Trotz des 4:1-Sieges war Jens Wunderling, der Martina Klepsch im Burgsee-Stadion vertrat, nicht zufrieden.

„Schwer ins Spiel gefunden, schwer getan und dabei noch Glück gehabt – so möchte ich unsere Leistung umschreiben. Der Gastgeber war taktisch sehr clever eingestellt und hat uns 90 Minuten mit Pressing unter Druck gesetzt. Dadurch kamen wir nie richtig ins Passspiel. Mit viel Glück und einer ganz starken Stephanie Hatzel haben wir hier am Ende gewonnen" gab er unumwunden zu.

Und es hätte schlimm kommen können, wären der Torfrau der 2. Mannschaft in fünf hochbrenzligen Situationen kühler Kopf und klare Gedanken abhanden gekommen. So vereitelte sie ab der 53. Minute beim Stand von 3:1 drei Mal mit Riesenreaktionen die jeweiligen Treffer für Bad Salzungen. Vorausgegangen waren Abspielfehler der Geraer Frauen, die aber von den Gastgeberinnen in 1:1-Situationen nicht genutzt werden konnten.

„Schießen unsere Gastgeber hier die Tore, kippt das Spiel und wir wären wahrscheinlich ausgeschieden. Stephanie hielt uns hier den Sieg fest" kommentierte Jens Wunderling die Rettungstaten der Geraer Hüterin. Zuvor hatte sie in der 26. Minute schon einen Hochkaräter des Landesklassisten aus 16 Metern pariert. Ihre beste Aktion zeigte sie aber in der 62. Spielminute. Mit fantastischem Stellungsspiel ging sie wieder ins 1:1 und zog der blank vor ihr auftauchenden Spielerin den Nerv. Angefangen hatte alles nach Plan: Janine Bludau (15., unter die Latte nach Steppe-Einwurf), Stefanie Seiler (18., Kopfball nach Bludau-Verlängerung) und Denise Werner (40., doppelter Doppelpass mit Janine Bludau) schossen den Favoriten sicher in Führung. Bad Salzungen spielte sehr gut mit und setzte den F.F.C. unter Druck. Gera hatte damit Probleme und agierte in Folge viel zu nervös. Trotzdem schien die Führung zur Pause sicher.

Nach dem Seitenwechsel vergrößerte sich unverständlicherweise die Nervosität auf grün-schwarzer Seite. Der Druck des Gastgebers tat ein Übriges; die Folge waren Geraer Ballverluste nach Abspielfehlern. Aus einem dieser Fehler entstand der Anschlusstreffer zum 1:3 durch Anne Wilhelm (48.). Zwei Minuten später wieder ein Abspielfehler und fast das 2:3, nur knapp strich der Ball am Hatzel-Kasten vorüber. Dies war auch die mit Abstand stärkste Phase der Bad Salzunger Frauen. Gleich danach folgten die oben erwähnten Großtaten von Geras Hüterin, die hier wohl wirklich ihrem Team „den Arsch gerettet" hat. Gera stand ab der 50. neben sich und konnte nur durch Juliane Kremkes 30-Meter-Freistoß (52., knapp vorbei) Gefahr ausstrahlen. Erst ab der 62., bei der Stephanie Hatzel mit ihrer Riesenparade wahrscheinlich die Initialzündung war, erinnerte sich der Landesmeister wieder an seine Fähigkeiten. Sabrina Herold (64., 25-Meter-Schuß nach Solo) und Tina Gruschwitz (73., knapp über die Latte) brachten neuen Schwung in die Offensive des Gastes. Aber erst durch Sabrina Herolds erlösendes Tor in der 78. Minute war der F.F.C. sicher durch. Denise Werner und Elisa Trepschinski hatten sich mit Doppelpass über die Fläche gespielt und Elisa Trepschinski schickte das Runde tödlich in den Raum zum Kapitän, die keine Mühe hatte, zu vollstrecken.

„Erst durch das 4:1 waren wir sicher, vorher hätte noch vieles schief gehen können. Meinen Respekt an die Bad Salzunger Frauen. Sie haben sich hier von ihrer besten Seite gezeigt und uns in arge Nöte gebracht. Unser Team hatte heute keinen guten Tag erwischt, aber durch die Leistung und die Tore der ersten Hälfte haben wir den Stolperstein übersprungen" sprach der Geraer Verantwortliche Klartext.

Torfolge:
0:1 Janine Bludau (15.)
0:2 Stefanie Seiler (18.)
0:3 Denise Werner (40.)
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1:3 Anne Wilhelm (48.)
1:4 Sabrina Herold (78.)

FSV Silvester 91 Bad Salzungen:
Neetz - Wolf, Wilhelm (80. Spieß), Ströder (MK), Werneburg, Trinkler (46. Lucas), Specht (68. Baumhämmel) Huck, Kallenbach, Schlothauer, Lesser

F. F. C. Gera:
Hatzel - K. Steppe, Otto (53. Stachon), Bludau, Werner, Herold (MK), Seiler, Kremke, S. Steppe, Hein (70. Gruschwitz), Trepschinski

Schiedsrichter: Daniel Vollmann (Waltershausen)