Mit zehn Frauen angetreten, fing sich
der Gast in der 4. Minute den frühen Rückstand ein. Michelle Bohlig
schloß einen klassischen Konter ab. Doch Gera schlug in Person von
Lisa Hein per Traumtor zurück: ein Seiler-Anspiel hämmert der
zierliche Aktivposten aus halbrechter Position in den linken Giebel
(7.).
Danach tat sich Gera schwer, den
Aufsteiger in den Griff zu bekommen; die langen Bälle führten immer
wieder zu brenzligen Situationen. Als Sophie Häußler auch noch aus
klarer Abseitsposition zum 2:1 vollendet, brauchen die „Grünen"
bis zur 26., um sich zu „berappeln". Elisa Trepschinskis Pass
veredelt Melissa Lautenschläger mit Eiswasser in den Adern ins lange
Eck – 2:2.
Mit dem Ausgleich läuft es besser. Der
Ball zirkuliert gut, Meiningen läuft sehr oft ins Abseits. Janine
Bludaus Doppelpack (39., Trepschinski-Anspiel; 44., Solo) verpaßt
der bis dahin etwas durchwachsenen Leistung die Sahnehaube.
Trotz einer Großchance für Rebecca
Kersten (54., knapp vorbei) setzen die Ostthüringerinnen auch nach
dem Seitenwechsel weiter klare Akzente. Melissa Lautenschläger (57.,
Schlenzer am Winkel vorbei) und Janine Bludau, der die Binde des
Käpt`n sichtlich gut tut, (58., aus spitzem Winkel drüber)
verpassen die Resultatsverbesserung knapp.
Daß man in Südthüringen auch Humor
besitzt, beweist diese kleine Anekdote: Der Schiri entscheidet auf
Abstoß und stand vorher etwa fünf Meter an der Situation dran. Der
Linienrichter hatte es aus fast 40 Metern aber komplett anders
gesehen und überstimmte seinen „Chef". Kann man mal machen!
Ernsthafter erging es dem F.F.C. in der
68.Minute: Meiningen verkürzt auf 3:4! Dann doch nicht, da der
Schiedsrichter auf Abseits entschied – und aller Wahrscheinlichkeit
nach daneben lag. Der Treffer hätte wohl zählen müssen.
Sei es,
wie es sei, Gera war danach platt, Meiningen legte wieder zu und
verkürzte dann regulär: Anna Mittelsdorf köpfte in der 85. Minute
unhaltbar ein.
Und am Ende hielt Juliane Kremke mit
einer unfaßbaren Glanztat die drei Punkte fest!
Anna Mittelsdorf drang völlig blank in
den Gerschen Strafraum ein, umspielte die Hüterin und wollte gerade
einschieben. Doch Routinier Kremke tauchte ab und angelte sich den
Ball vom Fuß der Meiningerin! Ein unglaublicher Reflex… (94.)
„Auf diese Mannschaft lasse ich
nichts kommen. Wer solche Partien gewinnt, hat einfach alles richtig
gemacht. Ich denke, für die Charakterbildung ist so ein Erfolg
unheimlich wichtig. Der ist mir lieber als ein Kantersieg in
Bestbesetzung. Meiningen war stark, keine Frage. Mit der
überfallartigen "lange Bälle"-Strategie hatten wir schon früher
Probleme. Doch auf Grund unserer individuellen Klasse und auch mit
ein wenig Glück haben wir den Sieg nach einigen
Anlaufschwierigkeiten erzwungen" lautete das Geraer
Trainer-Fazit.
Für den F.F.C. Gera spielten:
Kremke – Lautenschläger, Gruschwitz,
Bludau (MK), Kliemank, Werner, Seiler, Weiß, Hein, Trepschinski
Tore: 1:0 Michelle Bohlig (2.), 1:1 Lisa Hein (7.), 2:1 Sophie Häußler (11.), 2:2 Melissa Lautenschläger (26.) 2:3 Janine Bludau (39.), 2:4 Janine Bludau (44.), 3:4 Anna Mittelsdorf (89.).
Zuschauer: 30
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