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Landesklasse Ost

FF USV Jena III vs. SG Wismut Gera/Langenberg
6 : 0

FF USV Jena III vs. SG Wismut Gera/Langenberg 6-0 (4-0)
von Oliver Möckel


Die Mannschaft des USV III Jena war für uns heute mehr zu kauen, als wir konnten. Auf dem Kunstrasen am Ernst-Abbe-Stadion wurden wir gleich überrollt. Julia Riemann nutzte die Abstimmungsprobleme unserer Abwehr und tauchte mutter- und vaterseelenallein vor Karin auf. Die klebte auf der Linie, sodass die USV-Spielerin freie Auswahl hatte – 1:0 in der vierten Spielminute. Dieselbe Kickerin nutzte nur 60 Sekunden später einen eklatanten Geraer Fehler. Sie setzte sich im Laufduell durch, da unsere Spielerin stolperte, und hatte wieder freie Auswahl – 2:0 in der fünften Minute. Und wieder Julia Riemann! Aus abseitsverdächtiger Position geht sie in den Zweikampf mit Karin, die endlich mal ihr Tor verließ. Leider konnte Karin den Ball nicht festhalten und Julia Riemann hatte ihren Hattrick zum 3:0 (14.). Bis hierhin bestimmte Jena das Spiel. Dynamischer, schneller und auch bissiger im Zweikampf, waren sie uns weit voraus. Bis zur 21. war nichts Orangenes zu sehen. Erst hier versuchte Sarah Steppe einen Heiner-Freistoß mit dem Knie ins Tor zu befördern. Langsam kehrten wir danach aus unserer Schockstarre zurück und hielten ein wenig dagegen. Aber alles Bemühen hilft nicht gegen schnelles, direktes Spiel. Wieder aus stark abseitsverdächtiger Position das alte Spiel - Julia Riemann gegen Karin Lausch. Karin ist diesmal schneller draußen, ebenso schnell aber Julia Riemann auch vorbei. Mit dem 4:0 in der 34. vollendete sie ihren ...ja was eigentlich? Ihren Quadrick?

Die erste Halbzeit ging klar nach Punkten an die Hausherrinnen. Sie agierten – wir reagierten, und das sehr schlecht. Erst in der zweiten Hälfte befreiten wir uns besser vom USV-Druck. Die Pause tat uns gut. Es wurde ein relativ offener Schlagabtausch, soll aber nicht heißen, dass wir besser spielten. Nein, wir kämpften jetzt nur mehr. Schön war es trotzdem nicht anzusehen. Wir mühten uns, konnten aber nichts wirklich Zwingendes anbieten. Denise Werners Flanke segelte in den USV-16er, aber kein Orange war zu sehen (52.). Ebenso verrauchte Fine Reichmanns Ecke (63.) im Nichts, da sie von keiner Geraerin entscheidend genutzt wurde. Selbst gute Aktionen wie Kathrin Steppes Solo mit Pass auf Fine wurden nicht belohnt, da Fines Schuss in der vielbeinigen Abwehr der Gastgeberinnen steckenblieb (70.). Oh Wunder! Seit wir drückten, kam Jena jäh ins Trudeln und nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus. Akustischer Beweis war die erhöhte Lautstärke des USV-Coaches, der in dieser Phase überhaupt nicht zufrieden mit seinen Damen war. Sporadische Jenaer Chancen zeigten uns, dass mit ihnen immer zu rechnen war. In der 75. rettete Sandra Nitschke in höchster Not für Karin, die Kopf und Kragen beim Herauslaufen riskiert hatte, aber umspielt wurde. Jetzt wurde es sehr bitter für uns. Die letzte Viertelstunde hielt mehr Dramatik als eine Ehekrise bereit. Zuerst verletzte sich unsere soeben eingewechselte Jessica Riedel nach einem Zweikampf schwer (78.) – vermutlich ein Bruch des Handgelenks – und wird wieder ausfallen. Das ist doppelt bitter, da sie sehr gute Fortschritte im Training gemacht hat und sehr wertvoll für uns ist. Und wir kassierten das 5:0 (81.). Jena spielte unsere Abwehr bildschön mit einem Doppelpass aus und Marlene Winkler ließ Karin no chance. Und das Pech zeigte uns weiter den Mittelfinger. Der äußerst souverän leitende und wirklich für höhere Aufgaben zu empfehlende Schiri Drobe zeigte nach einem harten Zweikampf-Foul in unserem Strafraum unmissverständlich auf den Elfmeter-Punkt. Claudia Huther drosch den Ball unhaltbar links oben zum 6:0 in die Maschen (87.). Und Jena wollte mehr. 120 Sekunden vor Schluss tauchten die USV-Frauen vor unserem Tor auf. Karin, die sich im Lauf des Spiels stetig gesteigert hatte und eine insgesamt gute Leistung bot, parierte mit einem Megareflex den Schuss aus 2-3 Metern, verletzte sich dabei aber am gesunden Sprunggelenk. In der 90., der Schiri hatte die Pfeife praktisch schon im Mund, vergaben die Jenaerinnen noch ein Riesenbrett. Nach einer mundgerechten Flanke köpfte eine Spielerin scharf, platziert und ungestört, aber zum Glück auch drüber.

Zu bemerken bleibt, dass wir wieder die Quittung für unsere Spielweise bekommen haben. Zu passiv und zu behäbig, waren wir nicht fähig, Jena ernsthaft ins Wanken zu bringen. Fehlende Spritzigkeit und ungenügendes Zweikampfverhalten haben uns wieder den Kopf gekostet. Das es auch anders geht, war ja heute ansatzweise zu sehen. Nächste Woche erwarten wir die Mädels aus Gräfenwarth, vielleicht können wir uns dann endlich den ersten Sieg holen?

Statistik:

Torfolge:
1-0 Julia Riemann (4.), 2-0 Julia Riemann (5.), 3-0 Julia Riemann (14.), 4-0 Julia Riemann (34.), 5-0 Marlene Winkler (81.), 6-0 Claudia Huther (87.)

FF USV Jena III:
Schüppel – Gürbig, Fischer, M. Schmidt (81. S. Schmidt) , Holzapfel, Hentrich, Huther, Winkler (MK), Riemann, Stegmann, Thielemann

SG Wismut Gera/Langenberg:
Lausch – Martin (75. Riedel), K. Steppe, Nitschke, Werner, Großer, Förstermann (64. Chmielewski), Timmig (MK), S. Steppe, Heiner, Reichmann

Schiedsrichter: Markus Drobe (Hermsdorf)

Zuschauer: 87
 

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