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Frauen Verbandsliga

FSV Uder 1921 vs. F. F. C. Gera
0 : 5

 F.F.C. lässt im Eichsfeld nichts anbrennen

Muttertagsausflug im grün-schwarzen Party-Bus

von Oliver Möckel
Foto Ralf Neumann

Punkt 20 Uhr fielen 40 überglückliche Geraerinnen und Geraer aus dem Bus der Firma Herzum-Tours, der schon auf der Hinfahrt nach Uder kurzerhand zum Grün-Schwarzen Party-Liner umfunktioniert wurde. 25 davon sahen im Eichsfeld ein Spiel, welches zwar durchaus von der F.F.C.lerinnen sehr ernst genommen wurde, dem aber die ganz große Klasse fehlte.


Uder sah sich von Beginn an in die Defensive gezwängt und hatte im Verlauf der 90 Minuten genau drei Chancen. Anne Siegmund (14., 25.; jeweils Schuss vorbei) und Theresa Pape (33., Solo, Karo Heimer hält) vergaben aber die durchaus guten Möglichkeiten. Ansonsten blieb Karo Heimer an diesem Muttertag größtenteils ohne Beschäftigung; ganze acht Ballkontakte sagen alles.
Der Rest ist schnell abgehandelt: Gera war drückendst überlegen, schaffte es aber zu selten, den letzten, den tödlichen Pass an die Frau zu bringen. So fielen die fünf Treffer des Spiels auch nicht wie sonst über schöne Kombinationen, sondern eher aus etwas kuriosen Situationen heraus. Stephanie Grabo, die mit dem 1:0 zugleich das 100. F.F.C.-Saisontor markierte, wollte eigentlich flanken, der Ball segelte aber als Bogenlampe aus spitzem Winkel ins lange Eck (8.). Tina Gruschwitz` 2:0 entsprang einem Abwehrchaos, bei dem sie einen Pressschlag nutzte und das leere Tor mühelos mit dem Spielball verzierte (10.). Das 3:0 – eine Steppe-Bludau-Produktion - war dagegen schon fast regulär. Sarah Steppe schickt Janine Bludau auf die Reise und die hält aus linker Position drauf (20.). In der 27. ging das Kuriosum weiter: Tina Gruschwitz verpasst am ersten Pfosten, Janine Bludau am zweiten Pfosten und den Naschschuss pariert die Uderaner Torfrau.


Melissa Friedrich blieb zur Pause am kalten Wasser in der Dusche, da sie sich bei einem Zusammenprall eine richtig dicke Lippe geholt hatte. Dafür zog nun Ulrike Heiner in der Innenverteidigung die Fäden und knüpfte im zweiten Durchgang weitestgehend an ihre starken Leistungen vor dem Kreuzbandriss an.
Kuriosum, die Nächste: ein Foul, ein Pfiff, ein Elfmeter! Janine Bludau wird gefällt und Karo Heimer macht sich auf den langen Weg zum gegnerischen Elfmeterpunkt. Ob es nun an der langen Untätigkeit oder am schlecht justierten Auge lag – Karo setzt den Elfer gegen die Querlatte der Gastgeber-Gehäuses (53.). Nur vier Minuten später erneut ein Tor, welches man nicht recht einordnen kann. Sabrina Herold tritt einen Freistoß aus spitzem Winkel; der Ball ist gefühlte vier Minuten in der Luft und schlägt hinter sich reckenden und streckenden Spielerinnen beider Farben unhaltbar ins lange Eck zum 4:0 ein (57.).


Und Uder? Die standen mit dem Rücken zur Wand und klärten kompromisslos alle Bälle nach vorn; bekamen sie aber postwendend wieder zu Gesicht. Wie aber schon erwähnt, schafften es die Gerschen nicht, den entscheidenden Pass zu spielen. Man kombinierte sich immer wieder ansehnlich in den Strafraum, tat aber im richtigen Moment das Falsche, so dass der Gastgeber größeres Unheil abwenden konnte.
Kommt der Prophet nicht zum Berg, geht der Berg zum Propheten. Denise Werner hatte in der 70. einfach die Faxen dicke und zog aus etlichen Metern ab. Die Folge war das 5:0 und der Schluss. Gera ließ in den letzten 20 Minuten nämlich den Ball und die Uhr laufen und Uder gab sich zufrieden.


An diesem absolut rundem Tag war sowieso alles perfekt: ganz nette Gastgeber, die beispielgebend für die Liga sind, ein hoher Sieg und eine richtig tolle Busfahrt mit „Nossa, nossa , Assim você me mata" - Dauerschleife, Polonaisen durch und um den Bus und diversen Meisterschaftsgetränken. 
Am kommenden Sonntag zum letzten Heimspiel legen sich die Grün-Schwarzen noch mal so richtig ins Zeug. Vor hoffentlich vielen Zuschauern wird der F.F.C. sein letztes Punktspiel in ein Feier-Event verwandeln. Unter anderem hat sich die TFV-Spitze zur Meisterehrung angesagt, es wird Freibier geben; der signierte Spielball, mit dem der F.F.C. alle Heimspiele bestritt, wird zu Gunsten des Nachwuchses versteigert und am Ende finden sich dann alle im Zelt ein, um die Saison ausklingen zu lassen.



Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Stephanie Grabo (8.)
0:2 Tina Gruschwitz (10.)
0:3 Janine Bludau (20.)
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0:4 Sabrina Herold (57.)
0:5 Denise Werner (70.)

FSV Uder 1921:
Schach (MK) - Apel, Siegmund, Hoffmann, Pape, Riethmüller, Wilhelm, Hollenbach, Kobold (90. Gabrielli), Wolf, Müller (GK / 67. Marx)

F.F.C. Gera:
Heimer - Otto (60. Wendler), Gruschwitz, Bludau, Friedrich (46. Heiner), Werner, Herold (MK), Seiler, Kremke, S. Steppe, Grabo

Schiedsrichter: Stefan Freund (Leinefelde)

Zuschauer: 40


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