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Frauen Verbandsliga 2015/2016

ESV Lokomotive Meiningen vs. F.F.C. Gera
3 : 4

Juliane Kremke hält die Punkte fest
von Oliver Möckel
Lisa Hein erzielte den zwischenzeitlichen Augleich zum 1:1 mit einem Traumtor
Mit zehn Frauen angetreten, fing sich der Gast in der 4. Minute den frühen Rückstand ein. Michelle Bohlig schloß einen klassischen Konter ab. Doch Gera schlug in Person von Lisa Hein per Traumtor zurück: ein Seiler-Anspiel hämmert der zierliche Aktivposten aus halbrechter Position in den linken Giebel (7.).

Danach tat sich Gera schwer, den Aufsteiger in den Griff zu bekommen; die langen Bälle führten immer wieder zu brenzligen Situationen. Als Sophie Häußler auch noch aus klarer Abseitsposition zum 2:1 vollendet, brauchen die „Grünen" bis zur 26., um sich zu „berappeln". Elisa Trepschinskis Pass veredelt Melissa Lautenschläger mit Eiswasser in den Adern ins lange Eck – 2:2.

Mit dem Ausgleich läuft es besser. Der Ball zirkuliert gut, Meiningen läuft sehr oft ins Abseits. Janine Bludaus Doppelpack (39., Trepschinski-Anspiel; 44., Solo) verpaßt der bis dahin etwas durchwachsenen Leistung die Sahnehaube.

Trotz einer Großchance für Rebecca Kersten (54., knapp vorbei) setzen die Ostthüringerinnen auch nach dem Seitenwechsel weiter klare Akzente. Melissa Lautenschläger (57., Schlenzer am Winkel vorbei) und Janine Bludau, der die Binde des Käpt`n sichtlich gut tut, (58., aus spitzem Winkel drüber) verpassen die Resultatsverbesserung knapp.

Daß man in Südthüringen auch Humor besitzt, beweist diese kleine Anekdote: Der Schiri entscheidet auf Abstoß und stand vorher etwa fünf Meter an der Situation dran. Der Linienrichter hatte es aus fast 40 Metern aber komplett anders gesehen und überstimmte seinen „Chef". Kann man mal machen!

Ernsthafter erging es dem F.F.C. in der 68.Minute: Meiningen verkürzt auf 3:4! Dann doch nicht, da der Schiedsrichter auf Abseits entschied – und aller Wahrscheinlichkeit nach daneben lag. Der Treffer hätte wohl zählen müssen.

Sei es, wie es sei, Gera war danach platt, Meiningen legte wieder zu und verkürzte dann regulär: Anna Mittelsdorf köpfte in der 85. Minute unhaltbar ein. Und am Ende hielt Juliane Kremke mit einer unfaßbaren Glanztat die drei Punkte fest! Anna Mittelsdorf drang völlig blank in den Gerschen Strafraum ein, umspielte die Hüterin und wollte gerade einschieben. Doch Routinier Kremke tauchte ab und angelte sich den Ball vom Fuß der Meiningerin! Ein unglaublicher Reflex… (94.)

„Auf diese Mannschaft lasse ich nichts kommen. Wer solche Partien gewinnt, hat einfach alles richtig gemacht. Ich denke, für die Charakterbildung ist so ein Erfolg unheimlich wichtig. Der ist mir lieber als ein Kantersieg in Bestbesetzung. Meiningen war stark, keine Frage. Mit der überfallartigen "lange Bälle"-Strategie hatten wir schon früher Probleme. Doch auf Grund unserer individuellen Klasse und auch mit ein wenig Glück haben wir den Sieg nach einigen Anlaufschwierigkeiten erzwungen" lautete das Geraer Trainer-Fazit.



Für den F.F.C. Gera spielten:
Kremke – Lautenschläger, Gruschwitz, Bludau (MK), Kliemank, Werner, Seiler, Weiß, Hein, Trepschinski

Tore:
1:0 Michelle Bohlig (2.), 1:1 Lisa Hein (7.), 2:1 Sophie Häußler (11.), 2:2 Melissa Lautenschläger (26.) 2:3 Janine Bludau (39.), 2:4 Janine Bludau (44.), 3:4 Anna Mittelsdorf (89.).

Zuschauer: 30
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