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Landespokal

SG Zollhaus/Kaulsdorf vs. SG Wismut Gera/Langenberg
2 : 4

SG Zollhaus/Kaulsdorf vs. SG Wismut Gera/Langenberg 2-4 (2-1)
von Oliver Möckel

Neue Saison-neue Spielberichte! Unsere Damen hatten es in der ersten Runde des Pokals gleich mit einer Tüte Pralinen zu tun. Man weiß nicht, was drin ist, bis man draufbeisst. Erstmals in einem Pflichtspiel als Spielgemeinschaft startend, erwischten wir einen ganz miesen Start. Das Fehlen von Lotte Heiner, Alex Kliemank und Co. wurde ganz schmerzlich bemerkt. Die Trainer mussten dadurch das System völlig umbauen.

Gegen die Liganeulinge aus Kaulsdorf taten wir uns schwer. Prompt klingelte es nach 180 gespielten Sekunden in unserem Kasten. Ein Ball wurde viel zu kurz abgewehrt, Nicole Willing setzte nach und traf gegen die herauseilende Karin Lausch zum 1:0 ins kurze Eck (3.). Schreck! So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Aber drei Minuten später blitzte unser Können auf. Denise Werner zieht auf außen und passt nach innen. Julia Ohme schirmt den Ball ab und lässt passieren, Mille Friedrich braucht nur noch zum 1:1 (6.) einzuschieben. Nein, es war heute grundsätzlich kein schönes Spiel. Wir ließen uns wohl durch die etwas unbeholfene und auch unstrukturierte Spielweise der Gastgeber anstecken. Sie standen aber gut und hatten trotz Problemen bei der Ballannahme immer das Glück, ihresgleichen mit einem Pass zu finden. Dem entsprang auch das 2:1. Eine lange Flanke nutzte Lisa Schumann zu einem Solo, welches sie aus etwa 18 Metern straff und hoch in die Mitte des Tores abschloss (15.). Diese Führung beflügelte die Gastgeberinnen. Ab der 16. Minute drückte Kaulsdorf, so dass wir mächtig ins Schwimmen kamen. Karin Lausch musste in der 17. und 18. Minute Körper und alles Andere riskieren, um zwei 100-Prozenter zu entschärfen. Dieses Strohfeuer konnten wir aber ersticken. Meine „Todays-best-Wismut-Playerin-of the-Spiel“ Fine Reichmann ackerte und rackerte wie ein Pferd, um das Spiel zu drehen. Sie schoss alle Ecken, erspielte sich Chancen und setzte andere in Szene. In der 26. traf sie leider nur die Torfrau; in der 31. spielte sie Doppelpass mit Mille, Mille senste den Ball aber drüber. Akut wurde es für uns nur noch kurz, als Karin Lausch in der 32. ein gegnerisches Solo abwürgte.

Unsere Trainer hatten in der Halbzeit das „Hallo-Wach-Rezept“ gefunden. Völlig verändert und aggro betraten wir die Arena zur zweiten Runde. Ab jetzt war Wismut-Time.

47.: Fine Reichmann dringt in den 16er ein, vertändelt aber den Ball. Jede in Orange kämpfte nun und fand über ebenjenen Kampf ins Spiel. Der Ausgleich lag auf dem Platz. Denise Werner war nicht mehr hinten gebunden und drang auf links durch. Ihren superben Querpass jagte Mille aber wieder drüber (59.). Und endlich fiel er, der Ausgleich! Die Fakten: Vieeel zu kurzer Abstoß, Denise Werner reckt ihre Brust gen Ball, Volleyschuss, die Kugel rutscht unter der Torfrau Heubach ins Netz (61.). Und es wurde ein Doppelschlag! Den Anstoß abgefangen, Fine Reichmann zieht zur Grundlinie, passt in den Rücken der Abwehr; dort steht Denise Werner und schiebt ein – 2:3 in der 62. Minute. Und fast ein Tripleschlag! 63.: Fine Reichmann zieht wieder zur Grundlinie, passt wieder in den Rücken der Abwehr. Dort spielt Denise auf Mia Timmig, die aber knapp rechts vorbei schießt. Und weiter mit orangener Power. Sarah Steppe versucht es aus der zweiten Reihe. Uuuuuhhhh… knapp links vorbei (64.). Die Gastgeberinnen sah man nur noch selten, und wenn, waren es nur Ansätze eines Angriffes oder Fernschüsse ohne Druck. Ein 3:2 für uns reichte aber nicht. Das 4:2 musste her. Mille solierte in der 71., schoss aber aus etwa sieben Metern die Torfrau an. Fine Reichmann probierte es immer wieder, nur hatte sie heute kein Glück. Es sollte einfach nicht sein.

Es gibt Tage, da kannst du spielen from dusk till dawn, der Gegner liegt schon lange im Bett und träumt von Afrika, du triffst aber einfach das Tor nicht. Bis zur 85. Minute hatte sie drei Großchancen, alle selbst erarbeitet. Nur kam nichts Zählbares dabei heraus. In der (nach unserer Uhr 86., nach der des Schiris 80.Minute) trat Fine eine Ecke scharf auf die Torfrau. Aus dem Gewühl heraus stieg Alina Klemm am höchsten und köpfte unhaltbar ein Eigentor zum 4:2 für unsere Farben. Stephanie Grosser hatte in der 89. sogar noch das 5:2 auf dem Spann. Ihr Diagonalschuss strich ganz knapp links vorbei.

Danach war Schluss und wir in der nächsten Runde des Pokalwettbewerbs.

Wenn man heute Schlüsse ziehen wollte, dann Folgende:

- Moral ist im Übermaß vorhanden

- Kondition auch

- Siege kann man erzwingen

- Die Mannschaft brennt

Der Ligaalltag kann kommen

Statistik:

Torfolge:

1-0 Nicole Willing (3.)

1-1 Melissa Friedrich (6.)

2-1 Lisa Schumann (15.)

2-2 Denise Werner (61.)

2-3 Denise Werner (62.)

2-4 Alina Klemm (80./ET)

SG Zollhaus/Kaulsdorf:

Heubach – Klemm (MK), Kunstmann, Reichelt, Bauer, Wagner, Schumann (GK / 60. Nagler), Dworschak, Marlen Willing, Nicole Willing, Carl (81. Seyfarth)

SG Wismut Gera/Langenberg:
Lausch – K. Steppe, Ohme, Nitschke, Friedrich, Werner, Grosser, Timmig (MK), S. Steppe, Reichmann, Chmielewski

Schiedsrichter: Jens Müller (Schmiedefeld)

Zuschauer: 25 (waren aber mehr)

 
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