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Frauen Verbandsliga 2013/2014

FSV 1986 Bad Langensalza vs. F.F.C. Gera
1 : 8

 

 

F.F.C. kommt sehr gut aus dem Startblock
Kantersieg verleiht starken Auftrieb
von Oliver Möckel
Sabrina Herold - Foto: Thomas Gorlt | Alle Fotos ansehen

 

Als Schiedsrichter Ritter die sehr einseitige Partie in Großwelsbach abgepfiff, war klar, dass Trainer Jens Wunderling wieder einmal recht behalten hatte.„Ich gebe unserem Spiel heute die Note Eins Minus. Eine Eins, weil wir wirklich auf den Punkt bereit waren, unsere Stärken abgerufen haben und wussten, was wichtig ist. Das Minus daher, weil wir heute, so blöd das auch klingen mag, deutlich mehr als die acht Tore hätten machen müssen. Gegen die Mannschaften aus der oberen Hälfte bekommen wir keine 25 Chancen, da muss jeder einzelne Stich sitzen. Trotzdem bin ich mehr als zufrieden mit unserem Auftritt. Daran können und müssen wir nächste Woche gegen Mühlhausen anknüpfen."

Die Zahl 25 ist nicht irgendwo hergeholt, es war wirklich so eindeutig. Gera leistete es sich sogar, im Verlauf der Partie einen Handelfer auszulassen.Bis zur 17. Minute lag der erste Treffer der Ostthüringerinnen förmlich in der Luft, doch Sabrina Herold (5., allein vor dem Kasten vorbei), Katharina Schulze (8., Torfrau Poppe fischt den Ball aus dem Winkel), Alex Kliemank (9., scheitert an Keeper Poppe) und erneut Katharina Schulze (13., kommt eine Schuhgröße zu spät) vergeben große Möglichkeiten.Das 1:0 besorgt Katharina Schulze nach Vorlage von Lisa Hein in der 18. Minute vom Strafraumeck – und schlägt kurz danach erneut zu. Elisa Trepschinskis Langholz nimmt die quirlige Flitzerin in der 21. zum Anlass, um eiskalt ins rechte obere Eck zu verwandeln.

Auch Stefanie Seiler fügte sich nahtlos in die starke Leistung ihres Teams ein und hatte in der 22. ihre erste Möglichkeit, doch fehlten hier wenige Zentimeter. Das 3:0 legt sich Janine Bludau quasi selbst vor und schiebt die Kugel nach Pressing-Balleroberung ins kurze Eck (30.). Danach überschlugen sich die Ereignisse kurzzeitig.Los ging es mit dem vermeintlichen 4:0, doch Schiri Ritter aberkannte den Herold-Versuch wegen vermeintlicher Abseitsstellung (32.), auch Janine Bludaus Direktabnahme aus 20 Metern zappelt nicht im Netz (34., drüber). Danach eine sehr kuriose Szene: ein Trepschinski-Freistoß wird zur Ecke abgefälscht; die Ecke verwandelt Katharina Schulze zum 4:0. Denkste!Martin Ritter erkennt auf Handspiel einer Kurstädterin, zeigt auf den Punkt und Sabrina Herold wuchtet den Elfer mittig über den Querbalken (39.).

In der 41. Minute sah man den ersten Versuch der Gastgeberinnen, aus ihrer Umklammerung auszubrechen. Doch Denise Werner und Torfrau Juliane Kremke im Verbund verhindern Schlimmeres. Den wohl schönsten Treffer des Tages lieferte Steffi Seiler kurz vorm Pausenklingeln ab. Mit One-touch-Fußball, der in dieser Situation selbst dem alten Hasen Jens Wunderling Schauer der Freude über den Rücken laufen ließ, zirkulierte der Ball zwischen Elisa Trepschinski (Einwurf), Lisa Hein (direkter Pass), Sabrina Herold (Flachpass in die Mitte) und Steffi Seiler (direkt ins Tor) zum 4:0 (44.).


Auch mit getauschten Seiten veränderte sich die Sichtweise nicht: der FSV fand so gut wie nicht statt (einzige Ecke in der 87. Minute) und Gera spielte stark auf. Leider muss man sagen, dass der F.F.C. aber auch stark im Auslassen war. Nach Bad Langensalzas ersten Torschuss im Spiel, den Juliane Kremke sicher meisterte (49.), nutzte Gera zwischen der 50. und der 65. Minute sagenhafte sieben Chancen nicht. Erst Alex Kliemank bezwingt in der 66. Torfrau Poppe, die die Schuss-Hereingabe zum 5:0 durchrutschen lässt. Anstoß – Balleroberung - Janine Bludau auf Sabrina Herold - kurzes Eck - 6:0 – Doppelschlag (67.); die Spielführerin der Grün-Schwarzen ließ sich kurz darauf nicht lumpen und servierte ihrem Team auch gleich noch das 7:0. Denise Werners Pass schmuggelte die exzellente Technikerin an Schlußfrau Poppe vorbei ins Netz (70.).

Mit dem zweiten Torschuss des Tages fiel auch der Ehrentreffer für Bad Langensalza (72.) und Stefanie Nehlert belohnte sich und ihr Team zurecht, da „sie sich nie aufgaben. Unsere Gastgeberinnen haben bis zum Schluss dagegengehalten. Hochachtung vor dieser sportlich-fairen Einstellung" (Jens Wunderling)Gera seinerseits war aber noch nicht satt. Vor dem 8:1 (84., Sarah Steppes Pfostenschuss versenkt Sabrina Herold im Nachfassen) vergab Alex Kliemank (74., Riesenreflex von TF Poppe); danach waren es Janine Bludau (85., abgefälscht) und noch zwei Mal Alex Kliemank (85., scheitert an S. Poppe; 86., nach Herold-Ecke per Kopf drüber), die am Ende eine Ergebniskorrektur verpassten.

Mit diesem Kantersieg gelang dem Geraer Verbandsligisten ein mehr als gelungener Einstieg in die Rückrunde. Manchmal scheint es wirklich so zu sein, dass gewisse Dinge auch eine gewisse Zeit brauchen. Die Spielanlage, die man wollte, sie aber zuletzt vermissen ließ, wurde in Großwelsbach fast perfekt umgesetzt: Umkehrspiel, Vermeidung unnötiger Zweikämpfe durch direktes Spiel, zwingender Torabschluß – so kann man in der Spitzengruppe bestehen. Wieviel Wert der Erfolg letztlich besitzt, müssen die Elsterstädterinnen, bei denen heute Jeannine Stachon (Zahn-OP) und Tina Gruschwitz (Arbeit) noch fehlten, am nächsten Wochenende gegen die starken Mühlhäuserinnen beweisen.


Die Statistik vom Spiel :

 

Torfolge :
0:1 Katharina Schulze (18.)
0:2 Katharina Schulze (21.)
0:3 Janine Bludau (30.)
0:4 Stefanie Seiler (44.)
-----------------------------------------
0:5 Alexandra Kliemank (66.)
0:6 Sabrina Herold (67.)
0:7 Sabrina Herold (70.)
1:7 Stefanie Nehlert (72.)
1:8 Sabrina Herold (84.)

FSV 1986 Bad Langensalza :
Poppe - Croll (MK), Möller, Päßler, Busse, Wagner, Patzig, Zimpel, Lauterbach (80. P. Schröder), Schirrmeister (46. Sörnitz), Nehlert

F. F. C. Gera :
Kremke - Hein (71. Golomb), Schulze (84. Schmalz), Bludau, Kliemank, Werner, Herold (MK), Seiler, S. Steppe, Mirke (46. Mörsel), Trepschinski

Zuschauer : 24

Schiedsrichter : Martin Ritter (Herbsleben)

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