Trainerin entscheidet das Spiel mit Doppelpack

Ein großes Hurra dem breiten Kader! Gegen den ZFC mussten die Geraer Fußballfrauen rekordverdächtige zehn Spielerinnen (kurz- und langzeitverletzt) ersetzen, so dass selbst die Trainerin 90 Minuten durchspielte. Als Libera aufgeboten, avancierte Martina Klepsch mit zwei Treffern zur Matchwinnerin für den F.F.C.

Der ZFC präsentierte sich nicht so stark wie erwartet und blieb im Endergebnis vieles schuldig. Gera hatte trotz Personalsorgen eindeutig das Heft des Handels in der Hand und geriet nie ernstlich in Gefahr. Denise Werner (2., am Pfosten vorbei), Tina Gruschwitz (34., Direktabnahme) und Marie Preller (36., allein vor dem Tor drüber) hätten schon früh alles klar machen können. Meuselwitz` erste ernste Möglichkeit vergab Manuela Lange in der 42., als sie einen Freistoß über den Heimer-Kasten jagte. So war es Lisa-Marie Otto, die in der 44. das lang ersehnte Tor für ihre Farben markierte. Meuselwitz scheint ihr zu liegen. Schon in der letzten Saison traf sie gegen den ZFC. Heute profitierte sie von einem klitzekleinen Fehler der ansonst gewohnt hochklassig agierenden Schlussfrau Siebert, die einen Gruschwitz-Schuss nicht festhält. "Lisl" lässt sich aus halbrechter Position nicht bitten und schießt den Ball hart in die Maschen.

Auch wenn der F.F.C. in den ersten 45 Minuten noch mit diversen Findungsphasen zu kämpfen hatte, konnte der ZFC kein Kapital daraus schlagen. Mit dem dünnen 1:0 im Rücken gingen die F.F.C.-Frauen in die zweite Hälfte.Der Gast tat nun mehr, vor allem über die beiden gefährlichen Außen Jeannine Stachon und Nicole Mirke. Zwingend sieht aber anders aus, so dass Karo Heimer keine nennenswerten Schweißperlen ausbilden musste. Nicole Mirkes Schuss hielt sie (50.), für Jeannine Stachon war der Winkel einmal zu spitz (60.) und zum anderen ihr Schuss nicht druckvoll genug (69.).Mehr kam nicht vom Gast; Gera spielte nun munter nach vorn und kam folgerichtig zu Möglichkeiten. Eine Trainerin muss natürlich auch selbst vormachen, was sie von ihren Schützlingen erwartet. Und dass es Martina immer noch kann, war in der 58. eindrucksvoll zu bewundern. Aus halbrechter Position zirkelte sie einen 22-Meter-Freistoß unhaltbar über Seppl Siebert zum 2:0 in den Kasten (58.).

Befreiter aufspielend, versuchte der F.F.C. nun die Lücke in der massiven Deckung zu finden. Marie Preller scheiterte in der 67. noch an Goalie Sieberts Fußabwehr; der Nachschuss wird zu einer folgenreichen Ecke abgewehrt. Die segelt kurz darauf mitten hinein ins Gewühl, kann nicht geklärt werden und Martina Klepsch vollendet aus sechs Metern überlegt zum 3:0 (68.). Janine Bludau, heute Mannschaftsführerin für die erkrankte Brina Herold, ließ auch noch ihre feine Schusstechnik aufblitzen. Aus linker Position krachte ihr Freistoß aber gegen den ZFC-Querbalken (80.). Und zum guten Schluss noch eine Preller-Chance. Marie soliert, schließt ab und Torfrau Siebert rettet ihr Team nicht nur mit dieser erneuten Fußparade vor einem höheren Debakel (89.).

Der zweite grün-schwarze Anzug sitzt immer besser; auch heute zeigten alle Gerschen wieder sehr gute Leistungen – ob nun eine Lisa-Marie Otto oder eine Petra Wendler oder eine Stephanie Heinz. Folgerichtig sprach auch die glückliche Doppeltorschützin Martina Klepsch ihrem Team ein großes Lob aus:

„Wir haben heute das Beste aus unserer Situation gemacht und verdient gewonnen. Gefallen hat mir der Willen und Einsatz jeder Einzelnen. Das gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten schweren Spiele."