Deutlich mit 9:1 bezwangen starke Geraerinnen einen ersatzgeschwächten SSV Schlotheim. Fünf Treffer besorgte dabei Elisa Trepschinski, vier davon in einer Halbzeit. Für die letzten 20 Minuten lief Sabrina Herold auf, die mehr als ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriß ein starkes Comeback feierte.

Stefanie Seiler erwischte den Gast nach 48 Sekunden kalt und vollendete eine Trepschinski-Ablage überlegt und hart zum 1:0. Schlotheim ließ sich nicht lumpen und hielt bis zum Ende dagegen. Sportlich fair, gaben sie sich nie geschlagen und konnten am Ende sogar die zweistellige Niederlage vermeiden. Der Gastgeber agierte gewohnt offensiv und dominant, wirkte in einigen Situationen aber zu verspielt. Daher gelang Janine Bludau nach Gruschwitz-Vorlage auch erst in der 23. Minute der nächste Treffer: sie schlenzte den Ball wunderbar an den rechten Innenpfosten. Melissa Lautenschläger (28. nach erneuter Gruschwitz-Vorarbeit im 2. Versuch) und wieder Janine Bludau (33., ein Schuß wie ein Strich) erhöhten danach schnell auf 4:0. Jasmin Deppe bewies nach einem Freistoß ihren Riecher und setzte schnell nach – 4:1 (38.). Den durchaus verdienten Treffer für den SSV wollte man auf Gerscher Seite aber nicht unerwidert stehen lassen. Elisa Trepschinski markierte in der 41. aus der Drehung ihren ersten Treffer und verarbeitete damit die Hein-Flanke mustergültig.

Natürlich waren die Heimfrauen nicht in Gefahr, Trainer Wunderling legte aber immer wieder lautstarken Wert auf das Ausspielen von Situationen. Dies machte er auch in der sehr kurzen Analyse zur Pause deutlich.

Analog dem 1:0 erzielte der F.F.C. nach Wiederanpfiff das nächste schnelle Tor: Iris Mörsel ist durch und setzt den Ball an das Lattenkreuz. Den Abpraller flankt Lisa Hein nach innen und Elisa Trepschinski muß „nur noch" einschieben (46.). In der Folge drücken die schwarz gekleideten Gastgeberinnen, erspielen sich Chance um Chance (48. Elli Trepschinski vorbei, 52. Elli Trepschinski an die Latte, 53. Lisa Hein aufs Tornetz, 57. Elli Trepschinski vorbei), treffen dann aber doch. Die „fußballverhaltensauffälligste" Akteurin auf dem Platz, Elli Trepschinski, erzielt mit dem 7:1 ihren nächsten Treffer, diesmal aus kurzer Distanz (58.).

Ecke Bludau, Kopf Trepschinski, Tor, Hattrick – 8:1 (67.).

Manche Dinge brauchen keine Erklärung. Für die letzten 20 Minuten feierte, wie eingangs erwähnt, Sabrina Herold ihr lange erwartetes Comeback. Und gleich mit ihrem zweiten Ballkontakt bereitete sie flankenderweise Elli Trepschinskis Quattrick vor: Eingabe, Elli flach, Tor zum 9:1 (72.).

Am Ende blieb es einstellig, weil Schlotheim es sich richtig erkämpfte und weil Gera sechs dicke Möglichkeiten ausließ. Bei Steffi Seiler (59., drüber), Iris Mörsel (60., vorbei), Janine Bludau (71., allein vor dem Tor vorbei; 87. und 88. Doppelchance, Torfrau und vorbei) sowie Sabrina Herold (83., vorbei) klemmte in den entscheidenden Momenten das Visier.

Jens Wunderling war nach dem Schlußpfiff zufrieden und wollte auch nicht wirklich ein Haar finden…außer den 20 Minuten zwischen 1:0 und 2:0.