Momentan scheint es, dass sich der F.F.C. Gera die Punkte hart erarbeiten muss. Analog dem Gastspiel bei SCHOTT waren auch die drei Zähler gegen Mühlhausen lange nicht sicher. Erst durch Elisa Trepschinskis Doppelpack konnte man tiefer durchatmen.
„Das ist mir egal. Sieg ist Sieg. Wenn er durch harte Arbeit zustande kam, soll es halt so sein. Es freut mich für Elisa. Sie hat aus ihrer Leistung vom letzten Sonntag die richtigen Schlüsse gezogen und die einzig richtige Antwort gegeben. Ganz stark auch Denise Werner, die in der Verteidigung eine `Wand` ist. Ein anderes Substantiv fällt mir dazu wirklich nicht ein" sagte Martina Klepsch.

 „Und von mir ein dickes Lob an Janine Bludau. Wer so eine Spielerin in der Mannschaft hat, die klaglos jede Position super spielt, weil es die Situation eben erfordert, kann sich glücklich schätzen. Leider wurde es am Ende doch wieder eng, da wir die klaren Chancen nicht verwertet haben" ergänzte Jens Wunderling.

 Mühlhausen machte das Beste aus dem vorhandenen Kapital und verlegte sich auf schnelle Konter. Susann Gaspar schloß einen dieser Nadelstiche in der 15. Minute zur frühen Führung für die Gäste und profitierte dabei von einer Unstimmigkeit in der Geraer Abwehr. Der F.F.C. zeigte sich nur kurz geschockt und konnte zehn Minuten später ausgleichen: Sabrina Herold verwertete eine Bludau-Vorarbeit zum 1:1 (25.).

Danach übernahm das Heimteam die Initiative und drückte auf den nächsten Treffer; Janine Bludau (40., am Pfosten vorbei), Stephanie Grabo (41., Winkel zu spitz) und Elisa Trepschinski (43. und 44. jeweils nach Herold-Ecke mit dem Kopf) brachten zwar Gefahr für den Gäste-Kasten, leider aber keine Treffer. Zuvor ging der Puls von Geras Ersatz-Hüterin Kremke in der 33. (Kopfball von Sabrina Kurzner geht drüber) und in der 39. (Fußparade) kurzzeitig in die Höhe.Mehr war bei eisigem Wind in der ersten Hälfte nicht, da sich beide Teams zwischen den Räumen neutralisierten.

 Schiedsrichter Köhler, der souverän und unauffällig die absolut faire Partie leitete, hatte kaum wieder freigegeben, als sich Janine Bludau die wohl bisher klarste Möglichkeit bot. Allein vor Katja Tschieche, verzog sie links und ärgerte sich noch lange über das dicke Brett (48.).Doch spätestens in der 56. war aller Rauch verflogen: Elisa Trepschinski nagelte einen Foul-Freistoß von der Strafraumgrenze ins rechte untere Eck; Janine Bludau wurde zuvor unsanft von ihren Füßen geholt. Gleich darauf erneute Aufregung! Herold-Ecke, Elisa Trepschinski köpft die Torfrau an, der Nachschuss trifft eine Gegnerin, wieder Nachschuss, Hüterin Tschieche pariert, Nachschuss Sabrina Herold drüber (59.). Das hätte es sein MÜSSEN!

Doch Glück für Mühlhausen und ein wenig Geraer Unvermögen zögerten den nächsten Treffer hinaus.Den markierte in der 61. Elisa Trepschinski in toller Manier: aus der Drehung schickte sie die Kugel in die rechte obere Ecke zum 3:1, Katja Tschieche war da völlig machtlos. Doch waren noch immer fast 30 Minuten zu spielen – genug Zeit, dem Spiel eine Wendung zu geben. Union investierte nun mehr in die Vorwärtsbewegung und hatte prompt Möglichkeiten. Die sehr auffällige Franziska Wagner stand in der 66. urplötzlich frei vor dem Geraer Kasten, verzog aber drüber. In der 74. war ihr das Glück deutlich mehr hold: aus linker Position schoss sie unter Gegnerdruck mit der Pike aufs Tor und der Ball senkte sich über Juliane Kremke hinweg ins Netz zum 2:3 aus Gäste-Sicht. Zwar etwas glücklich, aber nicht unverdient, da Gera zuvor durch Stephanie Grabo (62., Solo, Torfrau pariert) und Elisa Trepschinski (70., Kopf nach Herold-Ecke, Hüterin boxt den Ball aus dem Winkel) zwei dicke Dinger nicht genutzt hatte.

Durch den Anschluss dehnte sich die letzte Viertelstunde zu Tagen.3:3 oder 4:2 – beides war da nämlich noch drin.In der 86. probierte es Franziska Wagner aus ähnlicher Position wieder mit dem Torschuss – diesmal war Juliane Kremke aber auf dem Posten.Das 4:2 blieb in der ersten Minute der Nachspielzeit Sabrina Herold verwehrt. Ihr Schuss aus dem Fußgelenk strich denkbar knapp am rechten Giebel vorbei.

Es bleibt stehen, dass den F.F.C. das Glück des Tüchtigen weiter begleitet. Zwar zur Vorwoche verbessert, blieb trotzdem spielerisch immer noch einige Luft nach oben, vor allem in punkto saubere Pässe und Torabschluss. Mühlhausen war nicht die Übermannschaft, verstand es aber, durch frühes Pressing und schnelle Gegenstöße große Gefahr auszustrahlen.