zurück

Frauen Landespokal 2014/2015

ESV Lokomotive Meiningen vs. F.F.C. Gera
2 : 3

Halbfinale – Abhaken – Weiter geht es
von Oliver Möckel
Juliane Kremkes Feldeinsatz brachte Torgefahr und die notwendige Abgeklärtheit ins Geraer Spiel.
Foto: Horst Richter |  Die weiteren Bilder zum Spiel |>|

Sicherer, als es das Ergebnis vermuten läßt, zieht der F.F.C. Gera ins Halbfinale des Pokals ein. Bis zur 85.Minute führen die Gäste mit 3:0 und waren ab da wohl schon in der Kabine; anders lassen sich die beiden späten Gegentore nicht erklären.

Nach nervösem Beginn stabilisiert sich der Verbandsligist und erspielt sich in der Folge gute Möglichkeiten. Elisa Trepschinski (14., nach Herold-Ecke per Kopf drüber), Sabrina Herold nach Hein-Anspiel (18., drüber), Lucille Schmalz (20., Direktabnahme drüber) und Janine Bludau mit einer direkten Ecke (22., ans kurze Lattenkreuz) bereiten den Boden für den Führungstreffer. Der gelingt Elisa Trepschinski nach einer butterweichen Kremke-Ecke per Kopf (25.).

Überhaupt war Juliane Kremkes Feldeinsatz, die sonst den Geraer Kasten hütet, ein guter Griff. Mit vielen gefährlichen Aktionen holte sie sich Bestnoten. Vertreten wurde sie in Meiningen vom Riesentalent Saskia Dreyer, die, bildlich gesprochen, ihre Brötchen eigentlich in der 2. Mannschaft verdient.

Ab der 30.Minute nahm die Partie noch mehr Fahrt auf. Ein Kremke-Freistoß touchiert die Querlatte (30.), das Foul der Meininger Torfrau am eigenen Strafraum an Lucille Schmalz bleibt ungeahndet (31.) und eine direkte Kremke-Ecke findet den Weg zum 2:0 ins ESV-Tor (33.).

Meiningen dagegen spielte gefällig mit, die Angriffe der Lok versandeten aber entweder zwischen Mittellinie und Strafraum oder wurden sichere Beute von Saskia Dreyer.Jens Wunderling zog ein zufriedenes Halbzeitfazit. „Auf dem engen Kunstrasen sind wir bis hierher ruhig geblieben und haben das Spiel in der Hand. Nun müssen wir es auch sicher nach Hause bringen."

Es gelang. Lucille Schmalz` Anspiel verwertete Juliane Kremke eiskalt mit der Fußspitze zum vorentscheidenden 3:0 (54.). Danach zirkulierte der Ball gut durch die Geraer Reihen, Meiningen kam nur sporadisch zu Chancen (55., 56., 69.), aber entweder war Saskia Dreyer zur Stelle oder ein helfendes Bein klärte. Leider blieb der Pfiff in der 64. nach einem Foul an Tina Gruschwitz im 16er aus, ein Trepschinski-Kracher aus 30 Metern fand den Weg nicht ins Tor (67.). Auch „Hüt" Stachon (75.) und erneut Elisa Trepschinski (80.) blieb der Erfolg versagt.

„Schießt Meiningen den Anschluß eher, wird es eng. Nach dem 1:3 gaben sie nochmal Gas. Viele Landesklasse-Mannschaften bauen schon eher ab, Meiningen legte zu. Hier haben wir uns überraschen lassen" kommentierte der Geraer Trainer die Fast-Wende. Elisabeth Grüßing verkürzte in der 86. auf 1:3 und gab damit ein spätes Signal. Doch zu mehr als einem Freistoß-Treffer in der Nachspielzeit durch Nina Böhm reichte es nicht mehr (90.+4).

„80 Prozent aller Landesliga-Torfrauen halten den nicht. Saskia war mit den Fingerspitzen noch dran, der Ball fiel aber wie ein Stein ins lange Eck"
relativierte Jens Wunderling das sehr späte 2:3, um sein insgesamtes Fazit folgen zu lassen: „Ich persönlich hatte keine Bedenken, daß es für uns nicht reichen könnte. Mit einer guten, geschlossenen Mannschaftsleistung haben wir das Halbfinale erreicht, ohne uns übermäßig zu verausgaben. Kunstrasenspiele sind immer schwer; wir haben die Pflichtaufgabe aber clever gelöst und uns gut präsentiert. Nun freuen wir uns im Halbfinale auf Jena oder Erfurt, da machen wir uns keine Illusionen."


Die Statistik vom Spiel :
Torfolge :
0:1 Elisa Trepschinski (25.)
0:2 Juliane Kremke (33.)
---------------------------------------------
0:3 Juliane Kremke (54.)
1:3 Elisabeth Grüßing (85.)
2:3 Nina Böhm (90.+4)

ESV Lokomotive Meiningen :
Adam - Lisa Reglin (MK), Oehler, Böhm, Hilpert, A. Mittelsdorf, Büchner, Laura Reglin, Weiprecht (59. V. Mittelsdorf), Bohlig, Wagner (60. Grüßing)

F. F. C. Gera :
Dreyer - Gruschwitz (68. Hille), Bludau, Stachon, Herold (MK), T. Förster (75. Golomb), Schinkel, Kremke, Hein, Schmalz, Trepschinski

Zuschauer : xxx

Schiedsrichter : Norman Sell (Herpf)
Anzeige: