Unfassbar zwar, aber auch solche Tage gibt es: innerhalb von acht Minuten wurde aus drei Punkten nur noch einer. Oder aus Altenburger Sicht: aus nichts einen Zähler geholt.„Für uns fühlte sich das 3:3 am Ende wie ein Sieg an" sagte die dreifache Torschützin Karolin Gerhardt nach der Partie. Leider muss man sagen, dass der F.F.C. an diesem Unentschieden, welches die Tabellenführung kostete, nicht ganz unschuldig war. Über den gesamten Spielverlauf wurde zu fahrlässig mit den sich bietenden Einschussmöglichkeiten umgegangen und am Ende fehlte einfach die Konsequenz, die Punkte endgültig festzumachen.

 Mit der ersten Torszene des Spiels fiel auch der erste Treffer: Swantje Saß beförderte den Ball gen SG-Torfrau und die ließ ihn unglücklich passieren (6.).Nach einem Schussversuch von Melissa Reinke (8., vorbei), Karolin Gerhardts Versuch (12., Juliane Wöllner auf dem Posten) sowie „Lissy" Reinkes Freistoß (13., knapp vorbei) scheiterten Franziska Brandmeier (18. und 24., Hüterin Haas vereitelt), Franziska Schultz (28., drüber) und Swantje Saß (32., auf die Torfrau) mit klarsten Geraer Chancen. Loreen Hochfeld hatte zwischendurch freie Bahn, schloss aber zu früh ab (25.). 

Nach einer munteren ersten Hälfte gaben die Platzdamen im zweiten Durchgang noch mehr Gas. Mit der Einwechslung von Petra Wendler geriet die SG verstärkt unter Druck und hatte sich bis zur 70. ihrer Haut hart zu erwehren. Swantje Saß (42., drüber) und Petra Wendler (46. vorbei, 48. Torfrau, 50. Pfosten) hätten alles entscheiden können. Petra Wendler war es auch, die die Führung der Gastgeberinnen binnen drei Minuten verdreifachte: in der 55. verwandelte sie nach einer ganz starken Nitschke-Vorlage zum 2:0 und ließ in der 58. im dritten Anlauf das 3:0 folgen; zuvor scheiterten Tina Förster und Franzi Brandmeier an der eingewechselten Sabine Baur.Die folgende Viertelstunde passierte außer einem Brandmeier-Versuch (65., Torfrau pariert) nichts; aber dann: Melissa Reinke geht auf rechts ab und passt nach innen. Dort muss Karolin Gerhardt nur einschieben – 1:3 (72.). Anstoß, Balleroberung, Melissa Reinke wieder auf rechts durch, Querpass und Karolin Gerhardt überwindet die sich reckende Juliane Wöllner zum 2:3 (73.). Mit dieser zweiten Luft gelang den Gästen dann das Unmöglich erscheinende: Karolin Gerhardt setzte in der Nachspielzeit ein Solo über den halben Platz an und verwandelte traumhaft sicher zum 3:3 (80.+1). Plus Eins daher, weil Schiri Schwaneberger einige Verletzungspausen nachspielen ließ; eine davon betraf auch Geras Tina Förster, die sich stark am linken Bein verletzte.

Trotzdem waren die drei Zähler für Grün-Schwarz immer noch greifbar. Nachdem Franzi Brandmeier in der 79. beim Stand von 3:2 an Sabine Baur scheiterte, startete die für Tina Förster zurückgewechselte Anne-Katrin Schinkel in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Doppelpass und stand blank vor Goalie Baur. Doch auch hier blieb die gut reagierende Altenburgerin Sieger und hielt das 3:3 bis zum Abpfiff fest. Mit etwas mehr Cleverness und besserer Chancenverwertung wäre der Sieg des F.F.C. nie in Gefahr gewesen. Am Ende rächten sich die Fahrlässigkeit beim Abschluss und die Unkonzentriertheiten zum Ende hin. 

„Ein ganz großes Kompliment an Altenburg für ihr Kämpferherz. Sie haben sich nicht aufgegeben und mit Einsatz bis zuletzt den Punkt redlich erkämpft. Ein Spiel ist eben wirklich erst mit dem Abpfiff zu Ende. Wir müssen mit der gefühlten Niederlage leben, gehen aber trotzdem erhobenen Hauptes an die nächste Aufgabe in sieben Tagen. Leider fällt Tina Förster auf unbestimmte Zeit aus; dass ist für uns ein schlimmer Verlust, den wir nun zu kompensieren haben" sagte Maik Taubert