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B-Juniorinnen Verbandsliga

1. Frauenfußballverein Erfurt vs. F. F. C. Gera
6 : 2

Geras weiße Weste erhält rabenschwarzen Fleck 
B-Mädchen erleben unerklärliches Debakel
von Oliver Möckel
Lara Schirmer | Foto: Thomas Gorlt


Gegen in Unterzahl spielende Erfurterinnen verloren die B-Mädchen aus Gera völlig verdient und auch in dieser Höhe gerechtfertigt mit 2:6. Wie das Ergebnis zustande kam, lässt sich leicht erklären: Erfurt war deutlichst bissiger, nahm jeden Zweikampf zu 100 Prozent an und nutzte die sich bietenden Gelegenheiten gnadenlos. Zeitweise hatte man gar das Gefühl, Gera hatte eine Spielerin weniger auf dem Platz und nicht die Gastgeberinnen.Wie man dagegen die Leistung des F.F.C. erklären möchte, bleibt eine schwere Aufgabe für die Trainerinnen. Am Aufgebot lag es nicht, die Gerschen hatten alles an Bord und waren in Bestbesetzung angetreten. Auch sollte man die Platzverhältnisse tunlichst nicht als Grund anführen, da ja beide Teams mit dem engen, kleinen Geläuf zurechtkommen mussten.

Melissa Lautenschläger brachte den F.F.C. planmäßig in Front, als sie in der 5. Minute eine Friedemann-Vorarbeit zum 1:0 veredelte. In der 8. vereitelte Torfrau Jorcke mit einer Riesen-Fußparade gegen die durchgebrochene Melissa Lautenschläger das mögliche 2:0. Den Schwung nahmen die Gäste danach nicht mit und Erfurt legte zu. Maxi Albert prüfte Juliane Wöllners Künste (9.), Sarah Gellert (20.) und Maxi Albert (24.) zielten über den Wöllner-Kasten. Vier Minuten nach der Geraer Führung war diese dann auch schon wieder perdu, da Jenniffer Waldow eine vogelwilde Geraer Abwehrschwäche zum 1:1-Abstauber nutzte (10.).Eine Friedemann- (14.) und eine Lautenschläger-Möglichkeit (19.) blieben ungenutzt, doch die an diesem Tag auffälligste Spielerin brachte ihr grün-schwarzes Team in der 33. wieder nach vorn: Melissa Lautenschläger hatte vom Handball-Kreislauf am Erfurter Strafraum genug und schloss aus dem Hintergrund zum 2:1 ab. Doch mit einem Doppelschlag drehte der 1. FFV in Folge die Partie. Erst nutzte Caroline Jacobi einen Abspielfehler zum 2:2 (35.), danach nahm Sarah Gellert einen langen Hafer ihrer Torfrau quasi direkt und überraschte Juliane Wöllner mit dem 3:2 (36.). Nach Chancen war das Halbzeitergebnis ungerecht, da das Gros der Möglichkeiten auf der Seite des F.F.C. lag, leider blieben eine Lautenschläger- (33.) und eine Krug-Lautenschläger-Produktion (37.) ungenutzt. 

Die gnadenlose Effizienz des dezimierten FFV nahm auch in den zweiten 40 Minuten ihren Lauf. Während Melissa Lautenschläger in Serie scheiterte (41., 47., 49., 55., 78.) und auch Anika Baum nicht erfolgreich war (64.), nutzten Christin Krähmer (45., eigentlich harmloser Freistoß), Maxi Albert (60., knallharter Treffer ins linke untere Eck) und Caroline Jacobi (78., nach schnellem Gegenzug) die Gelegenheiten und schossen eine an diesem Tag enttäuschende Geraer Mannschaft, die zum Ende immer mehr in ihre Einzelteile zerfiel, deutlich ab.

„Unsere Leistung ging überhaupt nicht und war durch nichts zu entschuldigen. Passfolgen kamen nicht zustande, Zweikämpfe wurden am Stück verloren und der unterzählige Gegner durch haarsträubende Fehler förmlich eingeladen, uns abzuschießen. Heute waren wir keine Mannschaft, sondern eine Ansammlung von Einzelspielerinnen. Meine Enttäuschung ist riesengroß, so werden wir unsere Ziele nicht erreichen" ließ Angelika Lang verlauten. Und weiter: „Ich habe zuvor gewarnt, dass der Platz sehr klein ist und die Räume eng werden, wir dadurch schnelles, präzises Kurzpassspiel pflegen müssen. Leider wurde dies nur kurzzeitig umgesetzt, zu viele überhastete Aktionen, ungenaue Zuspiele und kein Miteinander, und dann zum Teil Geschenke an den Gegner. Die Gangart und die Spielweise, ein Kick and rush, des Gegners, beeindruckte uns sichtlich, wir scheuten die Zweikämpfe.  Gleich zu Anfang sah ich nach meiner Meinung eine Fehlentscheidung der Schiedsrichterin, die eine Notbremse an Melissa Lautenschläger nur mit Gelb ahndete, unsere Torjägerin musste im weiteren Verlauf der Partie viel durch Fouls einstecken."  


Die Statistik vom Spiel:

Torfolge:
0:1 Melissa Lautenschläger (5.)
1:1 Jennifer Waldow (9.)
1:2 Melissa Lautenschläger (33.)
2:2 Caroline Jacobi (35.)
3:2 Sarah Gellert (36.)
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4:2 Christin Krähmer (45.)
5:2 Maxi Albert (60.)
6:2 Caroline Jacobi (78.)

1. FFV Erfurt:
Jorcke - Gellert, Burdach, Jacobi, Haake, Albert, Waldow, Krähmer (MK)

F. F. C. Gera:
Wöllner - Mörsel (MK), Baum (45. Tonndorf), Krug, Ch. Turbanisch (70. Beer), Friedemann, Schirmer, Lautenschläger, V. Lukaschewsky

Schiedsrichterin: Sophie Ehrich (Erfurt)

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