Spät kam die Erlösung – aber sie kam. 70 Minuten benötigten die Grün-Schwarzen, um einem bis dahin mäßigen Verbandsligaspiel den Geraer Dreh zu geben.

Auf dem ungewohnten Kunstrasen hatte der Gast Mühe, sein Spiel aufzuziehen. Bad Salzungen agierte mit einer Mischung aus Kontern und Langholz, im Geraer Team kam der entscheidende Pass zu oft nicht an. Demzufolge blieben Abschlüsse auf beiden Seiten Bückware. Nur Janine Bludau (22., vorbei; 44., Heber über Tor und Hüterin) und einmal die Gastgeberinnen (32., Konter zu überhastet abgeschlossen) sorgten in den ersten 45 Minuten für die wenigen Höhepunkte.

Mit vertauschten Seiten wurde es etwas besser. Tina Gruschwitz (51., zögert zu lange), Jeannine Stachon (52., lupft über den Kasten) und Janine Bludau (58., Torfrau klemmt den Ball zwischen sich und Pfosten ein) üben jetzt Gerschen Druck aus. Bad Salzungen antwortet mit einem 20-Meter Freistoß durch Susanne Kirchner (61., abgefälscht und gesichert).

Im Anschluß investierten die Gastgeberinnen, auch körperlich gesehen, mehr, doch waren die Gäste dem ersten Treffer näher. Janine Bludau (63., Pike, drüber) und Steffi Seiler (66., Nachschuß nach einer geklärten Ecke) strahlten Gefahr aus. Die Führung fiel dann kurios: eine Bludau-Ecke auf den Trepschinski-Kopf und von dort zur Hüterin. „Hüt" Stachon setzt nach und der Ball trudelt vom Bein einer Gastgeberin ins Tor (71.).

Und als Pierre Leitschuh schon die Pfeife im Mund hatte, schlug es nochmals ein. Der Geraer Klassiker: eine Bludau-Ecke auf den Trepschinski-Kopf, Tor (90.+2). Deckel drauf und Schluß (90.+3)!

Jens Wunderling hatte wenig anzumerken. „Wir sind ruhig geblieben und haben auf unsere Chance gewartet. Das zeigt mir die gewachsene Reife im Team. Man muß und kann nicht jedes Spiel hoch gewinnen, Geduld ist eine Kardinaltugend. Die haben wir bewiesen und über das `dreckige Tor` zum 1:0 den Sieg in einem schwierigen Spiel eingefahren. „