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Frauen Verbandsliga

F. F. C. Gera vs. 1. FFV Erfurt II
2 : 3

Erfurt schlägt den F.F.C.
Heimniederlage kostet Tabellenführung
von Oliver Möckel

Nichts zu beschönigen gibt es nach der 2:3-Heimniederlage für den F.F.C. Gera.

„Heute haben wir nie richtig in die Partie gefunden. Entscheidende Pässe kamen nicht an und wir standen zu oft zu weit weg von unseren Gegenspielerinnen. Manchmal wirkte es auf mich, als ob wir mit angezogener Handbremse spielten. Nun hat es uns erwischt – und das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Knackpunkte waren auch die Chancenverwertung und das viel zu späte Aufwachen. Alles in allem ein verdienter Sieg unserer Gäste" sagte eine nachdenkliche Martina Klepsch nach dem Abpfiff.

Die Gäste aus Erfurt spielten mit den ureigensten Geraer Tugenden – sie waren bissiger im Zweikampf, konsequenter in der Verteidigung und nutzten ihre Chancen entschlossener. Dabei sah es bis zur 25. Minute nach einem ungefährdeten Heimsieg für Grün-Schwarz aus. Janine Bludau nach 18 Sekunden, nach acht und nach 21 Minuten; allein diese drei Möglichkeiten hätten bei mehr Glück und Konzentration eine hohe Führung bedeutet. Aber es sollte für Janine einfach nicht sein. Als Marie Preller kurz darauf nach Herold-Ecke doch das 1:0 markierte (22.), schien der Weg geebnet. Anstatt nun weiter nach vorn zu spielen, ließ man Erfurt aber mit Fehlpässen und mangelnder Zweikampführung ins Spiel kommen. Der Ausgleich lag förmlich in der Luft und fiel auch folgerichtig. Anne Möller staubte in der 33.Minute ab; Claudia Müllers Schuss konnte Karolin Heimer noch zur Seite parieren, gegen das energische Nachsetzen von Anne Möller war sie im Liegen machtlos. Und das es nur 1:1 zur Pause stand, war auch Karolin Heimer zu verdanken. Vier Minuten nach dem Ausgleich parierte sie, Kopf und Kragen riskierend, in einer 1:1-Situation gegen eine sträflich allein gelassene Erfurterin.

Martina Klepsch appellierte in einer hoch emotionalen Kabinenansprache an den Kampfgeist und die Moral ihrer Frauen und forderte mehr Engagement ein. Es nutzte leider wenig. Einzig Sabrina Herold probierte es gleich nach der Pause, ihr Schuss strich knapp links vorbei (47.). Danach drehte der Gast auf. Spielzug um Spielzug arbeiteten sie sich in die Geraer Hälfte und profitierten von Stockfehlern und Fehlpässen. Einem Abwehrschnitzer entsprang das 1:2. Nicole Bretschneider bedankte sich artig und ließ der Geraer Torfrau in der 60. keine Abwehrmöglichkeit. Anne Möller beendete eine schöne Ballstafette der Landeshauptstädterinnen in der 62. Minute mit einem Schuss, der noch am Heimer-Gehäuse vorbei strich. 60 Sekunden später machte sie es besser und veredelte nach erneutem Abwehrchaos einen Querpass zur 3:1-Führung. Und es hätte noch schlimmer kommen können: nur mit Glück entging der F.F.C. in der 66. (vorbei) und in der 74. Minute (Pfosten) dem 1:4. Die Geraer Aufholjagd kam an diesem Tag viel zu spät. Marie Preller konnte zwar in der 82. Minute auf 2:3 verkürzen, für mehr reichte es nicht mehr.

Nach dieser so nicht erwarteten Geraer Niederlage in einem kämpferischen, aber bemerkenswert fairen Spiel zog der SC 1903 Weimar mit seinem 5:0 gegen Bad Berka am F.F.C. in der Tabelle vorbei und thront nun ganz oben.

Foto: Nachdenklich: FFC-Trainerin Martina Klepsch am Spielfeldrand (Jens Lohse)


Statistik zum Spiel:

Torfolge:
1:0 Marie Preller (22.)
1:1 Anne Möller (33.)
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1:2 Nicole Bretschneider (60.)
1:3 Anne Möller (63.)
2:3 Marie Preller (82.)

F.F.C. Gera:
Heimer - K. Steppe (74. Nitschke), Otto, Bludau, Werner, Preller, Herold (MK), Seiler, Kremke, S. Steppe (55. Förster), Grabo (GK)

1. FFV Erfurt II:
Strey - Knoll, Sydow (MK), Jaroch, Müller, Spieth, Bretschneider (66. Neumann), Quitt (45. H.-S. Lapp), Michaelowski, Möller, Brosche

Schiedsrichter: Rick Jakob (Gera)


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