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Frauen Verbandsliga 2015/2016

F.F.C. Gera vs. FSV Uder 1921
5 : 0


F.F.C. bleibt in der Spur
Lockerer Sieg gegen unterzähligen Gegner
von Oliver Möckel

Foto: Horst Richter | Die Bilder vom Spiel |>|


Auch gegen Uder bekam es Gera mit einem in Unterzahl agierenden Gegner zu tun. Der FSV begann mit zehn, komplettierte sich zwischendurch, beendete die Partie aber durch eine Verletzung mit zehn Spielerinnen.

Wie angekündigt, spielte Gera sehr konzentriert und versuchte, sich den Gegner zurecht zu legen. Über sicheren Ballbesitz wurden Lücken gesucht. Am Ende gab Jens Wunderling seiner Mannschaft für das Spiel das Prädikat 2++, was nach Meinung von Co-Trainerin Alex Kliemank ja eher eine 2 Minus ist – Plus und Plus ergibt eben Minus.Damit war viel ausgesagt. Der F.F.C. riß sich kein Bein aus, Uder war nur punktuell gefährlich und hatte in den zweiten 45 Minuten drei ganz dicke Chancen.

Elisa Trepschinski begann in der 3. Minute mit einem Schuß (drüber), Steffi Seiler wurde in der 7. auf engem Raum von Sabrina Herold bedient (Torfrau klärt), Sabrina Herold scheitert in der 10. Minute aus Nahdistanz nach Bludau-Eingabe erneut an der stark reagierenden Hüterin des Gastes. Die fällige Ecke tritt Sabrina Herold und Elisa Trepschinski tut das, wofür sie gefürchtet ist: ihr Kopfball bringt das 1:0 (10.). Danach passierte lange nichts. Erst in der 23. Minute verpaßt Tina Pieper einen guten Ball, Elisa Trepschinskis Tor aus der 27. Minute im Liegen wird aus nicht geklärter Ursache die Anerkennung versagt.

Gefahr brachten an diesem sonnig-windigen Sonntag vor allem die präzisen Flanken von Alex Kliemank. Eine dieser bildschönen Einzelstücke wurde in der 29. Minute unhaltbar von einer Uderanerin ins eigene Netz zum 2:0 abgefälscht.Ein sehenswertes 3:0 gelang Elisa Trepschinski. Aus fast 30 Metern nagelte sie die Kugel per Freistoß über die machtlose Lisa Weidemann hinweg ins Tor (38.).

Bis zum Halbzeitpfiff lief es rund für Gera, die Schrecksekunde nach dem Zusammenprall von Torfrau Kremke mit Karina Wilhelm war zum Glück auch nur kurz, die Knie beider Akteure hielten.

Seitenwechsel – Paradigmenwechsel! Lea Heß kam für Iris Mörsel, Elisa Trepschinski rückte dafür in die Abwehrkette. Was blieb, waren die Kliemank-Flanken.
Eine davon rutschte Hüterin Weidemann in der 49. Minute über die Fingerspitzen, am zweiten Pfosten brauchte Tina Pieper den Ball nur über die Linie zu drücken – 4:0. Die zwischenzeitlich für Tina Pieper eingewechselte Katharina Schulze profitierte in der 63. fast auch von einer Kliemank-Flanke, leider erwischte sie den Ball nur in Rücklage und köpfte drüber.

Wo war Uder?
Sie waren nach wie vor präsent. Immer wieder bauten sie gut auf, hielten sehr stark dagegen und wären bis zur 65. Minute fast auf 3:4 herangekommen. Karina Wilhelm scheiterte bei ihrem Solo an der weit aus dem Tor gerückten Juliane Kremke (55.), Anna Bachmann traf in der 58. gar das Geraer Querholz, der Ball sprang auf der Torlinie auf. Noch brenzliger war die Situation in der 65. Spielminute: Karina Wilhelm wird sträflich allein gelassen, ein Lupfer, doch Jule Kremke pflückt die Kirsche in letzter Hast vor dem Überqueren der Torlinie.

„Auf Grund der mittlerweile sehr vielen Nichtantritte in Verbandsliga und Landesklasse ist eine Mannschaft wie Uder mehr als wohltuend. Sie reisen weit, spielen sehr ordentlich Fußball und bringen ihre Spiele in Unterzahl zu Ende. Die faire Geste aus der 68. Minute paßt da hervorragend ins Bild."

Was Jens Wunderling meinte, war das „Geständnis" einer Uderanerin gegenüber dem Unparteiischen. Eine Kliemank-Flanke wird knapp am Tor vorbei gezirkelt, Tim Nippert signalisierte Abstoß. Eine Gästespielerin informiert den Schiri, daß sie es war und es folgerichtig eine Ecke geben müßte. Chapeau!

Auch wenn die Ecke nichts einbrachte, das 5:0 fiel trotzdem. Zuvor fiel Janine Bludau im Strafraum, Juliane Kremke schlenzte den Elfer locker oben rechts ins Gehäuse (75.).

Bis auf zwei Geraer Versuche durch Elisa Trepschinski und Sabrina Herold (82. und 84.) und einen Uderaner Ansatz (Juliane Kremke vereitelt gegen Karina Wilhelm, 87.) passierte danach nichts mehr. Für Tim Nippert gab es somit auch keine Veranlassung, länger als die offiziellen 90 Minuten spielen zu lassen.

Wie eingangs erwähnt, stellte der Sieg für den F.F.C. eine sportlich gesehen minderschwere Aufgabe dar. Man war um Ballbesitz bemüht, kombinierte gut, ließ aber manchmal den letzten Biss vermissen. Drei Standards, ein Eigentor und ein richtiger Riecher brachten die Tore. Uder agierte am Anschlag, konnte aber die Unterzahl, unter der sie die meiste Zeit litten, nicht kompensieren. Wenn sie gefährlich wurden, war es einerseits Geraer Unaufmerksamkeiten und andererseits des guten Umschaltspiels zu verdanken.



Der F.F.C. Gera spielte mit:
Kremke – Mörsel (ab 46. Heß), Pieper ehem. Gruschwitz (ab 59. Schulze), Bludau (MK), Kliemank, Herold, Seiler, Golomb, Mirke (ab 74. Stachon), Hein, Trepschinski

Tore:
1:0 – Elisa Trepschinski (10.)
2:0 – Susann Thor (29., Eigentor)
3:0 – Elisa Trepschinski (38.)
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4:0 – Tina Pieper (49.)
5:0 – Juliane Kremke (75., Foulstrafstoß)

Schiedsrichter: Tim Nippert (Gera) – Benjamin Dzankovic, Tobias Wolf
Zuschauer: 50