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Frauen Kreisoberliga

SV Chemie Greiz vs. F. F. C. Gera II
2 : 4

Der Regen hörte auf - das Spiel plätscherte vor sich hin
Gera zeigt zwei unterschiedliche Halbzeiten
von Oliver Möckel


Als zu Beginn der zweiten 40 Minuten der Regen aufhörte, hörte Gera zwar nicht auf, Fußball zu spielen, der Angriffsdruck der ersten Hälfte war aber nicht mehr so hoch.Nach überragender erster Halbzeit, in der man wieder über die Höhe des Ergebnisses hätte wetten können, wurden dem Gegner nach dem Seitenwechsel dann zu viele Spielanteile überlassen.


„Die ersten 20, 30 Minuten waren das Beste, was ich bisher von meinem Team gesehen habe" zeigte sich Maik Taubert begeistert. `Ballbesitz ist Spielkontrolle` hieß die Devise. Mit klugen und überlegten Stafetten ließ der F.F.C. die Chemikerinnen kaum ins Spiel kommen. Vor allem über die Außen zeigten sich die Gäste immer gefährlich. Lucille Schmalz, die an drei der vier Treffer beteiligt war, leitete ständig gefährliche Aktionen ein. Ihre Hereingabe in der 5. erwischt Franziska Schultz knapp vor der Torlinie, der Ball wird aber auf dem Strich geblockt. In der 8. ist sie mit dem Glück auf Du und Du, als die Greizer Torfrau eine Schmalz-Ecke direkt auf Franziska boxt und der Ball vom Rücken der zierlichen Geraerin ins Netz irrlichtert – 1:0. Auch vom Gegentor durch Julia Geithel, die einen zu kurz geratenen Rückpass unhaltbar über Goalie Wöllner lupft (10.), ließ sich der Gera-Siebener nicht aus der Ruhe bringen. Petra Wendler schlug postwendend zurück und verwertete einen Schmalz-Querpass, den Hüterin Jahn zu kurz abgewehrt hatte, aus Nahdistanz zum 2:1 (11.). Iris Mörsel organisiert den Spielaufbau ihres Teams von hinten mit großem Geschick und leitete das 3:1 ein: einem ihrer öffnenden Pässe folgte anschließend ein Kurzpass-Festival, das Petra Wendler zum 3:1 veredelte (15.). Franziska Schultz machte die Sache rund und behielt nach einer erneuten Schmalz-Eingabe im Abwehrchaos kühlen Kopf und schob zum 4:1 ein (17.). Fast hätte Lucille Schmalz in der 29. ihre großartige Leistung gekrönt, aber Steffi Jahn im Greizer Kasten reagierte ganz stark. Juliane Wöllner konnte sich in der 31. auch auszeichnen und entschärfte einen Elle-Freistoß mit den Fäusten. Danach gab es bis zur Pause einigen Leerlauf, außer einem Mörsel-Schuss aus der Ferne (33., Steffi Jahn pariert), einem Geithel-Schuss (37., weit drüber) und einem erneuten Elle-Freistoß (39., Juliane Wöllner pflückt die „Kirsche") passierte nichts Aufregendes mehr.

Leider musste Lucille Schmalz zur Halbzeit passen – ihr Oberschenkel zwickte, dafür lief Swantje Saß auf. Die hatte nach einer Viertelstunde, in der auf beiden Seiten schlicht gar nichts passierte, die erste Aktion auf dem Fuß, schob den Wendler-Pass aber am Kasten vorbei (55.). Iris Mörsel traf auch nicht (57.), in der 67. vergaben nacheinander Katrin Geiermann und Swantje Saß in aussichtsreicher Position. Zwischendurch hatte sich der SV Chemie in die Partie gekämpft und beschäftigte die Geraer Hintermannschaft nun deutlich mehr. Zwingendes entstand zwar nicht, der F.F.C. wurde dadurch aber im eigenen Vorwärtsgang gebremst. Und wenn die Grün-Schwarzen vor dem Jahn-Tor auftauchten, erwartete sie ein schier undurchdringlicher Abwehrriegel, der vieles blockte. Kurz vor Schluss gab es wieder Notierbares auf Geraer Seite: Sandra Nitschkes Schuss wird abgefälscht (78.), Lea Friedemann schießt vorbei (79.) und Katrin Steppe macht es auch nicht besser (80.). Und quasi mit dem Abpfiff des über jede Kritik erhabenen und fehlerfrei agierenden Wolfgang Lohmann kamen die Gastgeberinnen zum verdienten 2:4: Ecke, Katrin Menz schließt ab und der Ball wird von einer Geraerin so unglücklich abgefälscht, dass Juliane Wöllner nur noch hinter sich greifen kann (80.).

Nach einer ganz starken ersten Hälfte ließen die Gerschen die Zügel zu weit schleifen und ermöglichten so dem SV, ins Spiel zu kommen. Die waren erwartet bissig und spielten die Kontertaktik gut aus. Erfreulich war, dass die Ausfälle wichtiger Spielerinnen auf Geraer Seite kompensiert wurden. Nachzubessern gilt es vor allem beim Torabschluss und bei der Konsequenz, so ein Spiel auch von A bis Z durchzuziehen, da man sich zu viel Leerlauf leistete. Beides verhinderte auf der Schaltisinsel einen weitaus höheren Sieg.

„Bei hartnäckigem Nieselregen, nassem Rasen, und dadurch schwer zu kontrollierendem Ball hat mein Team gut gespielt. Vor allem die Abwehr hat sich ein großes Lob verdient. Sandra Nitschke, Katrin Steppe und Iris Mörsel haben das prima gelöst und ihrer Mannschaft den Rücken freigehalten. Ziel waren die drei Punkte – und das haben wir geschafft. Noch höher ist die Leistung dadurch einzuschätzen, da wir fast jede Woche mit einer anderen Mannschaft spielen und uns so jedes Mal neu finden müssen. Mit der Verletzung von Lucille Schmalz wird die Lage auch nicht besser. Da gehen wir aber durch, vielleicht macht uns das so unberechenbar"  zog Maik Taubert ein Fazit mit gemischten Gefühlen.


Die Statistik vom Spiel:
Torfolge :
0:1 Franziska Schultz (8.)
1:1 Julia Geithel (10.)
1:2 Petra Wendler (11.)
1:3 Petra Wendler (15.)
1:4 Franziska Schultz (17.)
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2:4 Katrin Menz (80.)

SV Chemie Greiz :
Jahn - Geithel, Elle (MK), Kanes, Schröter, Menz, Jüptner (Blechschmidt, Preußner, Rauch)

F. F. C. Gera II :
Wöllner - Wendler, K. Stepe (MK), Schultz, Nitschke, Mörsel, Schmalz (Geiermann, S. Saß, Friedemann)

Zuschauer : 20

Schiedsrichter : Wolfgang Lohmann (Teichwolframsdorf)
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