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Frauen Verbandsliga

1. FFV Erfurt II vs. F. F. C. Gera
0 : 9

F. F. C. Gera deklassiert Erfurt II

Marie Preller schon wieder mit Quattrick

von Oliver Möckel
Denise Werner (mitte) - Foto Jana Oertel

So kann (und wird) es weitergehen! Mit dem 9:0-Coup in der Landeshauptstadt wurden gleich mehrere Fische gefangen: Karo Heimer baut ihre gegentorlose Serie auf 550 Minuten aus, auf Saalfeld konnten drei Tore gut gemacht werden, man schoss sich für die Pokalbegegnung am nächsten Sonnabend in Dillstädt warm und die Mannschaft machte Martina Klepsch und Torwart-Trainer Oli Möckel, die nun zusammen 70 Jahre alt sind, ein wunderschönes Geburtstagsgeschenk.

Wie in der vergangenen Woche fiel das 1:0 in dieser streckenweise eingleisigen Partie sehr früh. Marie Preller nahm einen Bludau-Pass auf und schoss aus spitzem Winkel; Goalie Strey unterschätzte den Ball völlig, der sich ganz gemächlich ins lange Eck trollte (2.). Gleich darauf wieder ein Preller-Tor, welches aber vom jungen Schiri Adam nicht gegeben wurde, da er ein Handspiel von Marie sah (4.). Ihren Doppelpack schnürte sie in der 12., als sie ein unwiderstehliches Solo flach abschloss - 2:0. Die Erweiterung zum Preller-Dreierpack sahen etwa 30 Gersche Fans in der 16. Minute. Hier war Torfrau Strey machtlos gegen den Schuss ins lange Eck. Und die letzte Ausbaustufe der heutigen Preller-Bilanz folgte dann in der 23. Minute. Janine Bludau wurde mitten in ihrem Solo von der Erfurter Keeperin im Strafraum ganz rüde von den Beinen geholt. Schiri Adam beließ es nach dieser klaren Notbremse bei einer gelben Karte für die Torfrau und zeigte auf den Punkt. Marie Preller verwandelte sicher zum 4:0.
 

Nur langsam erholte sich Erfurt II aus der Schockstarre; Gera war klar besser und hier nie in Gefahr. Man spielte den Ball locker durch die Reihen und profitierte sicher auch von einem gewissen Respekt. Erst in der 32. Minute waren die heute in Orange-Weiß spielenden Gastgeberinnen gefährlich, als Annett Spieth einen 18-Meter-Freistoß knapp über den Heimer-Kasten semmelte. Den Schlusspunkt hinter die in lockerem Tempo absolvierte erste Hälfte setzte Geras Mannschaftsführerin Brina Herold. Aus etwa 20 Metern wuchtete sie die Kugel über die Hüterin hinweg in die Maschen zum 5:0 (37.). Janine Bludau solierte gleich darauf, ihr blieb aber heute ein Treffer versagt und so verfing sie sich an der besser werdenden Jessica Strey im Erfurter Kasten (38.).

Martina Klepsch stellte ihr Team in der Halbzeit um, um Janine Bludau, die bisher mächtig auf die Socken bekommen hatte, zu schützen. Janine rutschte ins Mittelfeld zurück und Tina Gruschwitz sollte in der Spitze für Alarm sorgen.

Erfurt stellte auch um, und zwar fast alle an den eigenen Strafraum, um das Ergebnis in Grenzen zu halten. Eines war hier nämlich klar: bei den bisher fünf Treffern würde es nicht bleiben. Es dauerte aber nach Wiederanpfiff zwanzig Minuten, bis sich Gera auf die neue Situation und den vielbeinigen Abwehrriegel eingestellt hatte. So musste ein Standard abhelfen, um den nächsten Treffer zu erzielen. Jule Kremke legte sich den Ball zurecht und jagte die Kugel wie an der Schnur gezogen aus 28 Metern ins rechte obere Eck zum 6:0 (65.). Über diesen Treffer freute sich vor allem auch die verletzte Freistoßspezialistin Lotte Heiner am Spielfeldrand, die vorher noch „Rechts oben" gerufen hatte.

Der seit Monaten ständig auf höchstem Niveau spielenden Steffi Seiler gelang heute endlich auch ein Treffer. Wie Stangen umkurvte sie die Gegnerinnen und ließ von der Strafraumgrenze mit platziertem Schuss Goalie Strey keine Abwehrmöglichkeit – 7:0 in der 74. Minute.


Dem folgte bald darauf der achte Treffer, erzielt von Sabrina Herold. Spielleiter Adam zeigte in der 76. zum zweiten Mal unmissverständlich auf den Punkt, nachdem Marie Preller im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Brina verwandelte ohne zu zucken.

180 Sekunden später durfte sie erneut jubeln. Nach Bludau-Anspiel verwerte sie die sich ihr bietende Chance scharf und flach zum Endstand von 9:0 (79.).

Auch wenn neun Tore reichen sollten, hätten es deren heute weitaus mehr sein können.

Steffi Seiler (55., trifft sich dazwischen werfende Erfurterin), Marie Preller (56., dito), Denise Werner (59., Hinterhaltschuss drüber), Kathrin Steppe (72., Vollspannstoß knapp drüber) und Alex Kliemank (83., Schuss wird auf der Linie geklärt; 85., Direktabnahme nach Kremke-Freistoss, drüber), sie alle hätten das Ergebnis zweistellig gestalten können, was aber vielleicht zuviel des Guten gewesen wäre.

Diese Partie war, wie eingangs erwähnt, stellenweise einseitig, da Erfurt keinerlei Mittel und Wege fand, dem sich momentan in Galaform befindenden F.F.C. auch nur ansatzweise Paroli anzubieten. Spielerisch, läuferisch und kämpferisch waren die Gäste am Johannisplatz weit überlegen. Daraus resultierte ein klares Chancenplus für den F.F.C., welches auch endlich einmal standesgemäß in Tore eingetauscht wurde.

„Was soll ich sagen: etwas fürs Torverhältnis getan, die Null stand. Perfekt."

Schon seit einigen Spielen fallen Martina Klepsch nach dem Spiel wenig Statements ein, aber eher aus Zufriedenheit. Da gibt es Schlimmeres…

Steffi Seiler (rechts) erzielte in der 74.Minute das 7:0 - Foto: Jana Oertel



Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Marie Preller (2.)
0:2 Marie Preller (12.)
0:3 Marie Preller (16.)
0:4 Marie Preller (23./Foulelfmeter)
0:5 Sabrina Herold (37.)
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0:6 Juliane Kremke (55.)
0:7 Stefanie Seiler (74.)
0:8 Sabrina Herold (76./Foulelfmeter)
0:9 Sabrina Herold (79.)

1. FFV Erfurt II:

Strey (GK) - Korn, Matern, Müller (MK), H.-S. Lapp (46. Bude), Spieth, Bretschneider, Stöcklein, Maier, Michalowski (46. Schröder), Möller


F.F.C. Gera:

Heimer - K. Steppe, Otto (46. Gruschwitz), Bludau, Friedrich (56. Kliemank), Werner, Preller (77. Heinz), Herold (MK), Seiler, Kremke, S. Steppe


Schiedsrichter: Daniel Adam (Erfurt)


Zuschauer: etwa 50


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