Dreimal Wendler und je einmal Baum und Mörsel – es hätte aber auch drei oder vier Mal Schuster heißen können. Nadine Schuster war nämlich Aumas Aktivposten in der ersten Hälfte, in der sie fünf Hundertprozentige teilweise zu überhastet vergab. Hinzu kamen drei Bretter von Lisa Bergmann und ein dicker Bohlen von Evelyn Schaller – alles vor dem Seitenwechsel!

Der F.F.C. stand in den ersten Halbzeit ganz weit neben sich: Fehlpässe, mangelndes Zweikampfverhalten und zu geringe Laufbereitschaft spielten den Gastgeberinnen in die Karten. Bis zur 30. Minute fand Gera fast nicht statt, nur eine Wendler-Möglichkeit (15.) und ein früher Versuch (1.) waren notierenswert. Die oben erwähnten Nadine Schuster (2., 7., 13., 27., 37.), Lisa Bergmann (3., 17., 22.) und Evelyn Schaller (26.) profitierten von Geraer Stellungsfehlern, vergaben aber oder scheiterten an der gut aufgelegten Juliane Wöllner im Geraer Kasten. Erst nach einer quälenden halben Stunde kam etwas mehr Druck von Grün-Schwarz: Kathrin Steppe schoss zwei Mal vorbei (30. und 32.). Auma erwies sich danach als guter Gastgeber und verhalf dem F.F.C. in die Spur. Einen Wendler-Pass aus zentraler Position querte Franziska Schultz und irritierte damit ihre Gegenspielerin und Torfrau Muschko, die noch von sich hören lassen wird. Der Ball kullert durch die Beine von Defensive und Torfrau – 1:0 (34.). Ähnlich kurios entstand das 2:0: Iris Mörsels Freistoß am Strafraum wird von Evelyn Schaller so unglücklich abgefälscht, dass Susan Muschko machtlos ist (39.).

Maik Taubert brachte zur Pause Anika Baum und Franziska Brandmeier, und eine furiose zweite Hälfte nahm ihren Lauf. So, als ob man die gesamte Mannschaft ausgewechselt hätte, spielten die Gerschen nun Auma förmlich an die Wand. Blau-Weiß hatte nie wieder eine echte Möglichkeit und konnte sich bei ihrer Hüterin sowie der famos verteidigenden Gabi Baumann bedanken, die beide im Verbund die wütend anstürmenden Geraerinnen zur Verzweiflung brachten – entweder stand Gabi Baumann goldrichtig oder der Irrwisch im Tor vereitelte einen Hochkaräter nach dem anderen. Petra Wendler lieferte sich mit Goalie Muschko ein Privatduell, in dessen Verlauf die 30-jährige Schlussfrau weit über sich hinauswuchs. Aber auch Iris Mörsel, Katrin Geiermann, Tina Förster und Franziska Brandmeier scheiterten in Reihe und Serie am Aumaer Rückhalt. Erst Anika Baum, die in ihrem ersten Spiel bei der Verbandsliga-Reserve eine Riesenpartie in der Defensive ablieferte und mit stoischer Ruhe und ausgefeilter Technik bestach, fand in der 64. die entscheidende Lücke und vollendete flach zum 3:0. Der vierte und der fünfte Treffer waren Co-Produktionen zwischen Katrin Geiermann und Petra Wendler; beide kennen sich schon lange und begannen zusammen in Zwötzen mit dem Frauenfußball. Nach klugen Eingaben von Katrin Geiermann zeigte die Torjägerin der „Zweiten" in der 67. und mit dem Abpfiff ihre ganze Routine und vollstreckte aus Nahdistanz.

„Zielvorgabe war es, an die Leistung in Greiz anzuknüpfen und in Auma von Beginn an dominant aufzutreten. Das haben wir nicht geschafft und in den ersten 40 Minuten unser Leistungsvermögen nicht abgerufen. Mit den Einwechslungen zur Pause kamen wir dann endlich ins Spiel und waren bis zum Schluss drückend überlegen. Hier haben wir es versäumt, ein hohes Ergebnis herauszuschießen. Macht Blau-Weiß zu Beginn aber ernst, können wir auch hoch zurückliegen – und dürften uns nicht mal beschweren, da den Gastgeberinnen der erste Durchgang gehörte" war das Geraer Trainerfazit nach dem Spiel.