Wie schlimm es derzeit um die personellen Belange beim F.F.C. bestellt ist, zeigt, dass selbst die Trainerin in der Viererkette auflaufen musste. Mit der angeschlagenen Karolin Heimer auf der Bank, Lucille Schmalz (Muskelschaden), Lisa-Marie Otto (Erkältung) und Melissa Reinke (Kreuzband) fehlten der Mannschaft wichtige Spielerinnen. Dadurch musste Stephanie Grabo zwischen die Pfosten. Sie wurde gleich zu Beginn der Partie von einer Gegnerin im Gesicht erwischt, ebenso Denise Werner, die ein hohes Bein am Kiefer traf; bei beiden ging es aber glücklicherweise weiter. Schlimmer traf es da Sarah-Maria Steppe, die während des Spiels umknickte. Sie schleppte sich noch bis zur 83. durch, um dann aufgeben zu müssen.

Daran lag es aber nicht, auch gegen den USV keine Punkte einzufahren. Beide Teams neutralisierten sich in der ersten Hälfte zwischen den Räumen: der Gast stand gut, wartete ab und nutzte nur wenige Möglichkeiten, um gefährlich zu werden; der F.F.C. mühte sich, konnte aber nur selten in den 16er der Jenenserinnen eindringen. So blieben Chancen auf beiden Seiten absoluter Goldstaub. Einzig ein früher USV-Freistoß, der knapp übers Grabo-Gehäuse ging (3.) sowie eine Schubert-Chance nach Schade-Freistoß (45.+2, Ball touchiert den linken Pfosten) für den Gast und ein Herold-Schuss (30., vorbei) auf Geraer Seite waren notierenswert.Mit einem kampfbetonten und völlig gerechten 0:0 wechselte man die Seiten.

In der zweiten Spielhälfte hatte der Gast dann mehr vom Spiel. Jena kam mit Willen aus der Kabine und tat mehr nach vorn. Nicki Schmidt schloss in der 47. noch zu schwach ab, in der 49. liefen die Geraerinnen einen erneuten Angriff ab. Erst in der 57. fiel das 0:1 aus Geraer Sicht – und war so überflüssig wie ein Kropf: ein langer Ball chipte in den Raum und wurde dort von der durchgebrochenen Carolin Große aufgenommen. Gegen die herauslaufende Geraer Hüterin lupfte sie ihn ins Tor.

Die F.F.C.-Defensive hatte trotz Abseitsfalle, in die zwei USVlerinnen tappten, die Spielerin Große schlicht übersehen! Natürlich war noch genug Zeit, das Ergebnis umzubiegen. Aber auch an diesem Sonntag merkte man dem F.F.C. an, dass man sich zurzeit mehr als schwer tut, ein Spiel zu dominieren. Der USV zog die Regie an sich und holte sich die Spielanteile.Stefanie Scheide setzte einen Freistoss in der 63. knapp drüber und Carolin Große zog in der 72. aus dem Hinterhalt ab; der Ball schlug neben dem Tor ein. Auch Carolin Froese machte es in der 77. nicht besser. Von Gera war außer kämpferischem Willen wenig Spielerisches zu sehen. Ein Mirke-Abschluss wurde geblockt und ein Bludau-Schuss bereitete der Jenaer Torfrau wenig Mühe (87.).

Quasi mit dem Abpfiff fingen sich die nie aufgebenden Elsterstädterinnen dann das 0:2 ein. Anja Schüppel schlug lang ab, der Ball wurde auf rechts außen nicht richtig geklärt und konnte in die Mitte gespielt werden. Dort stand Carolin Froese und sagte aus etwa 16 Metern „Danke!" Ihr sattes Pfund schlug unhaltbar im linken unteren Eck ein (90.).

Normal gehen solche Partien 0:0 aus. Leider brachten dem F.F.C. zwei vermeidbare Aktionen die Niederlage, die aber auf Grund des größeren Jenaer Engagements in Hälfte Zwei wiederum berechtigt ist.

Trainer Jens Wunderling sagte nach dem Spiel: „Ich bin trotz der Niederlage nicht todunglücklich. Mein Team hat richtig vorbildlich gekämpft und wollte den Erfolg. Leider haben wir uns nicht belohnt, sondern durch die zwei vermeidbaren Gegentore eher bestraft. Uns fehlt aber momentan vorn die Durchschlagskraft, um die notwendigen Treffer zu machen." 

Die Statistik zum Spiel:

Der F.F.C. Gera spielte mit:
Grabo - K. Steppe, Klepsch (61. Gruschwitz), Bludau, Werner, Herold (MK / GK), Seiler, Kremke, S. Steppe (83. Stachon), Mirke, Trepschinski

Der FF USV Jena III spielte mit:
Schüppel (MK) - Große, Schubert, Kerz, Mlinarsky, Scheide (GK), Schade (89. Wiedenbach), Jähler, Froese, Schmidt, Pohl (85. Gerbet)
 
Tore:
0:1 Carolin Große (57.)
0:2 Carolin Froese (90.)

Schiedsrichter: Robert Seeland – Ronny Köhler, Detlef Schnöckel
 
Zuschauer: 60