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Frauen Verbandsliga 2013/2014

F.F.C. Gera vs. FSV Uder 1921
7 : 0

Drückend überlegene Geraerinnen senden dickes Lebenszeichen
Herold-Team schießt sich endgültig aus der Minikrise
von Oliver Möckel
Foto: Horst Richter

Mit über 30 Torabschlüssen war der Geraer Verbandsligist drückend überlegen und entledigte sich mit dem 7:0 im ersten Rückrundenspiel auch einiger böser Geister aus der Vergangenheit, da das 1:3 aus dem Hinspiel in den Köpfen noch nicht erledigt war. Von Beginn an setzte der F.F.C. die Gäste unter Druck und unterband deren Bemühungen schon früh. 19-Tore-Stürmerin Karina Wilhelm kam nie richtig ins Spiel und wurde von der Gastgeber-Defensive konsequent ausgeschaltet.

Ihr erster Versuch aus dem Hinterhalt in der 2. Minute brachte keine Gefahr. Eine Bludau-Ecke dagegen schon mehr, da Elisa Trepschinski hochstieg und wuchtig per Kopf zum 1:0 vollendete (8.). Uders Trainer Christian Hartmann ahnte, was nun kommen würde; zu Beginn sagte er seinen Wechslerinnen: „Wenn wir hier früh in Rückstand geraten, wird’s schwer." Alexandra Kliemank staubte in der 20. einen zu kurz gefausteten Schuss von Sarah Steppe zum 2:0 ab und Katharina Schulze erledigt nach Gruschwitz-Vorarbeit in der 29. das 3:0. Als Alex Kliemank mit dem Halbzeitpfiff auch noch ihr Freistoßtor zum 4:0 beisteuerte, waren spätestens jetzt die Messen gelesen und Trainer Hartmanns Befürchtungen hatten Gestalt: Gera dominierte und vergab dabei noch beste Möglichkeiten, die bei mehr Konzentration schon vor dem Seitenwechsel für zwei Spiele gereicht hätten. Uder hatte im ersten Durchgang ganze drei Chancen.

Mit Wiederanpfiff des gewohnt souverän leitenden Schiedsrichters forcierte Gera seine Bemühungen und strangulierte die „Roten Teufel" förmlich in der eigenen Hälfte. Aber trotz Dauerdrucks wollte der Ball einfach nicht ins Tor; Schlussfrau Weidemann zeigte eine Parade nach der anderen und verdiente sich über die gesamte Spielzeit Bestnoten. Ganz großer Schock für das Heimteam in der 62. Minute: Karo Heimer prallte unglücklich mit Karina Wilhelm zusammen und musste verletzt aus dem Spiel, für sie streifte sich Allrounderin Juliane Kremke die „19" über und wechselte zwischen die Pfosten. Doch auch aus der zehnminütiger Überzahl konnte der Gast kein Kapital ziehen und sah sich unvermindertem Geraer Druck ausgesetzt. Und dann war es endlich soweit: Lisa Hein, die sich nach ihrer langen Erkrankung über die 2. Mannschaft wieder heran gekämpft hatte, betrat in der 72. Minute unter Applaus das Feld  - und brauchte genau drei Minuten für ihren Treffer! Torfrau Weidemann lässt in der 75. Minute einen scharfen Schulze-Ball prallen und Lisa Hein ist zum ersehnten 5:0 da. Was danach kam, waren 18 Minuten Dauerfeuer aus allen Rohren! Janine Bludau (79., 80. und 84.), Sarah Steppe (83.) versuchten, den Ball im Uderaner Tor unterzubringen. Erst Tina Gruschwitz war es vergönnt, das 6:0 zu markieren; Sabrina Herold, die ihr Team mustergültig und vorbildlich durch die zuletzt nicht einfache Zeit geführt hatte und die spielerisch immer vornweg ging, legte in der 86. aus aussichtsreicher Position völlig uneigennützig quer – Tina Gruschwitz bedankte sich mit einem Flachschuss. In der 90. endeten auch für Janine Bludau ihre persönlichen 90 Leidensminuten. Die große Kämpferin hatte es bisher immer mit der Brechstange probiert und war gescheitert. Nun schwang sie die ganz feine Klinge, ließ drei Verteidigerinnen wie Statisten stehen und schob locker zum 7:0 ein. Leider war es Alexandra Kliemank in der dritten Minute der Nachspielzeit dann nicht mehr vergönnt, ihre Doppelchance vier Meter vor dem Weidemann-Kasten zu veredeln, beide Versuche brachten nichts mehr ein.

Jens Wunderling war nach dem Spiel sichtlich aufgewühlt und kämpfte mit sich. „Das war mehr als ein Lebenszeichen meines Teams - wir haben nach dem Schritt von letzter Woche nun einen nächsten, ganz wichtigen gemacht und uns wieder zurück gemeldet. Uder so hoch zu bezwingen, das hätte ich nicht gedacht. Aber vor allem unsere Defensive, die schon über Wochen Lebensversicherung war, trägt ganz großen Anteil an unserem Erfolg. Sie hat jetzt zum zweiten Mal in Folge die Top-Stürmer der Liga weitestgehend ausgeschaltet und unserem Spiel wieder große Stabilität verliehen. Das verdient meinen höchsten Respekt. Aber noch mehr freut es mich, dass wir in der kleinen Krise richtig eng zusammengerutscht sind und jeder für jeden einsteht - so haben wir heute auch gespielt: druckvoll, zwingend und mit richtig vielen Torabschlüssen, ohne den Gegner ins Spiel kommen zu lassen."


Die Statistik vom Spiel:

Torfolge :
1:0 Elisa Trepschinski (8.)
2:0 Alexandra Kliemank (20.)
3:0 Katharina Schulze (29.)
4:0 Alexandra Kliemank (45.)
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5:0 Lisa Hein (75.)
6:0 Tina Gruschwitz (86.)
7:0 Janine Bludau (90.)

F. F. C. Gera :
Heimer (verletzt / 62. Kremke) - K. Steppe (46. Golomb), Schulze, Gruschwitz, Bludau, Kliemank, Werner, Herold (MK), Kremke (72. Hein), S. Steppe, Trepschinski

FSV Uder 1921 :
Weidemann - Apel (MK), Medzech, Pape (76. Baumgarten), Hoffmann, Bachmann, Schach, V. Müller, Riethmüller (72. Gabrielli), Wilhelm, Kobold

Zuschauer : 35

Schiedsrichter : Uwe Gatzemann (Gera)
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