Dabei hatte man in den Anfangsminuten durchaus eine gehörige Portion
Glück. Drei Ecken in den ersten zehn Spielminuten, und es brannte
jeweils lichterloh im Strafraum der Gastgeberinnen. Immer wieder war es
Elisa Trepschinski, die kaum zu verteidigen ist, die mit ihrer
körperlichen Präsenz für mächtig Gefahr sorgte.
Doch als die
FFC-Mädels diese Phase überstanden hatten, rissen sie die Partie immer
mehr an sich und gewannen Oberwasser. Logische Konsequenz war in der 13.
Spielminute der Führungstreffer, den Annett Hempel glänzend über die
rechte Außenbahn vorbereitet hatte. In der Mitte nahm Deena Voigt das
Leder an und vollstreckte gekonnt. Jetzt war der Knoten geplatzt und
Saalfeld drängte auf den zweiten Treffer. Nach gut einer halben Stunde
war es schließlich soweit. Einen von Hannah Sprenger getretenen Freistoß
drückt die fleißige Katharina Hopf über die Linie und belohnte sich
damit für ihr aufopferungsvolles Spiel.
Alles schien gerichtet,
doch das war trügerisch. Anstatt nun den psychologischen Vorteil zu
nutzen und weiter konsequent nach vorn zu spielen, zog der Schlendrian
ins Spiel des FFC ein. So ließ man Trepschinski ungehindert aus der
Distanz schießen, Celina Schwimmer war auf dem Posten, doch auch
Natalie Sachse wurde nicht daran gehindert, den Abpraller völlig
unbedrängt einzuschieben (41.). So kassierte man kurz vor der Pause den
Anschlusstreffer, der in der Folge für diverse Unsicherheiten sorgen
sollte.
Zwar kamen die Einheimischen voll motiviert aus der
Kabine und versuchten das Heft des Handelns wieder in die eigenen Hände
zu nehmen. So schaffte man auch ein spielerisches Übergewicht, doch Gera
verlegte sich mit langen Bällen auf Konter, was am Ende zielführender
war. Auf der einen Seite traf Luise Sydow mit einem Fernschuss nur den
Geraer Querbalken, auf der anderen Seite hatte Janine Gebert mit ihrem
Hammer aus 20 Metern Torentfernung mehr Glück und so stand es nach 66
Minuten 2:2.
Jetzt wogte die Partie hin und her und ein Remis
wäre wohl das gerechte Ergebnis gewesen. Doch ein Blackout von Celina
Schwimmer, sie schlug einen Abstoß Elisa Trepschinski zentral vor dem
eigenen Sechzehner direkt vor die Füße, brachte das 2:3 (83.). Wenn eine
das kann, dann Elli. Sie bedankte sich auf ihre Weise mit einem
gekonnten Heber über die verdutzte Keeperin. Doch es war ja noch genug
Zeit und nun kam die beste Phase der Saalfelder Mädels. Selbst in
Unterzahl (Sophie Hopfe musste zehn Minuten vor Ultimo verletzt vom
Platz), schnürten sie ihren Gegner am eigenen Strafraum ein und es
hagelte Großchancen im Minutentakt. Einen verunglückten Klärungsversuch
von Juliane Kremke eroberte sich die starke Antonia Melle und zog aus
etwa 30 Metern ab, doch der Ball sprang von der Lattenunterkante zurück
ins Spielfeld. Und selbst in der siebenminütigen Nachspielzeit hatte
Anna Müller noch eine Riesenchance, doch hielt Kremke diesen Ball und
damit den vollen Erfolg für ihr Team fest.
Bleibt festzuhalten,
dass die Schlussoffensive zu spät kam, bzw. dass es nicht ausreicht, nur
phasenweise am Limit zu arbeiten. Künftig muss man wieder über 90
Minuten voll konzentriert zu Werke gehen. Schon zehn Prozent weniger
reichen eben nicht. Die Statistik zum Spiel :
Torfolge : 1:0 Deena Voigt (13.) 2:0 Katharina Hopf (33.) 2:1 Natalie Sachse (41.) -------------------------------------------- 2:2 Janine Gebert (66.) 2:3 Elisa Trepschinski (83.)
1. FFC Saalfeld : Schwimmer - Melle, Hempel, Hopfe, J. Müller, Sprenger, Maak, Voigt (68. A. Müller), Atak (MK), Hopf, Sydow
F.F.C. Gera : Kremke - Sachse, Scherl, Pieper, Gebert, Friedemann, Fichtler (MK), Weiß, Golomb, Pohle, Trepschinski
Zuschauer : 90
Schiedsrichter : Andreas Goretzky (Ranis)
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