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Frauen Verbandsliga 2013/2014

F.F.C. Gera vs. FSV 1986 Bad Langensalza
7 : 2

Mit Kantersieg die Spur wiedergefunden
F.F.C. Gera hat nichts verlernt
von Oliver Möckel
Katharina Schulze (re) eröffnete den Torreigen  - Foto: Jana Oertel
Dieser hohe Sieg gegen eine bei weitem nicht „dahergelaufene" Mannschaft aus Bad Langensalza war nach den beiden ersten dürftigen Auftritten des F.F.C. Wundermedizin für die geplagte Geraer Frauenfußball-Seele.

„Das war ein Sieg der ganzen Mannschaft, den sich jede Einzelne redlich verdient hat. Es war alles dabei: Einzelaktionen, gelungene Spielzüge und viele schöne Tore. Besonders gefreut hat es mich für Jeannine Stachon, deren Knoten jetzt endlich geplatzt sein sollte, die drei Tore sollten ihr nun gehörig Auftrieb geben" sagte ein fast zufriedener Jens Wunderling.

Fast, da sich in die Gala die zwei völlig unnötigen Gegentore geschmuggelt hatten.

Nach zehn ausgeglichenen Anfangsminuten brach Katharina Schulze mit einer Energieleistung a la Bonheur den Torbann und schloss ihr wirklich unwiderstehliches Solo über rechts ins kurze Eck zum 1:0 ab (15.). Gleich darauf dasselbe Spiel, aber diesmal war Torfrau Poppe zur Stelle (17.). Jeannine Stachon erhöhte kurz danach auf 2:0: im ersten Versuch scheitert sie noch an der Hüterin, kann den Ball aber im Fallen ins Tor spitzeln (18.). Kristina Stötzel meldet ihre Mannschaft in der 20. zurück und prüft Karo Heimer aus spitzem Winkel. In der 27. vollendet Sabrina Herold, die sich wie ihr gesamtes Team deutlich verbessert zeigte, einen Schulze-Querpass fast mühelos zum 3:0. In der 30. zeichnete sich wieder die Gäste-Torfrau aus und vereitelt in großartiger Manier eine Stachon-Kliemank-Koproduktion, muss aber 60 Sekunden später das 4:0 erneut durch Sabrina Herold hinnehmen. Elisa Trepschinski hatte einen Freistoß maßstabsgerecht auf die Brust ihrer Kapitänin gezaubert und die erzielt nach Drehung flach ihren zweiten Treffer. Ebenso „Bude" Numero Zwei markiert „Hütchen" Stachon in der 40.: nach Herold-Vorlage schiebt sie den Ball im Fallen an Susann Poppe vorbei ins Netz. Der sehr gute Schiedsrichter Nick Schubert hatte schon die Pfeife im Mund, als Karo Heimer mit einer Glanztat das mögliche 1:5 verhinderte: Justine Weber war der ansonsten sehr aufmerksamen Geraer Defensive entwischt, aber die großgewachsene Hüterin des F.F.C. kauft ihr im 1:1 den Schneid ab (45.).

Nach dem Seitenwechsel besorgten die beiden bestens miteinander harmonierenden Spielerinnen Herold und Stachon das 6:0. Sabrina Herold legt den Ball auf rechts quer und Jeannine Stachon hat wenig Mühe (48.). Nun war wieder Karo Heimer gefordert, als sie in der 53. gegen die schnelle Nathalie Baumbach erneut ins 1:1 gehen muss; das scheint aber die Spezialität der jungen Altenburgerin zu sein, da sie erneut klare Siegerin bleibt.   Bis dahin schien der Weg des F.F.C. eben und gerade zu sein, man konnte sogar spekulieren, wie hoch das Ergebnis ausfallen würde. Wenn sich nicht der Schlendrian eingeschlichen hätte. „Natürlich brachten die Wechsel unsere Ordnung ein wenig durcheinander. Trotzdem müssen wir das Spiel konzentriert zu Ende bringen und dürfen uns die unnötigen Ballverluste nicht leisten." Einem dieser vom Trainer angesprochenen Ballverluste entsprang auch der Langensalzaer Anschlusstreffer und Katja Esche vollendete flach und unhaltbar ins linke untere Eck (60.). Natürlich waren die Geraerinnen an diesem Tag nicht in Gefahr, das Spiel zu verlieren, zu stark präsentierte sich die Elf als Einheit. Daher ging man mit neuem Schwung auf Torejagd. Die unermüdliche Sabrina Herold brachte mit einem Zuckerpass Lisa-Marie Otto in gute Position, doch leider war die junge Studentin wohl zu überrascht und zögerte zu lange, so dass Goalie Poppe per Fuß klären konnte (66.). So gut sie hier auch reagierte, in der 68. unterlief ihr aber ein folgenschwerer Fehler: sie unterschätzt einen Ball und gib ihr Tor preis; für Janine Bludau bedeutet der leichte Heber aus etwa 20 Metern ins leere Gehäuse keine Schwierigkeit – 7:1. Der erwähnte Schlendrian war auch am zweiten Treffer des Gastes schuld. Einen zu kurz geratenen Rückpass erläuft sich die pfeilschnelle Nathalie Lauterbach  und spitzelt die Kugel ins Tor (71.). Die letzten 20 Minuten wurden noch einmal furios. Gera schaltete ein wenig herunter und Bad Langensalza hoch. Kristina Stötzel prüft Karo Heimer aus zentraler Position (77.), Sabrina Herold zeigte in der 87. ihre ganze Klasse, scheiterte aber am Riesenreflex von Susann Poppe, Justine Weber köpft in der 90. eine Ecke an die Querlatte und Jeannine Stachon schießt (wohl auch aus Kraftmangel) im direkten Gegenzug ohne Bedrängnis den Ball am Kasten vorbei (90.).

Mit dem Sieg scheint der F.F.C. wieder in ruhigem Fahrwasser angekommen zu sein. Wie hoch er einzuschätzen ist, muss man am nächsten Sonntag sehen, wenn die Reise zum FC Union Mühlhausen geht. Für den Moment geht er mehr als in Ordnung, da sich eine grün-schwarze Gemeinschaft mit einer geschlossenen Leistung und wiedergefundenen spielerischen Mitteln gegen einen kämpferisch guten Gegner durchgesetzt hat. Ohne die Unruhe der letzten beiden Spiele waren der durchdachte Spielaufbau und hervorstechende Führungsspieler Garanten für den Erfolg.

Die Statistik vom Spiel :
Torfolge :
1:0 Katharina Schulze (15.)
2:0 Jeannine Stachon (18.)
3:0 Sabrina Herold (27.)
4:0 Sabrina Herold (31.)
5:0 Jeannine Stachon (40.)
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6:0 Jeannine Stachon (48.)
6:1 Katja Esche (60.)
7:1 Janine Bludau (68.)
7:2 Nathalie Lauterbach (71.)

F. F. C. Gera :
Heimer - Schulze (59. Otto), Bludau, Kliemank (70. Gruschwitz), Werner, Stachon, Herold (MK), Seiler, S. Steppe (46. Golomb), Mirke, Trepschinski

FSV 1986 Bad Langensalza :
Poppe - Croll (MK), Päßler, Weber (46. Lauterbach), Stötzel, Schröder, Patzig, Wicke, Hey, Esche, Nehlert

Zuschauer : 40

Schiedsrichter : Nick Schubert (Weida)
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