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Thüringenliga

1. FFV Erfurt II vs. SG Gera
0 : 6

Hoher Sieg bringt Tabellenführung

von Oliver Möckel

Dieses Spiel begann wie erwartet; Gera im Angriffsmodus, die Gastgeber verteidigend.Sofort nach Anpfiff richteten sich die Geraerinnen in der Erfurter Hälfte äußerst häuslich ein und belauerten das Tor von Keeperin Bloy. Marie Preller (2.) und Denise Werner (3.) hatten erste Chancen auf Fuß und Kopf, trafen aber noch nicht. Erst in der 11. Minute brachte eine Ecke von Spielführerin Brina Herold den Erfolg. Denise Werner köpfte zum 1:0 ein.

Was jetzt begann und sich bis zum Ende der 90 Minuten auch nicht änderte, war ein Festival der vergebenen Chancen. Erfurt lud seine Gäste förmlich zu Torchancen ein. Gera, technisch und läuferisch weit überlegen, erspielte sich gegen die unsichere Erfurter Hintermannschaft Möglichkeit um Möglichkeit; ließ aber beste Gelegenheiten fahrlässig aus. Die Erfurterinnen konnten sich kaum von diesem Druck befreien, ihre Angriffsbestrebungen endeten meist schon im Mittelfeld. Trotzdem mussten die doch recht zahlreichen Geraer Anhänger bis zur 29. Minute warten, ehe Marie Preller endlich Torfrau Bloy überwinden konnte; nach einem Pass von Brina Herold ließ sie der auf hohem Niveau agierenden Keeperin mit einem Flachschuss keine Wahl – 2:0 in der 29. Minute. Den Doppelschlag zum 3:0 machte Brina Herold 120 Sekunden später perfekt. Sie zirkelte einen Freistoß aus spitzem Winkel auf den ersten Pfosten. Im Gedränge fälschte die Erfurter Torfrau den Ball in die eigenen Maschen ab.

Dies war auch der Halbzeitstand, welcher aber hätte höher sein MÜSSEN. Nach diesem Tor ging nämlich der Geraer Wettkampf um die verpassten Hundertprozenter weiter. Die Gastgeber haben sich hoffentlich zur Halbzeit bei ihrer Keeperin bedankt, die, ganz im Gegenteil zu ihrer Geraer Kollegin, alle Hände und Beine voll zu tun hatte… In der Kabinenpredigt forderte Martina Klepsch ihre Mädels auf, mehr zu tun: mehr Konzentration im Abschluss und mehr Laufarbeit ohne Ball. Bisher tat die SG nämlich oft nur das Nötigste, um das Spiel zu kontrollieren.

Denise Werner begann die zweiten 45 Minuten wie die ersten, nämlich mit einem weiteren Kopfballtor: im großen Strafraum-Gewusel war sie am gedankenschnellsten und nickte zur 4:0-Führung ein (48.). Nein, das Tor war kein Dammbruch. Im Gegenteil, das Nicht-Tore-schießen ging weiter…


Bis zur 70. Minute wurden unglaubliche sechs Hundertprozenter ausgelassen, nur unterbrochen durch das 5:0 der eingewechselten Mille Friedrich. Einen Hinterhalt-Knaller von Steffi Seiler kann die Erfurter Torsteherin nur abklatschen, Mille setzt nach und hat keine Probleme mit dem Ball (65.). Janine Bludau trägt auch noch ihr Scherflein zu den Toren bei. Wieder eingeleitet von Brina Herold, hat Kaule die Nerven, ganz überlegt ihr Tor zu erzielen (71.). Mit frischen Offensivkräften drückten die Geraerinnen danach gnadenlos weiter, konnten aber nichts mehr fürs Torverhältnis tun, weil…genau, die Chancenverwertung. Das Weglassen ging nämlich bis zum Abpfiff noch munter weiter.

Gegen sehr schwache Erfurterinnen reichte es den Geraer Mädels heute, nur mit gebremstem Schaum das Spiel zu schaukeln. Karo Heimer im Tor hatte genau zwei Aktionen zu bereinigen; eine in der ersten Hälfte und eine in der zweiten. Alles in allem ein locker eingefahrener Sieg, der für Gera die temporäre Tabellenführung durch das Torverhältnis bedeutet. Am kommenden Sonntag gilt es, in Arnstadt die Pokalhürde SG Ilmenau/Arnstadt zu überspringen.


Die Statistik des Spiels:

Torfolge: 0:1 Denise Werner (11.), 0:2 Marie Preller (29.), 0:3 Sabrina Herold (31.), 0:4 Denise Werner (48.), 0:5 Melissa Friedrich (65.), 0:6 Janine Bludau (71.)

SG Gera:
Heimer – Martin (57. Friedrich), Bludau (71. Gruschwitz), K. Steppe, Preller (65. Otto), Nitschke, Herold (MK), Seiler, Werner, S. Steppe (74. Jaksch), Heiner

Schiedsrichter:  Michael Schemann (Sömmerda)

Zuschauer: 33