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Frauen Verbandsliga

F. F. C. Gera vs. SV SCHOTT Jena
7 : 2

Interessantes Spiel mit vielen Toren

F.F.C. gewinnt nach durchwachsener Leistung

von Oliver Möckel

Zweites Heimspiel – gleiche Ausgangslage: nach Bad Berka reiste auch Schott Jena mit nur zehn Spielerinnen an. Aber anders als die Berkaerinnen stellten sich die Saalestädterinnen nicht nur an den eigenen Strafraum, sondern taten sehr viel für das Spiel, so dass die 70 Kiebitze in Liebschwitz teilweise vergaßen, das der Gast in Unterzahl agierte.

Ihren beiden brandgefährlichen Spitzen Katja Rubach und Annika Neumann sorgten bei langen Bällen ständig für Unruhe in der Geraer Hintermannschaft.

Dem schnellen 1:0 durch Marie Preller (6.), bei dem sie sich schön durchsetzte, folgte bald der erste gefährlich Angriff des Gastes. Annika Neumann verzog aber aus spitzem Winkel (11.). Stefanie Seiler krönte 60 Sekunden darauf ihre seit Wochen bestechende Form und erzielte mit einem Drehschuss in die äußerste Ecke das 2:0 (12.). Danach lief eigentlich alles nach Geraer Wunsch: Marie Preller erhöhte nach Bludau-Ablage mit einem Hammer über die Torfrau auf 3:0 (18.). Janine Bludau hatte danach Pech; ihr Schuss trifft nur den Pfosten und wird von Goalie Hünniger entschärft (24.). Sarah Steppe scheitert ebenso, als sie eine Freistoßvariante auf den zweiten Pfosten am Tor vorbei schiebt (36.).

Den Pausenstand zum 4:0 stellt Janine Bludau her. Von Tina Förster bedient, spitzelt sie den Ball mit der Pike ins Tor (40.). Dass Schott aber noch lange nicht tot ist, bewies kurz vor der Pause das dynamische Duo Rubach & Neumann. Katja Rubach versagten aber vor dem Tor die Nerven, als sie ein Neumann-Abspiel zu schwach verwertete (42.).Bisher gingen die Punkte klar nach Gera: man hatte alles im Griff und beherrschte den Gegner.


Nach der Pausenandacht ging das gewohnte Bild in die Fortsetzung: Gera am Drücker, Schott am Kontern. Die in der Halbzeit eingewechselte Tina Gruschwitz setzte sich auf rechts gut durch und passte auf den zweiten Pfosten. Hier lauerte Marie Preller, drückte die Kugel aber vorbei (48.). Herold-Ecke in der 54. Minute: Janine Bludau köpft die Kugel drüber. Konter Schott Jena: Annika Neumann schließt zu schwach ab (58.). Tor für Gera zum 5:0! Marie Preller verlängert auf Denise Werner. Die behält in der 1:1-Situation mit Torfrau Peggy Hünniger die Nerven und verlädt sie ganz locker halbhoch mit dem Außenrist (60.).


Und wieder Gera. Tina Gruschwitz, die viel frischen Schwung brachte, scheitert in der 62. aus spitzem Winkel.

Bis hierher lief alles gut für den F.F.C. Den wieder einmal unerklärlichen Bruch im Geraer Spiel sah man im Anschluss an das „Besondere Vorkommnis". Tina Förster verschoss nämlich in der 65. Minute einen Foulstrafstoß.Das nahm Schott wohl als Signal, hier noch mal alles zu geben. Claudia Ludwig erlief sich in der 67. einen öffnenden Pass, sprintete zum Tor und überwand Karo Heimer aus rechter Position zum durchaus verdienten Anschlusstreffer. Katja Rubach nutzte kurz darauf die sich festsetzende Konfusion in der Geraer Hintermannschaft und hätte fast das 5:2 erzielt. Ihr Ball hoppelte aber rechts vorbei (68.).

Trainerin Klepsch war mittlerweile vogelwild. Ihr F.F.C. hatte seine spielerische Linie verlassen und leistete sich nun Fehler, die man längst abgestellt glaubte. Einer dieser Schnitzer wurde in der 80. erneut bestraft. Nachdem man einen Ball zwei Mal nicht endgültig aus dem Strafraum klären konnte, setzte Corina Maasch nach und erzielte mit straffem Schuss das 5:2 für die tapferen Schottianerinnen. Und fast noch das 5:3! Wieder ein langer Ball, wieder ungenügende Deckungsarbeit. Aber diesmal zielte die frei stehende Gäste-Spielerin zu ungenau und setzte den Heber neben das Tor (83.).

Im Gegenzug zeigte die Mannschaftsführerin des F.F.C., dass auch die Brechstange das richtige Werkzeug sein kann. Brina Herold schnappt sich in der 84. den Ball, soliert in hohem Tempo übers halbe Feld und setzt ihren Gewaltschuss aus 20 Metern unhaltbar zum 6:2 ins linke obere Eck. Und auch Tina Gruschwitz hatte noch einen. Im Verbund mit der Keeperin erzielte sie den Endstand. Tinas Schuss rutschte Peggy Hünniger unter dem Körper durch und trudelte ins Netz (87.). Schott tat in den zweiten 45 Minuten viel mehr und zeigte die Schwachstellen beim F.F.C. gnadenlos auf. Die beiden Treffer für die Gäste waren verdient und eine Bestätigung für die gewählte Taktik.

Am Ende setzte sich dann aber doch die größere spielerische Klasse und die numerische Überlegenheit des F.F.C. durch. Martina Klepsch war nach dem Spiel trotz der drei Punkte nicht nur erfreut. Sie bemängelte zu Recht die teils haarsträubenden Fehler bei der Abwehrarbeit sowie die Chancenverwertung. Schott war trotz Unterzahl ein jederzeit ernst zu nehmender Gegner, der sich in diesem Spiel als ganz starkes Team präsentierte; jedoch zeigte sich wieder einmal, dass der F.F.C. bei langen Bällen störanfällig ist und dringendst kühlen Kopf vor dem Tor bewahren muss.


Die Statistik zum Spiel


Torfolge:
1:0 Marie Preller (6.)
2:0 Stefanie Seiler (12.)
3:0 Marie Preller (19.)
4:0 Janine Bludau (40.)
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5:0 Denise Werner (60.)
5:1 Claudia Ludwig (67.)
5:2 Corina Maasch (80.)
6:2 Sabrina Herold (84.)
7:2 Tina Gruschwitz (87.)


F.F.C. Gera:

Heimer - K. Steppe, Otto (46. Gruschwitz), Bludau, Friedrich, Werner, Preller, Förster, Herold (MK), Seiler (70. Heinz), S. Steppe (55. Kremke)


SV SCHOTT Jena:

P. Hünninger (MK) - Maasch, Hansen, Kerzel, Schnabel, Rubach, Ludwig, Neumann, Stegemann, Mechtold


Schiedsrichter: Roland Patzer (Hain)


Zuschauer: 70


Besondere Vorkommnisse:

65. Minute: Tina Förster (Gera) scheitert mit Foulelfmeter an Peggy Hünninger (Jena)


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