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Frauen Verbandsliga

FSV Uder 1921 vs. F.F.C. Gera
2 : 4

Lea Heß macht den Unterschied
FSV Uder 1921 vs. F.F.C. Gera 2:4 (1:2)
von Stefan Drößiger


Die längste Auswärtsfahrt der Saison stand an diesem Spieltag auf dem Tagespunkt. Zielort war Uder im Eichsfeld. Allerdings musste das Trainer-Trio auf mehrere Spielerinnen verzichten, sodass Spieler-Trainerin Alexandra Kliemank (trotz Erkältung) auf der sonst "verwaisten" Auswechselbank Platz nahm. An die letzte Partie in Uder hatte Gera keine gute Erinnerungen - 1:6 hieß es am Ende - Karina Wilhelm machte damals sechs Buden.

Die Anfangsphase gehörte den Frauen um Kapitän Sabrina Fichtler. In der 8. Minute kann bereits gejubelt werden. Elisa Trepschinski fängt einen schlampigen Pass des FSV Uder ab, leitet sofort den Gegenangriff ein.  Mit einem Sahne-Pass über die Uderaner Hintermannschaft setzt sie Lea Heß in Szene. Lea fackelt nicht lange und vollendet volley zum frühen 1:0. Uder war sichtlich geschockt. Brachte keinen Pass an die Frau und Gera nutzte dies konsequent. Ein schnell ausgeführter Einwurf von Franziska Golomb war der Wegbereiter zum 2:0. Den gut getimten Einwurf erläuft sich Janine Gebert auf der Außenbahn. Ihre scharfe Eingabe segelt durch den Strafraum und findet in Lea Heß erneut einen sicheren Abnehmer (17.). In einem rassanten Spiel war das Mittelfeldspiel fast gar nicht da - man versuchte es auf beiden Seiten mit der Variante "Langholz", was für große Gefahr vor den 16er sorgte. Den nächsten Punkt setzte allerdings Uder. Elisa Trepschinski verlor im Mittelfeld gegen die Ex-Geraerin Jessica Schleusing, die früh für die verletzte Anna Bachmann in die Partie kam, den Ball. Jessica passte auf die Torjägerin der Eichsfelderinnen Karina Wilhelm. Diese setzte sich gegen die Gerarer Defensive durch und markierte den 1:2-Anschlusstreffer (24.). Bis zum Pausentee gab es den typischen englischen "Kick and Rush" - schön und weit so muss Fussball sein. Zudem übertrafen sich die Teams im Chancen auslassen. Beide Torfauen - Jasmin Hünermund und Juliane Kremke zeigten mehrfach ihr Können. Man versteifte sich hier auf den Konterfussball bzw. spielte lange Pässe um die jeweilige Abwehrreihe auszuhebeln. Beide hatten sich wohl auf die Tagesordnung Angrifffussball geschrieben. Kurz vor dem Pausentee dann doch noch was Produktives - Janine Gebert versucht es mit einem Schuss aus der 2. Reihe - aber ihr Visir war zu ungenau.

Die Gastgeberinnen kamen schwungvoller aus der Kabine. Dies zeigte sich nach 57 Minuten. Karina Wilhelm scheitert per Doppelchance. Den ersten Ball kann Juliane nur abklatschen, den Nachschuss meistert sie in großer Manier. Weiterhin wird die Partie sehr intensiv geführt und steht auf des "Messers Schneide". Beide Teams zerren an den Ketten, kein Ball wird verloren gegeben. Nach 62 Minuten machen wir von unserer einzigsten Wechseloption Gebrauch - Alexandra Kliemank kommt für die ausgelaugteTina Pieper. Wenig später war Fortuna zum 1. Mal auf unserer Seite. Ein Angriff über rechts setzt Tanja Hanak an den Pfosten - hier wäre Juliane Kremke machtlos gewesen (68.). Keine zwei Minuten danach - Antonia Deuscher lässt eine super Chance per Konter für Uder liegen. Aber in der 71. Minute war das Glück uns nicht mehr hold. Ihre bis dato hervorragende Leistung krönt Jessica Schleusing mit dem 2:2-Ausgleich. Vorausgegangen war ein energischer Angriff, bei dem sie ihre fussballerischen Fähigkeiten und ihre Spritzigkeit ausnutzte. Jetzt dachte man, Uder bekommt die 2. Luft. Diese Luft erstickten wir gleich im Keim - vom Anstoß weg fiel die 3:2-Führung für die Frauen aus der Elsterstadt. Ein Überfallangriff, dann ein absoluter Geniestreich von Janine Gebert. Ein Pass durch die Schnittstelle kam zu Lea Heß - sie sagte fleißig "Danke" und schob zu ihrem 3. Treffer im Spiel ein. Hier verteidigte Uder nicht konsequent bzw. war in Gedanken noch beim Ausgleich. Uder kam gleich schwungvoll zurück - lies gute "Bretter" liegen. Nach 82 MInuten erneut Glück für Juliane Kremke. Ein Freistoß von Karina Wilhelm krachte an den Pfosten. Doch im Gegenzug machten wir den Sack zu. Nicole Pohle bediente per schnellen Einwurf Alexandra Kliemank. Ihre Maßflanke verwertet - wie sollte es an diesem Tag anders sein - Lea Heß (83.). Nun war der Drops gelutscht - beide Mannschaften hatten noch zwei verheißungsvolle Aktionen. Diese wurden jedoch von Defensivreihen vereitelt.

Fazit: In einem spielstarken Spiel, was beiden Mannschaften viel Kraft gekostet haben wird, waren wir vielleicht der glücklichere Sieger. Aber den Dreier nehmen wir gerne mit. Frau Tages ist mit Abstand Youngster Lea Heß mit ihrem Viererpack. Die mannschaftliche Geschlossenheit war ein Ausschlagpunkt für den Sieg. Zudem haben wir konsequent unsere Chancen genutzt. Uder hätte eigentlich gewinnen müssen, aber hier greift bekanntlich die Fussballer-Weisheit: Wer seinen Chancen vorn nicht macht, bekommt sie hinten rein. Die nächsten Spiele bis zur Winterpause werden nicht einfacher - warten doch mit Erfurt, Weimar (nicht vom Tabellenstand blenden lassen) und Jena die Schwergewichte der Liga. Aber diese Spiele müssen ersteinmal gespielt werden.

Die Statistik zum Spiel:
0:1 Lea Heß (9.)
0:2 Lea Heß (17.)
1:2 Karina Wilhelm (24.)
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2:2 Jessica Schleusing (71.)
2:3 Lea Heß (72.)
2:4 Lea Heß (83.)

FSV Uder 1921:
Hünermund - Menzel, Hanak, Brestyensky, Schabacker (46. Nelly-Sophie Franz), Bachmann (20. Schleusing), Schach, Albrecht, Wilhem (C), Christine Franz, Deuscher

F.F.C. Gera:
Kremke - Heß, Schäfer, Pieper (61. Kliemank), Gebert, Friedemann, Fichtler (C), Weiß, Golomb, Pohle, Trepschinski

Zuschauer: 33

Schiedsrichter: Maximilian Simon (SV Einheit Worbis)
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