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Frauen Landespokal 2015/2016

ZFC Meuselwitz vs. F.F.C. Gera
3 : 6

Gesteigert und verdient durchgesetzt
Wichtige Tore kurz nach der Halbzeit
von Oliver Möckel


"Abwehrchefin"  Denise Werner | Foto: Horst Richter

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Trotz des mißlichen Wetters (böse Zungen behaupten, man habe Enten mit Regenschirmen gesehen) brannten beide Mannschaften ein Offensivfeuerwerk ab und belohnten die zahlreichen Zuschauer mit neun Toren.


Das bessere Ende hatte der Verbandsligist in der Hand und zog mit einer Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten zur nächsten Runde weiter.


In der ersten Halbzeit dominierten die Gastgeberinnen, Gera kam mit einigen Dingen nicht wirklich klar. Ob es am tiefen Rasen, am kleinen Platz oder der Spielfreude des ZFC lag – Jens Wunderling schüttelte zu oft den Kopf.


Nach Alina Löhrs erstem Achtungszeichen (12., vorbei) brachte die F.F.C.-Spielführerin ihre Farben in Front. Janine Bludau zirkelte einen Freistoß aus weit über 20 Metern unhaltbar in den Kasten von „Seppel" Siebert (20.). Stephanie Siebert zeigte im gesamten Spiel immer wieder ihre Extraklasse und entschärfte so manchen Hundertprozenter. Hinzu kam auch Glück: ein ZFC-Freistoß wurde von der Geraer Hintermannschaft unglücklich abgefälscht, es stand plötzlich 1:1 (24.). In der 33. Minute senkte sich eine Löhr-Bogenlampe gar zum 2:1 in die Geraer Maschen und komplettierte die Verwirrung in Grün-Schwarz.


Torfrau Siebert hielt ihre Mannschaft mit zwei extraordinären Reflexen auf Kurs (25., gegen „Hüt" Stachon zur Latte, 35., gegen „Melle" Lautenschläger per Fuß) und bescherte Steffen Rohde, der wieder gewohnt lautstark an der Linie agierte, ein zufriedenes Halbzeitgesicht. Jens Wunderling dagegen sehnte sich schon früh die Pause herbei…


Was auch immer in der F.F.C.-Kabine gesagt wurde – es half augenscheinlich.


Form-, kampf- und spielstärker rissen die Gäste an der Kette und erspielten sich in den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff sechs Chancen. Tina Gruschwitz „machte" gleich die erste und spitzelte den Ball nach kurzem Solo zum Ausgleich ins Netz (48.). In der 50. scheiterte sie an ihren Nerven, in der 51. Janine Bludau an der ZFC-Schlußfrau. Nicole Mirke war da mehr auf Zack und brachte ihr Team mit 3:2 in Front (52.). Angemerkt sei hier aber, daß ein Meuselwitzer Bein dem Ball hilfreich den Weg wies.


Danach durfte sich die Nummer 1 des ZFC erneut auszeichnen und lenkte einen Trepschinski-Freistoß schmerzverachtend zum Querbalken (54.) – gegen Melissa Lautenschlägers schlitzohriges Solo war sie aber machtlos und konnte den Ball nur noch aus dem Netz holen; mittlerweile schon zum vierten Mal (55.).


An diesem Dreifachschlag schien der ZFC zu zerbrechen. Alina Löhr krönte ihre ganz starke Leistung zwar noch mit einem Tor der Marke „Fantastico", indem sie die Kugel ansatzlos und staubtrocken zum 3:4 in die Bude bretterte (64.), am Spielgeschehen änderte dies wenig. Gera daddelte die Partie nun ergebnistechnisch nach oben. Tina Gruschwitz (66., vorbei) und Janine Bludau (67., drüber scheiterten), Nicole Mirke platinierte ein Lautenschläger-Anspiel mittels Lupfer über die anstürmende „Seppel" zum 5:3 (72.) – Melissa Lautenschlägers ebenso ansatzloser Schuß, der die ansonsten sprunggewaltige Torfrau ratlos zurückließ, bedeutete dann das Endergebnis (82.).


Ein würdiges Achtelfinale, in welchem stellenweise kein Klassenunterschied sichtbar war, ging mit vielen Treffen zu Ende. Gera verschlief die ersten 45 Minuten zwar nicht komplett, stärkte den Gegner aber zu oft durch passive Spielweise und viele Fehlpässe. Die gut ausgebildeten Meuselwitzerinnen spielten bis zum Schluß an ihrem Limit und müssen sich nichts vorwerfen. Zum Glück für Grün-Schwarz fand man pünktlich zum Wiederanpfiff den Faden und dominierte über Erfahrung und Spielstärke. Die drei frühen Treffer ebneten den Einzug in die nächste Runde.




Der F.F.C. Gera spielte mit:

Kremke – Mörsel, Lautenschläger, Gruschwitz, Bludau (MK), Werner, Stachon (ab 56. C. Turbanisch), Weiß, Golomb (ab 40. Nitschke), Mirke, Trepschinski (GK)


Tore:

0:1 – Janine Bludau (20.)

1:1 – Nicole Pohle (24.)

2:1 – Alina Löhr (33.)

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2:2 – Tina Gruschwitz (48.)

2:3 – Nicole Mirke (52.)

2:4 – Melissa Lautenschläger (55.)

3:4 – Alina Löhr (64.)

3:5 – Nicole Mirke (72.)

3:6 – Melissa Lautenschläger (82.)


Schiedsrichter: Heiko Grimmer (Meuselwitz)

Zuschauer: 50