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Frauen Verbandsliga 2014/2015

F.F.C. Gera vs. FF USV Jena III
2 : 1

Geraer Verbandsligist bleibt auch weiter ungeschlagen 
Jena-Fluch ist gebrochen
von Oliver Möckel
TOOR! Platziert ins lange Eck - Janine Bludau erzielt das 2:0. - Foto: Horst Ricter

Den ersten „Kracher" haben die Verbandsliga-Fußballerinnen aus Gera gemeistert.Durch eine glänzende Kampf- und Energieleistung konnte der FF USV Jena III nach etwas mehr als drei Jahren endlich wieder sportlich besiegt werden. Zuletzt gelang das es einem Geraer Team am 11.3.2012 beim 4:1 in Jena. Das letzte Remis datiert vom 20.10.2013.

In den ersten zehn Minuten passierte nichts. Beide Elferreihen tasteten sich ab und suchten die jeweils andere Sollbruchstelle. Die auf Geraer Seite schien schnell gefunden zu sein. Jena spielte schnell und variierte Kurzpass mit Langholz. Saskia Dreyer, die eine ganz solide Leistung im Geraer Kasten bot, parierte in der 12. aus kurzer Distanz. Julia Hagen (16.) und Kristin Steinmaus (21.) markierten die nächsten Jenaer Chancen, ein Bludau-Freistoß gegenüber brachte ebensowenig (19.).

Nach etwas mehr als 20 Minuten mußte man konstatieren, daß der USV besser war, die Spielanteile lagen eindeutig auf blauer Seite. Daher fiel der Geraer Führungstreffer auch fast aus dem Nichts: einen weiten Trepschinski-Freistoß schiebt Melissa Lautenschläger quasi direkt ins lange Eck (26.). Gäste-Trainer Mario Hollmann motivierte seine Mannschaft, da er auf ihr spielerisches Vermögen vertraute. Doch mehr als ein relativ knapper Fernschuß (37.) sprang für die USVlerinnen bis zur Halbzeit nicht mehr heraus. Der Rest wurde Opfer einer kompromißlosen Geraer Defensive.

Das Schöne an altvertrauten Gegnern ist, daß man gewisse Dinge schon kennt. Der USV bildet da keine Ausnahme. Neben dem obligatorischen „Zuspätkommen" zum Einlaufen vor dem Spiel warnte Jens Wunderling seine Frauen auch vor der nun startenden Offensive der Gäste. „Diese ersten 15 bis 20 Minuten nach dem Seitenwechsel müssen wir überstehen. Jena wird den Treffer erzwingen wollen. Seid bereit dafür!"

Bis zur 67. Minute entfachte der USV Dauerdruck auf den Geraer Kasten. Elisabeth Seyferth (47., Saskia Dreyer pariert), Mara Ludwig (54., wieder Saskia Dreyer), Kristin Steinmaus (63., Außennetz), Sabrina Jähler (64., vorbei) und eine Riesen-Doppelchance (67., Saskia Dreyer pariert, vorbei) hätten das Spiel leicht kippen können. Doch anscheinend ist das Geraer Schlachtenglück intakt, da entgegen dem Spielverlauf Janine Bludau das 2:0 markierte. Ihr unwiderstehliches Solo in den Strafraum von Anja Schüppel wird nur kurz gebremst, der Ball kommt zu Tina Gruschwitz; die legt ihn auf Janine Bludau und die zwirbelt den Ball aus eigentlich unmöglichem Winkel im Fallen flach um Hüterin Schüppel herum ins lange Eck (71.).

Eine unheimliche Last fiel von allen ab, selbst die Trainer rasteten kurzzeitig aus (nur der Schreiber ballte kurz die Beckerfaust, warf lässig seine gerade angerauchte Kippe zu Boden, wischte sich eine kleine Freudenträne aus dem Augenwinkel, bewunderte den grün-schwarzen Spielerhaufen auf dem Rasen und notierte Zeit und Hergang des Treffers).

Leider hieß es vier Minuten später „Ecke-Kopf-Tor". Elisabeth Seyferth nickte am 2. Pfosten eine lange USV-Ecke zum 2:1 ein (75.) und entfachte damit nochmals Feuer im Jenaer Kessel. Doch auch hier war die F.F.C.-Defensive im Bilde und ließ nichts mehr zu. Auf der Gegengeraden hatte Jeannine Stachon kurz vor Ende noch eine dicke Doppelchance. Entweder war sie zu überrascht oder aber zu unkonzentriert, da beiden Bälle weit vor der Torlinie blieben (86.).

„Der Ausgang der Partie ist sehr unglücklich für Jena, da sie meiner Meinung nach über Strecken besser waren. Für uns hatte sie ein glückliches Ende; wir nehmen die Punkte aber gern mit, da wir sie wollten. Unsere Aufstellung war zwar gut, aber mit zwei, drei angeschlagenen Frauen und ohne weitere fehlende Leistungsträger haben wir uns heute über eine erneute Teamleistung die Zähler erkämpft und damit sicher auch verdient." (Jens Wunderling)

F.F.C. Gera: 
Dreyer – Lautenschläger, Bludau (MK, GK), Seiler, Förster, Golomb (ab 22. Stachon), Mirke, Hein, Trepschinski, Gruschwitz, Werner
 
FF USV Jena III:
Schüppel – Patz (ab 71. Flügel), Jaroch, Köhler (ab 46. Seyferth), Pohl, Mlinarsky (ab 46. Otte), Scheide (MK), Hagen (ab 46. Herbst), Jähler (GK), Steinmaus, Ludwig

Tore:
1:0 – Melissa Lautenschläger (26.)
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2:0 – Janine Bludau (71.)
2:1 – Elisabeth Seyferth (75.)

Schiedsrichter: Michael Geiler (Langenwetzendorf) – Günther Hoyer, Horst Schuster
Zuschauer: 45

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