Ja, es war hochemotional – auf und am Spielfeld.Aber beim „Derby" zwischen Saalfeld und Gera hat niemand etwas anderes erwartet. Am Ende triumphierte zu Recht mit dem 1. FFC Saalfeld das bessere Team. 

Dem ganz schnellen 1:0 nach elf Sekunden folgte das schnelle 2:0 (3.), ehe Marie Preller nach 20 Minuten das 3:0 markierte. Bis dahin sah man den F.F.C. nur selten vor dem Kasten von Torfrau Peth. Einer Grabo- (6.) und eine Herold-Möglichkeit (18.) standen zwei Mal Pelz (9. und 14.) sowie ein Mal Atak (19.) gegenüber.

Erst nach dem 0:3 fing sich der F.F.C. und schlug zurück. Sabrina Herold (24.) und Stephanie Grabo (34.) markierten das 1:3 und das 2:3. Ganz großes Pech hatte Sabrina, als ihr Heber in der 30. Minute zwar über die Saalfelder Torfrau segelte, aber auch knapp ins Aus rollte.Der kalte Guss dann kurz vor der Pause: eine Saalfelderin wird nicht richtig attackiert und sie kann den Ball mit der Pike ins Tor zum 4:2-Halbzeitstand spitzeln (40.).Bevor Schiedsrichterin Nadine Carnitz abpfiff, schoss Elisa Trepschinski noch knapp am Peth-Gehäuse vorbei (45.).

Saalfeld war cleverer in der Spielführung und hatte auch den nötigen Biss mitgebracht. Und natürlich durfte auch das ständige Reklamieren und Fordern von Karten und Entscheidungen wieder nicht fehlen. Wie gesagt, manche Dinge hatte man einfach erwartet…

Das offene Spiel nahm nach Wiederanpfiff sofort erneute Fahrt auf. Marie Preller schoss einen abgefälschten Freistoss zum 5:2 (47.) in die Maschen und Janine Bludau verkürzte sieben Minuten später auf 3:5 (54.).

In dieser Phase waren die Pulsfrequenzen beider Trainerteams auf Anschlag, dementsprechend spielten sich auch harte Szenen auf dem Feld ab. Gera hielt vermehrt dagegen, die drei gelben Kartons sah man alle in den zweiten 45 Minuten. Doch auch die Platzdamen waren keine Kinder von allzu großer Traurigkeit: mit Verve warfen sie sich in jeden Zweikampf und zeigten großen Willen.

Kurioses gab’s auch: die Unparteiische entschied nach einem eher harmlosen Foul auf Strafstoß, den Kapitän Pelz verwandelte (65.). Doch zur großen Überraschung zeigte Nadine Carnitz danach sofort Freistoss in die andere Richtung und verwehrte dem Elfmeter seine Berechtigung. Vermutliche Erklärung: zu früh in den Strafraum gelaufen.Das andere Kuriosum: Linda Schmiegel verletzte sich ohne fremde Einwirkung und niemand hielt es für eine gute Idee, ihr Hilfe angedeihen zu lassen. Eisspray war auch nicht vorhanden, so dass die Geraer Trainerin erste (Eisspray)-Hilfe leistete.

Hmmm…Das völlig berechtigte 6:3 schrieb man in der 70. Stephanie Pelz zu, die einen Querpass nach Geraer Mithilfe in die Maschen bugsierte. 

Und nach weiteren 20 Minuten, in denen nichts Entscheidendes außer viel Kampf passierte, war es klar: der 1. FFC Saalfeld holte sich in seinem letzten Heimspiel völlig verdient die drei Punkte, da sie es einfach mehr wollten und feierte ordentlich.
 
„Ob wir nun 2. oder 3. geworden sind, ist nicht so wichtig. Es zählt im Sport eben nur der Titel, keiner kennt Zweite oder Dritte. Wir haben eine Saison gespielt, die für uns schwer war. Wir haben neue Spielerinnen integriert und trotz manchem Verletzungspech am Ende das Maximale herausgeholt. Unser Ziel, Platz 1 bis 3 zu erreichen, ist auch unter Dach und Fach.Jetzt haben wir Zeit, uns auf die neue Saison vorzubereiten" war die einhellige Meinung der beiden Geraer Trainer nach dem Spiel.