Nur Positives gibt es derzeit vom F.F.C. zu berichten: man gewinnt, spielt souveränen Fußball und tankt dadurch immer mehr Selbstvertrauen für die anstehenden „Wochen der Wahrheit". Auch personell geht es etwas aufwärts. Sandra Nitschke durfte in Bad Berka für fünf Minuten wieder am Rasen „schnuppern", Ulrike Heiner macht im Training sehr gute Fortschritte und auch Petra Wendler kommt immer besser in Tritt.

Manchmal ist es trotzdem klüger, mit Vorsicht an eine Aufgabe heranzugehen. Auch als Tabellenführer beim Letzten. Bad Berka war nämlich deutlich besser, als es das Ergebnis aussagt. Aus einer kompakten Abwehr heraus spielten sie munter mit und setzten immer wieder schnelle und gefährliche Konter. Sie konnten ihre Leistung im zweiten Durchgang sogar noch steigern. Besonders die agile Juliane Friedl wurde oft in Szene gesetzt. Bereits nach 120 Sekunden tauchten die Gastgeberinnen zum ersten Mal vor dem F.F.C.-Tor auf, die Flanke von rechts flatterte aber ins Nichts. Martina Klepsch hatte ihren Frauen klare Instruktionen gegeben. Man wollte so früh wie möglich alles klar machen.

Und so kam es dann auch. Geras erste Möglichkeit war gleich eine große. Janine Bludau bringt eine Kerze von Denise Werner unter Kontrolle und spielt den Ball auf den zweiten Pfosten; dort kommt Stephanie Grabo aber die berüchtigte Schuhspitze zu spät (7.). Vorbereiten liegt ihr anscheinend besser: von Denise Werner angespielt, bringt Stephanie Grabo in der 14. den Ball mit dem Außenrist aus vollem Lauf in die Mitte und findet Marie Preller. Die lässt unnachahmlich lässig ihre Gegenspielerin ins Leere laufen und vollstreckt mit trockenem Humor flach zum 1:0. Tor-Garant Marie Preller komplettiert vier Minuten später ihren Doppelschlag und spitzelt nach langem Solo der Torfrau den Ball im Fallen durch die Beine – ein Riesentor zum 2:0 (18.). Mit ihr freute sich Janine Bludau, die mit einem Zuckerpass das Solo erst ermöglichte.

Bad Berka versteckte sich, wie schon erwähnt, mitnichten, hatte in der Summe aber mehr zu verteidigen als anzugreifen. Die Konter der Kurstädter konnten immer wieder unterbunden werden. Erst in der 32. wurde es latent gefährlich für Karo Heimer. Juliane Friedl kam nach einer Flanke mit dem Kopf zum Ball, konnte ihn aber nicht entscheidend platzieren. Die an diesem wunderbar sonnigen Nachmittag niemals zu bremsende Stefanie Seiler belohnte sich mit ihrem längst überfälligen Tor. War ihr Schuss in der 33. noch zu unplatziert, machte sie es gleich darauf besser. In der 34. Minute drückte sie eine Bludau-Flanke von der rechten Seite mit der Brust zum 3:0 unter der Torfrau hindurch in die Maschen. So was sieht man auch nicht alle Tage!Und fast wäre ihr auch noch ein zweiter Treffer gelungen. 36. Minute: wieder eine Bludau-Eingabe. Steffi Seiler nimmt den Ball an, lässt ihre Gegenspielerin uralt aussehen, steht allein vor der Hüterin, und schiebt den Ball am Tor vorbei – soviel zum Thema „Die Schweren macht man und die Leichten lässt man liegen".

Mit dem 3:0 im Rücken ging es in der Kabine von Grün-Schwarz gewohnt sachlich-fachlich zu. Bad Berka gibt hier nicht auf – das war klar. Entsprechend erging die Anweisung an alle Gerschen, nicht nachzulassen. Kathrin Steppe musste leider zur Pause raus, da ihre Nackenbeschwerden sie zu sehr behinderten. Dafür durfte nun Tina Förster abräumen. Die Gastgeberinnen gingen mit einigen Umstellungen in die zweiten 45 Minuten. Diese Veränderungen machten sich deutlich im Spiel der Kurstädterinnen bemerkbar, man ging zwingender und mit mehr Durchschlagskraft ans Werk und plötzlich ergaben sich auch die Hundertprozenter. Juliane Friedl tauchte sechs Minuten nach Wiederanpfiff des bestechend souveränen Spielleiters Silvio Fehn allein vor Karolin Heimer auf und hätte das Tor machen MÜSSEN. Doch die Geraer Torfrau zeigte in dieser Situation ihre ganze Klasse und vereitelte mit vollem Körpereinsatz diesen Hochkaräter. Und mehr noch; als bestechend gute Feldspielerin hat sie auch das Auge für besondere Spielsituationen. Ihr millimetergenauer Abschlag landete in der 54. Minute bei Janine Bludau. Janine trug den Ball noch einige Meter und bediente Marie Preller mit einem Außenristpass. Und was nun kam, erinnerte ganz stark an Weltklasse. Marie Preller spitzelte den Ball aus eigentlich unmöglichem Winkel von der linken Seite mit der rechten Pike an der Torfrau vorbei ins lange Eck – Waaahnsinn! Damit war das Spiel entschieden.

Bad Berka machte trotzdem nach der Kahn`schen Devise immer weiter, konnte aber bis auf eine Chance in der 86. Minute, als Saskia Schmidt zu schwach abschloss, nicht Nennenswertes mehr beisteuern.Gera hatte noch zwei auf der Pfanne. Denise Werner, die als Irrwisch neben Stefanie Seiler überall zu finden war, malte in der 66. Minute das Endergebnis. Janine Bludau spielte den absolut tödlichen Pass und Denise Werner bugsierte den Ball mit langem Bein zum 5:0 in die Maschen. Und auch Lisa-Marie Otto, die wieder einmal großartig ihre Außenbahn beackert hatte, hätte noch treffen können. Ihr Schuss strich aber links vorbei (68.).

Die letzten 20 Minuten schaltete Gera etwas zurück und ließ Bad Berka mehr kommen. Aber außer der schon beschriebenen 86. Minute passierte nicht mehr viel. Gera fuhr die drei Punkte mit einem standesgemäßen Endergebnis ein und freut sich nun auf das kommende, spielfreie Wochenende.

Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Marie Preller (14.)
0:2 Marie Preller (18.)
0:3 Stefanie Seiler (34.)
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0:4 Marie Preller (54.)
0:5 Denise Werner (66.)

FC Einheit Bad Berka:
Schwartze (ab 46. Uslar) - Rothe (MK), Friedl (79. Strenge), Krug, Thomas (46. Koch), Friede (GK), Uslar (ab 46. Schwartze / GK), Kore, Schmidt, Block (63. Langenhahn), Obst

F. F. C. Gera:
Heimer - K. Steppe (46. Förster), Otto (71. Wendler), Bludau (MK), Friedrich, Werner, Preller, Seiler, Kremke, S. Steppe, Grabo (87. Nitschke)

Schiedsrichter:  Silvio Fehn (Oßmannstedt)

Zuschauer: etwa 50