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Frauen Verbandsliga

F.F.C. Gera vs. SV SCHOTT Jena
3 : 0

Nächster F.F.C.-Sieg
Aber zu wenig Tore für die Tabellenspitze
von Oliver Möckel
Foto: Jana Oertel - weitere Bilder |>|

Schiedsrichter Thomas Behnisch begann die Partie mit Verspätung, da alle Beteiligten übereinkamen, zu warten, bis der Gast vollzählig ist, da zwei SCHOTT-Akteurinnen direkt vom Schichtdienst nach Gera kamen. Auf Geraer Seite hatten Stephanie Grabo, die sich mit einer Angina angelegt hatte, und Denise Werner (Virusinfekt) dankend abgewunken, Sarah Steppe befand sich im Kurzurlaub. Ihre Mutter Kathrin Steppe hielt die Familienfahne hoch und spielte trotz Migräne tapfer durch. Dadurch rückte Karo Heimer nach langer Pause wieder zwischen die Pfosten und machte ihre Sache tadellos.

Vor dem Anpfiff gab es für den F.F.C. noch eine kleine Ehrung – die Geraer Fußballfunktionäre Wolfgang Droigk und Claus Kühns beglückwünschten das Team und überreichten den Frauen für ihre erfolgreiche Meistersaison 2011 / 2012 einen hochwertigen Spielball.

Danach ging es endlich los; SCHOTT war zwar immer noch nicht vollzählig, aber fast 20 Minuten Wartezeit mussten nun ausreichen. Alle „Experten", die mit einem sehr defensiven Gast gerechnet hatten, rieben sich die Augen: SCHOTT spielte trotz temporärer Unterzahl munter mit präsentierte sich als homogene und gute Mannschaft. Der F.F.C. versuchte von Anbeginn, aus der zahlenmäßigen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Tina Gruschwitz drang in der fünften Spielminute in den Sechzehner ein und wurde dort zu Fall gebracht. Der umsichtige Referee zeigte auf den Punkt und gab den unstrittigen Elfer. Lucille Schmalz ließ Kapitän und Torfrau Peggy Hünniger keine Wahl und platzierte den Ball unhaltbar knapp neben dem rechten Pfosten im Tor (6.).

Nachlegen war nun angesagt – Elisa Trepschinskis Schuss konnte die Torfrau im Fallen nur mit Mühe abwehren, genau vor die Füße von Tina Gruschwitz, deren Nachschuss leider den Pfosten traf (10.). Tina versuchte es gleich darauf noch einmal, diesmal mit einer Direktabnahme nach Trepschinski-Flanke (12.). Und das war`s erst einmal für den F.F.C. SCHOTT war nun vollzählig und suchte seinerseits das Heil in eigenen Angriffen. Nancy Thieme prüfte Karo Heimer in der 18. Minute ordentlich, fand aber in der Rückkehrerin, die das Geschoss aus dem Eck lenkte, ihre Meisterin.

Mit robuster und sehr guter Spielanlage zwang SCHOTT den F.F.C. immer wieder in unfruchtbare Mittelfeldscharmützel, so dass der Meister nicht richtig ins Rollen kam. In der in dieser Phase nun völlig offenen Partie kamen die Jenenserinnen in der 30. (Solo) und 31. Minute (allein vor dem Tor nach Querpass) gar zu einer gefährlichen Doppelchance, die man als zwei Hundertprozenter bezeichnen MUSS; Glück und ein klein wenig Unvermögen verhinderten Schlimmeres für Gera.

Erst danach fand der Gastgeber wieder seine gewohnte Linie, Janine Bludau machte dabei den Unterschied aus. Zwar scheiterte sie in der 34. noch, als ihr Schuss übers Gebälk rauschte; vier Minuten aber später schloss sie ein typisches Bludau-Solo erfolgreich ab und jubelte über das 2:0. Kurz vor der Pause der große Schreck: Karo Heimer liegt nach Zweikampf am Boden. Zum Glück stellte sich die Situation als harmlos heraus, sie hatte nur einen Schlag auf die Finger bekommen und konnte weiter agieren.

Nach der Pause kamen die Gastgeberinnen wie verwandelt aus der Kabine, die Ansprache hatte wohl gefruchtet. In der Folge übten die Platzdamen einen ungleich höheren Druck aus und brachten den SV immer wieder in Nöte. Elisa Trepschinski mit dem Außenrist nach Bludau-Vorlage (54., vorbei), Janine Bludau mit Solo (57., eine Riesen-Fußparade und 74., vorbei), Tina Gruschwitz mit Solo (62., vorbei), Jeannine Stachon nach Gruschwitz-Vorlage (70., Winkel zu spitz, 76., dito), Bludau-Flanke (73., zwei verpassen), alles grün-schwarze Bretter, die ungesägt blieben. SCHOTT sah man eigentlich in Hälfte Zwei nur einmal semi-gefährlich, der Freistoß landete sanft und sicher in Karo Heimers Armen (61.).Und als alle mit dem Zwo zu Null per Du waren, schlug Lucille Schmalz kurz vor dem Schlussgong noch einmal zu. Aus etwa 16 zentralen Metern überwand sie Torfrau Hünniger und setzte den Ball direkt unter die Latte zum 3:0-Endstand (88.).

Mit zwei verschiedenen Leistungen wartete der F.F.C. in diesem Spiel auf. Nach fahriger und unsicherer erster Hälfte, in der man sich gegen andere Teams locker die Gegentreffer eingefangen hätte, stabilisierte sich die WunderKlepsch-Elf im anderen Durchgang und zeigte, wie zwingende Torchancen aussehen müssen. Leider wurden davon mindestens zwei zu wenig verwandelt; deshalb übernahm der USV Jena nach dem deutlichen 9:0 gegen Ilmenau auf Grund der besseren Tordifferenz die Tabellenführung. SCHOTT war ein sehr guter Gegner, der sich gegenüber der Vorsaison deutlich gesteigert hatte und ein guter Prüfstein für den EffEffZeh vor dem schweren Auswärtsspiel nächsten Sonntag in Mühlhausen war. Da sollten die Tore dann unbedingt auch gemacht werden, sonst gibt es dort nicht nur ein blaues Auge, wie weiland im Pokal.


Die Statistik vom Spiel:

Torfolge :
1:0 Lucille Schmalz (6. / Foulelfmeter)
2:0 Janine Bludau (38.)
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3:0 Lucille Schmalz (88.)

F. F. C. Gera I :
Heimer - K. Steppe (GK), Reinke, Gruschwitz (70. Otto), Bludau (MK), Stachon, Seiler, Kremke, Mirke, Schmalz, Trepschinski

SV SCHOTT Jena :
P. Hünniger (MK) - Kühn, Maasch, Kerzel, Schnabel, B. Hünniger, Rubach, Ludwig (GK), Stegemann, Hartig, Thieme

Schiedsrichter : Thomas Behnisch (Gera)

Zuschauer : 75

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