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Frauen Verbandsliga 2013/2014

F.F.C. Gera vs. Weimarer Frauenfussballclub
3 : 2

Zwei Elfer und viel Aufregung
Gera erzwingt die drei Punkte
von Oliver Möckel
Sabrina Herold (links) erzielte zwei der drei Tore - Foto: Horst Richter

Die teils sehr hektische und äußerst kampfgeprägte Partie wurde von zwei Foul-Elfern umrahmt und wird wohl niemals in die Annalen der hohen Fußballkunst eingehen.

Von Anfang an attackierten sich zwei bissige Mannschaften, die sich nichts schenkten. Weimar ließ den F.F.C. sich nicht entfalten und war von Anbeginn an im positiven Sinne auf „Krawall gebürstet". Thomas Müller hatte sein Team gut eingestellt, Gera agierte im Vergleich zu den letzten Spielen zu nervös und stellenweise unsortiert. Manja Seeger trat in der 7. Minute einen gefährlichen Freistoß und die Ex-Schottianerin Claudia Ludwig schoss in der 10., beides brachte außer dem Hauch einer Gefahr nichts ein. Erste große Aufregung dann in der 23. Minute: Schiri Höfer sprach dem Gast einen auf den ersten Blick unberechtigten Foul-Elfer zu, der sich im Nachhinein aber als „kann man geben" herausstellte; Laura Platzdasch verwandelte sicher zur Weimarer Führung. Fünf Minuten später die Antwort des F.F.C.: eine Kliemank-Flanke verwertet Jeannine Stachon im Fallen mit dem Kopf zum umjubelten Ausgleich (28.). Als Sabrina Herold in der 32. aus spitzem Winkel einen Freistoß direkt ins lange Eck zur 2:1-Führung zauberte, glaubten alle, das Erwartete nähme seinen Lauf. Doch an diesem Tag war Vieles nicht wie sonst. Weimar gab nicht auf und Gera blieb zu unruhig und zu unkonzentriert. In einer an Torraumszenen eh schon armen Partie dominierte der verbissene Kampf. Verena Urbachs Fallrückzieher nach einem Freistoß (34.) war da ein echtes Highlight. Der nächste Aufreger führte kurz vor dem Pausengang zum Ausgleich. Nach Aussagen einiger besser postierter Zuschauer landete das Anspiel durch die Mitte bei gleich drei abseits postierten Weimaranerinnen, von denen Melanie Theile-Müller am schnellsten schaltete und Karo Heimer aus kurzer Distanz keine Wahl ließ (44.).

Nach dem Seitenwechsel schlug die Spielanteile-Waage etwas mehr auf Geraer Seite aus. Elisa Trepschinski (50. nach Herold-Ecke daneben), Sabrina Herold (51., kann Unsicherheit der FFC-Torfrau nicht ausnutzen) und Alexandra Kliemank (52., Kopf nach Herold-Ecke) brachten Gefahr fürs Tor der Müller-Truppe; ein Weimarer Freistoß (54., neben das Tor) war die Antwort. Und als Jeannine Stachon per Kopf (57., Torfrau Bothe auf dem Posten) sowie Janine Bludau (61., sehr knapp am linken Pfosten vorbei) ihre Möglichkeiten wegließen, verflachte die Partie dann endgültig. Man bekämpfte sich zwischen den Räumen mit keinem Vorteil für niemanden. Erst Janine Bludaus Vorstoß in den Strafraum, der regelwidrig gebremst wurde, brachte die Entscheidung. Schiedsrichter Silvio Höfer zeigte erneut auf den Punkt, diesmal trat Sabrina Herold an und verwandelte ohne mit der Wimper zu zucken (81.).


Für den Ausgang der Partie war es an diesem Tag bezeichnend, dass ein Elfer am Ende die Entscheidung brachte, da sich zwei spielerisch auf gleichem Niveau agierende Elferreihen begegneten. Weimar bot bissig Paroli, Gera musste sich erst ins Spiel kämpfen, erarbeitete sich aber durch den etwas größeren Willen den Sieg.

Positiv zu bewerten ist, dass auf Geraer Seite die Ex-Oberböhmsdorferin Jessica Thomas zu ihrem ersten Einsatz kam. Nach fast vier Monaten ohne Spielpraxis gab sie ab der 65. Minute ein sehr ordentliches Debüt und wird die Reihen der Ostthüringerinnen auf jeden Fall verstärken.



Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:

0:1 Laura Platzdasch (23./FE)
1:1 Jeannine Stachon (28.)
2:1 Sabrina Herold (32.)
2:2 Melanie Theile-Müller (44.)
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3:2 Sabrina Herold (81./FE

F.F.C. Gera :

Heimer - Mörsel (58. Gruschwitz), Schulze (65. Thomas), Bludau, Kliemank, Werner, Stachon, Herold (MK), Mirke (54. K. Steppe), S. Steppe, Trepschinski

Weimarer FFC :
Bothe - Csincsura (ab 53. MK), Andreß (69. Mönch), Theile-Müller (MK / 53. Kuhn), L. Platzdasch, Richter, Ludwig, A. Platzdasch, Seeger, Oßwald (58. Andrae), Urbach (GK)

Zuschauer: 50

Schiedsrichter:
Silvio Höfer (Greiz)

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