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Frauen Verbandsliga

F.F.C. Gera vs. SpG Ilmenau/Arnstadt
10 : 0

F.F.C.-Kantersieg
Zehn Tore fürs Selbstbewusstsein
von Oliver Möckel
Janine Bludau machte das Spiel aus dem Mittelfeld heraus schnell  - Foto: Thomas Gorlt  Bilder |>|

Ein Spiel, in dem alles vorkam, was zum Fußball dazugehört: mit diesem sperrigem Untertitel könnte man den Kantersieg des F.F.C. Gera bei herrlichem Wetter umschreiben.

Sabrina Herold, die sich anscheinend in der Form ihres jungen Lebens befindet, eröffnete früh den Torreigen. Ihren Hinterhaltschuss ließ Goalie Stange zum 1:0 (2.) ins Tor rutschen. Stephanie Grabo legte nach Herold-Pass in der 4. Minute zum 2:0 nach und hatte vor dem Tor die freie Auswahl. Lucille Schmalz verwandelte in der 13. Minute einen Foul-Strafstoß sicher in den Winkel, Alex Kliemank wurde zuvor unsanft von den Beinen geholt.

Stephanie Grabo schnürte in der 19. ihren Doppelpack, als sie ein Bludau-Anspiel nach kurzem Solo zum 4:0 veredelte. Nach 20 Minuten war alles gesagt: Gera spielte munter nach vorn, als gäbe es kein Morgen und die Gäste spielten gut mit, hatten aber deutlich mehr Defensivaufgaben zu erledigen.Denise Werner hielt es in der 27. nicht mehr hinten. Sie schnappt sich den Ball, trägt ihn vor das SG-Gehäuse und zieht ab, doch Peggy Stange reißt die Fäuste hoch und entschärft das Geschoss. Gleich darauf probiert es Geras Kapitän, doch Sabrina Herold schiebt den Ball allein vor dem Tor am Pfosten vorbei (29.).

Nach zehn Minuten Leerlauf, die sich der F.F.C. einfach mal gönnte, nahm Janine Bludau Maß, doch Torfrau Stange war zur Stelle (40.). Der Pausenstand geschah dann unter Mithilfe des Gastes: Denise Werner chippte den Ball in den freien Raum auf Alexandra Kliemank, doch bevor der Linksfuß abschließen kann, spitzelt eine Ilmenauerin den Ball unglücklich ins eigene Tor zum 5:0 (42.).Es war bis dato eine sehr einseitige Partie, da der F.F.C. entfesselt aufspielte und den Gegner über weite Strecken in seiner Hälfte band. Die SG konnte sich nur schwer befreien und hatte dem richtig guten Pressing der Geraerinnen wenig entgegen zu setzen.

Apropos „alles drin": nach frühen Toren, einem Strafstoß, einem Eigentor und einem Doppelpack sorgte Alexandra Kliemank für den nächsten Haken auf der „Alles dabei"-Liste, als sie kurz nach Wiederbeginn eine Ecke zum 6:0 (46.) direkt ins Tor zirkelte. Das siebente und das achte Tor waren eine wahre Augenweide. Wie schon erwähnt, spielt Geras Kapitän derzeit in bestechender Form. Dies untermauerte sie eindrucksvoll, als sie jeweils nach Bludau-Anspiel, die für sich schon traumhaft waren, den Ball gekonnt mitnahm, die Torfrau verlud und aus relativ spitzem Winkel sicher verwandelte (57. und 59.).

Für das nächste „Alles drin" sorgte Juliane Kremke. Sie wurde in der 63. Minute im Strafraum gefällt und trat selbst an, den Elfer zu vollstrecken. Torfrau Stange parierte zwar den Strafstoß, war aber gegen den Nachschuss von Juliane Kremke nicht gefeit und musste den Ball zum neunten Mal aus den Maschen holen.

Danach ging der Kampf um das psychologische zehnte Tor los. Jeannine Stachon „packte einen aus" und zwang in der 77. Minute mit hartem Schuss Torfrau Peggy Stange zu einer richtigen Glanztat, die den Ball aus dem kurzen Eck boxte. Elisa Trepschinski köpfte noch eine Ecke an die Latte (78.), bevor Jeannine Stachon nach einem Weltklasse-Pass von Tina Gruschwitz plötzlich allein vor dem Ilmenauer Kasten steht. Dort lässt sie der Schlussfrau keine Wahl und netzt zum Endstand ein (87.), der aber fast keiner gewesen wäre, hätte sie in der 90. Minute bessere Nerven bewiesen und wieder allein im Strafraum den Ball nicht knapp über das Gebälk gejagt. 

„Wir können und wollen den Gegner nicht schlecht reden, denn das waren sie nicht. Ich zolle dieser Mannschaft großen Respekt, da sie niemals aufgaben. Sie waren nach jedem Treffer sofort wieder dabei und trotz unserer heutigen Überlegenheit hatte man nie den Eindruck, dass sie sich hängen lassen.  Unsere Leistung war natürlich überragend; ein Spiel aus einem Guss mit keinem einzigen Ausfall. Noch zwei Mal so eine Partie – und wir sind alle sehr zufrieden" strahlte ein glückliche Martina Klepsch nach dem Spiel.




Der F.F.C. Gera spielte mit:
Heimer - K. Steppe, Bludau (ab 59. MK), Kliemank, Werner, Herold (MK / 59. Kremke), Seiler, Mirke, Grabo (46. Stachon), Schmalz (66. Gruschwitz), Trepschinski
 
Die SG Ilmenau/Arnstadt spielte mit:
Stange - Donahue, Miehlisch (86. Münchberg), Hofmann, Graf, Luther, Morgenroth, Brückner, Fiebig, Fliedner (MK / 46. Fröhlich), Gerlach
 
Tore:
1:0 Sabrina Herold (2.)
2:0 Stephanie Grabo (4.)
3:0 Lucille Schmalz (13., Foulelfmeter)
4:0 Stephanie Grabo (19.)
5:0 Nadine Miehlisch (42., Eigentor)
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6:0 Alexandra Kliemank (46.)
7:0 Sabrina Herold (57.)
8:0 Sabrina Herold (59.)
9:0 Juliane Kremke (63.)
10:0 Jeannine Stachon (87.)

Schiedsrichter: Nick Schubert (Weida)
Zuschauer: 65

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