß außerhalb verhängte; dieser brachte nichts ein.

„Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Mehr geht nicht, wir haben das Maximale aus der personellen Situation gemacht. Drei Punkte gibt es auch für ein 1:0. Unzufrieden bin ich, dass mir mit Tina Förster wohl die nächste Schlüsselspielerin ausfallen wird – und nächste Woche kommt mit Tanna der Vize-Meister…"


Die Statistik vom Spiel:
Torfolge :
0:1 Petra Wendler (10.)
0:2 Petra Wendler (12.)
0:3 Iris Mörsel (15.)
1:3 Julia Knapp (25.)
1:4 Tina Förster (32.)
1:5 Iris Mörsel (38.)
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2:5 Karolin Gerhardt (51.)
3:5 Loreen Hochfeld (53.)
3:6 Swantje Saß (55.)
3:7 Swantje Saß (63.)

SpG Lok Altenburg/Spora :
Baur - Karolin Gerhardt (MK), Rothe, Höppner, Hochfeld, Löhr, Knapp (Schirach, Döring, Chantal Gerhardt)

F. F. C. Gera II :
Schmalz - Nitschke, Förster (MK), Hühne, Wendler, S. Saß, Mörsel (Schulz)

Zuschauer : 28

Schiedsrichter : Andrè Rudolph (Meuselwitz)
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