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Frauen Kreispokal

SpG Eisenberg/Hermsdorf II vs. F. F. C. Gera II
1 : 8

Zwei Debüts und ein hoher Sieg
Gera II überspringt Anfangshöhe deutlich
von Oliver Möckel
Mit Swantje Saß und Katrin Geiermann standen beim Pokalauftakt zwei neue Gesichter im Geraer Kader. Für Trainer Taubert waren die beiden hochwillkommen, da sie reichlich Erfahrung mitbringen; Swantje spielte schon in der Verbandsliga, Katrin ist ein Urgestein, das mit Angelika Lang, Martina Klepsch, Petra Wendler und vielen anderen in Zwötzen den Geraer Frauenfußball mit begründete. Um es vorweg zu nehmen: sie fügten sich nahtlos ein und debütierten mehr als ordentlich.

Gegen eine sehr junge Eisenberger Mannschaft, die einen Altersschnitt von 17,99 Jahren aufwies, zog der F.F.C. früh davon. Denise Werner markierte nach drei Minuten das 1:0, bei dem sie kaum Gegenwehr verspürte. Tina Förster (4., Außennetz) und Petra Wendler mit Doppelchance (14., im 1. Versuch scheitet sie an der Torfrau, im 2. Versuch am Pfosten) hatten danach weitere Tore auf dem Schuh. In der 19. war Stürmerin Wendler dann erfolgreicher und bugsierte das Leder nach Werner-Vorarbeit über die Ziellinie. Auch Tina Försters Knoten platzte gleich darauf: aus zentraler Position schickt sie die Kugel zum Tor und überwindet die im Verlauf der Partie über sich hinauswachsende Emily Retzlaff im Eisenberger Gehäuse zum 3:0 (21.). Lucille Schmalz nutzt in der 24. dann einen abgewehrten Wendler-Ball zum 4:0. Erst jetzt kam die SG ins Spiel. Immer wieder angetrieben von Landesklasse-Torfrau Andrea Schreiber, die im Feld auflief, hielten die Eisenberger Mädchen tapfer dagegen. Einen Freistoß in der 28. konnte Juliane Wöllner gerade so mit den Fingerspitzen gegen den Pfosten lenken und sah in der 30. sowie der 31. Minute jeweils einen Schreiber-Schuss an ihrem Tor vorbeizischen. Ganz großes Glück hatte die Geraer Hüterin in der 32. Minute: wieder war Andrea Schreiber entwischt und lief blank auf den F.F.C.-Kasten zu. Torfrau Wöllner ging entgegen und verhinderte vor dem Strafraum ein vermutlich sicheres Tor der SG mit dem Arm. Schiedsrichter Markus Drobe drückte nicht nur seine, sondern wohl auch alle anderen vorhandenen Augen zu, ließ die rote Karte stecken und zeigte nur den gelben Karton. Rot wäre berechtigt gewesen, Gera konnte sich bedanken. Der folgende Freistoß von Andrea Schreiber brachte nichts ein. Im direkten Gegenzug trieb Franziska Schultz den Ball übers Feld, schoss und zwang Hüterin Retzlaff zu einer Glanztat, Petra Wendler brauchte nur noch zum 5:0 einzuschieben (33.). Den Pausenstand zum 6:0 besorgte erneut Denise Werner, die, ähnlich dem 1:0, bei ihrem Solo kaum attackiert wurde und wuchtig vollendete (38.). Die junge Eisenberger Mannschaft zahlte in der 1. Hälfte noch Lehrgeld und fand gegen das zwingende und reifere Spiel des F.F.C. kaum ein Mittel. Gera dagegen konnte sich beim Schiedsrichter für die Milde bedanken, nicht in Unterzahl weiter agieren zu müssen.

Zum Seitenwechsel brachte Trainer Taubert mit Swantje Saß und Sandra Nitschke frische Kräfte und stellte um. Denise Werner rückte nach vorn, um das Ergebnis auszubauen. Die Schlagzeilen lieferte zunächst aber Swantje Saß. Zwischen der 42. und 50. Minute konnte die Wiedereinsteigerin, die nach fünf Jahren Pause erneut angreifen will, vier Großchancen für sich verbuchen; erst scheitert sie am Goalie (42. und 45.), danach zielt sie zwei mal vorbei (47. und 50.). Bestechend waren aber vor allem ihr Willen und ihr Einsatz, der die logischerweise noch fehlende Ballbeherrschung vergessen machte. Eisenberg hatte sich trotz des Rückstandes nicht mit der Niederlage abgefunden. Der Trainer wechselte in der 49. Minute Jasmin Mehnert ein, die sich nach ihrem Kreuzbandriss vom letzten Oktober wieder herantastet. Und prompt stand es 6:1, Jasmin Mehnert hatte Lina Zänker ins Spiel gebracht und die 16-Jährige vollendete gekonnt (54.). Nach dem Prinzip „Rede und Gegenrede" antwortete der F.F.C. – und zwar umgehend: Anstoß, Vorlage Denise Werner, Swantje Saß aus zwei Metern, 7:1 (55.). Zwischendurch gab auch die eingangs erwähnte Katrin Geiermann ihr Debüt. Die groß gewachsene Defensivspielerin fand sich schnell zurecht und zeigte in den restlichen Spielminuten, dass man mit ihr rechnen kann: ein gutes Auge, Spielverständnis und schnelle Beine zeichnen sie aus. Nach dem 7:1 nahm der Druck des F.F.C. nicht ab, man wollte noch mehr. Petra Wendler (57. und 60, jeweils Torfrau), Swantje Saß und Denise Werner (62., Doppelchance), Katrin Geiermann (63., Torfrau hält) sowie Tina Förster (65., Torfrau entschärft den Schuss) – sie alle hätten erhöhen können, doch an Emily Retzlaff kam nur noch Denise Werner vorbei, die von Tina Förster mit tödlichem Pass geschickt wurde. Der Rest war für die müde Verbandsliga-Spielerin, die nach der Schuleinführung ihres Sohnes am Vortag und einer kurzen Nacht die Reise nach Uder nicht mit angetreten hatte, nur Formsache – 8:1 in der 68. Minute. In den letzten zehn, elf Minuten passierte nichts mehr, das Spiel plätscherte den Ende entgegen, beide Teams konnten keine entscheiden Aktionen mehr verbuchen.   Der F.F.C. nahm die Anfangshürde im Kreispokal locker. Erwartet wurde dies nicht unbedingt, da man ja nicht wusste, wie spielstark die Eisenberger Landesklasse-Reserve ist.

Dass es am Ende ein deutlicher Erfolg wurde, freut umso mehr. Hervorzuheben ist aber der überraschend starke Eindruck, den das Taubert-Team im „Stadion der Friedens" hinterließ. Gegen sich tapfer wehrende Mädchen spielte der Meister konsequent, kompakt, homogen und zwingend nach vorn, ließ aber noch viele Möglichkeiten liegen.

Maik Taubert resümierte: „Ein hervorragendes Spiel meiner Mannschaft. Laufaufwand, Passfolgen, Abschlüsse – so sollte es sein. Auch in den Zweikämpfen waren wir konsequent. Ein besonderer Dank geht von mir an die Eisenberger und den umsichtigen Schiedsrichter, die beide mit Freundlichkeit und tadellosem Verhalten sehr zum Gelingen des Pokalspiels beitrugen. Unser nächster Gegner im Pokal heißt nun Berga, dort müssen wir an die heutige Leistung anknüpfen, um auch hier sicher weiterzukommen."

Bevor man an die Kür Berga gehen kann, steht am nächsten Sonntag aber die Pflicht an: der F.F.C. Gera II trifft im ersten Punktspiel auswärts auf die SG Altenburg/Spora.

Die Statistik vom Spiel:
Torfolge:
0:1 Denise Werner (3.)
0:2 Petra Wendler (19.)
0:3 Tina Förster (21.)
0:4 Lucille Schmalz (24.)
0:5 Petra Wendler (33.)
0:6 Denise Werner (38.)
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1:6 Lina Zänker (54.)
1:7 Swantje Saß (55.)
1:8 Denise Werner (68.)

SpG Eisenberg/Hermsdorf II:
Retzlaff - Eisel, Linda Kaiser, Laura Kaiser (MK), Leipold, Möser, Schreiber (Mehnert, Möller, Zänker, Becher)

F. F. C. Gera II:
Wöllner - Wendler, Schultz, Werner, Förster (MK), Hühne, Schmalz (Geiermann, Nitschke, S. Saß)

Zuschauer: 40

Schiedsrichter: Markus Drobe (Hermsdorf)
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