Chancen über Chancen! Wenn man Überlegenheit an Tormöglichkeiten festmachen will, waren wir heute, wie schon letzten Sonntag, drückend überlegen.

Insgesamt 22 Chancen, die auch solche waren, zählte heute der fleißige Schreiberling. Fünf davon konnten umgesetzt werden. Endlich wurde von Beginn an Druck aufgebaut. Der Aktivposten Fine Reichmann setzte bis zu ihrer Auswechslung Akzente und sorgte ständig für Gefahr. Mille Friedrich und ebenjene Fine hatten es schon nach vier, bzw. fünf Minuten in der Hand, unsere Führung zu erzielen. Aber Kopfball und Solo trafen noch nicht. Die Führung fiel dann kurios. Denise Werner gab den Ball von links in den Strafraum. Die Gästetorfrau rutschte am Ball vorbei und Mille Friedrich drückte den Ball über die Linie (8.). 14. Minute: Fine Reichmann soliert, schießt aber die Gästeschlussfrau an. Erst in der 24. Minute sah man dann die erste Aktion der Gäste. Karin Lausch fing aber den schlecht ausgespielten Angriff ab und leitete mit ihrem Abschlag das 2:0 ein. Der Ball schlug auf der Mittellinie auf und sprang zu Fine Reichmann. Solo und ein überlegter Lupfer über Torfrau Heubach – 2:0 nach 24 Minuten. Mit der Chancenverwertung muss man hadern. Beste Gelegenheiten wurden immer wieder ausgelassen; Fine Reichmann (26.) und Denise Werner (27.) verzogen knapp, ehe Denise es aber besser machte. Sarah Steppe setzte Fine Reichmann ein, die quer zu Denise passte. Die brauchte nur noch zum 3:0 einzuschieben (30.). Zwischendurch sah man noch eine durchaus gefährliche Situation für die Gäste. Anne Hering, Kaulsdorfs Beste, flankte gefährlich auf Antje Carl. Zum Glück gelang ihr aber kein Tor (29.). Und wieder Denise Werner! Nach einer Kliemank-Ecke rauschte ihr Kopfball knapp vorbei (33.). Nur Sekunden später der Anschlusstreffer. Ein Angriff über Rechts schlug im rechten Toreck ein, welches nicht konsequent abgedeckt wurde. Anne Hering konnte jubeln (34.). Die erste Hälfte wurde mit dem „Wer lässt beste Chancen aus“-Spiel beendet. Für uns taten sich hier Fine Reichmann (37., 44.) und Mille Friedrich (45.) hervor. Kaulsdorf hatte in Person von Anne Hering noch eine gute Möglichkeit (40.), aber Karin stand sicher. Zur Halbzeit muss man konstatieren, dass unser Spiel bis hierher um Klassen besser als in den letzten Partien war. Der Druck konnte leider nicht aufrechterhalten werden, dadurch kamen die Gäste besser in die Partie.

In den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte sah man nur Wismut spielen. Es war zum Verzweifeln. Fine Reichmann (48., 53., jeweils Solo) und Alex Kliemank (54., 57., jeweils Schuss) hatten klarste Chancen, das Ergebnis nach oben zu korrigieren, scheiterten aber. In der 60. Minute sah Karin Lausch auch mal wieder eine Gegnerin. Und die aber richtig! Schieri Poschart zeigte nach dem harten Einsteigen von Lotte Heiner im Strafraum auf den Punkt. Karin parierte den mittig geschossenen Elfer mit Bravour und entschärfte auch noch den Nachschuss von Anne Hering. Unser 4:1 entsprang dann entschlossenem Nachsetzen. Alex Kliemank hatte geflankt, Denise Werner geköpft und Torfrau Heubach gefaustet. Der Ball fiel vor die Füße von Mille Friedrich. Im Nachsetzen markierte sie das 4:1 (62.). Nun war der Keks für Zollhaus / Kausldorf zerbröselt und wir ließen die Zügel etwas schleifen. Mille versuchte sich noch mit einem Volleyschuss aus der Drehung (71.), aber nichts war’s. In der 74. tauchte die unermüdliche Anne Hering vor Karin auf, schoss aber drüber. Da wir uns mittlerweile aufs Verwalten verlegt hatten, war das Spiel in den Schlussminuten nicht mehr so spektakulär. Mille hatte nach der Vorarbeit von Sarah Steppe und Denise Werner nochmals die Möglichkeit, aber allein vor dem Tor schoss auch sie weit drüber (79.). Die letzten Minuten gehörten dann Alex Kliemank. Auch sie traute sich ein Solo zu, stand vor der Keeperin und…schoss sie an (84.). Hut ab, dass sie mit einer Zerrung trotzdem weiterspielte und auch noch das 5:1 erzielte. Sarah Steppe spielte einen Traumpass in die Spitze, Alex nahm den Ball an und vollendete überlegt ins Eck zum Endstand (86.).

So hat man sich das gewünscht. Wollte man nach dem Spiel jemanden hervorheben, wäre das nicht möglich. Aus einem Guss spielend, war die gesamte Mannschaft heute homogen und als eine Einheit unheimlich präsent. Der Wille, die Punkte zu wollen, war in jeder Minute zu spüren. Immer weiter so! Das unvermeidliche Aber bleibt…die Chancenverwertung. Hier muss dringend sauberer gearbeitet werden.