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Frauen Verbandsliga 2014/2015

F.F.C. Gera vs. FSV Silvester 91 Bad Salzungen
4 : 2

Schwere Geburtswehen zum Saisonauftakt
Ersatzgeschwächter F.F.C. triumphiert dank Leistungssteigerung
von Oliver Möckel
Spielführerin Sabrina Herold schoss den wichtigen Ausgleich und sorgte mit ihrem zweiten Tor vom Punkt für die Entscheidung.
  Foto: Horst Richter

Nach dem Auftakt bleibt zu konstatieren, dass sich der Aufsteiger einerseits sehr ordentlich präsentierte und dem F.F.C. das Verletzungspech weiter ein treuer Gefährte ist. Nach den Ausfällen von Denise Werner (Kreuzband), Janine Bludau und Sarah Steppe (Kreuzband) meldete sich in der Woche auch Stefanie Seiler mit Kreuzbandschaden „spielunfähig". Mit den erkrankten Lucille Schmalz und Alexandra Kliemank sowie der sich im Schiedsrichtereinsatz befindlichen Anne-Katrin Schinkel fehlten dem Geraer Trainerteam vor der Partie weitere wichtige Akteurinnen, so dass jeder einen „harten Ritt" erwartete.Geras Torfrau Juliane Kremke brachte es nach dem Spiel mit folgendem Spruch auf den Punkt: „Ich kam mir vor wie im Kreißsaal nach 14 Stunden Wehen. Das war eine schwere Geburt."

Jens Wunderling wollte zwar nicht von „Arbeitsverweigerung" sprechen, die erste Hälfte brachte ihn aber gefährlich nahe an einen Wutausbruch heran. Nach Melissa Lautenschlägers früher Führung, sie verwertete einen Trepschinski-Pass abgezockt, stärkten die Geraerinnen den Gast durch eigene Untätigkeit. Der Aufsteiger agierte munter und kreierte gute Chancen. Miriam Göbel hatte in der 17. wenig Mühe, den Ball zum 1:1 unterzubringen. Zuvor rettete Juliane Kremke noch meisterlich gegen Denise Baumhämmel, gegen den Nachschuss hatte sie nichts auszurichten. Miriam Göbel war es auch, die den Ball in der 19. knapp über die Latte setzte. Als Stefanie Rübsam nach 22 Minuten aus rechter Position das 2:1 markierte, kannte die Freude der Gäste logischerweise fast keine Grenzen. Miriam Göbel (26., Solo) und Stefanie Rübsam (32., Solo; 37., Schuss vorbei; 40., dito) hätten im Fortgang der ersten Hälfte mit ihren Aktionen die frühzeitige Entscheidung für Silvester klarmachen und den F.F.C. ins Jammertal schicken können. Hätte, hätte, Fahrradkette.Natürlich blieben die Gerschen auch gefährlich, der ganz große Stillstand war es nicht. Katharina Schulzes Lattentreffer (15.), Elisa Trepschinskis Kopfball (39., Torfrau auf dem Posten) und Jeannine Stachons Außenpfosten (42.) waren schon sehenswert – der Gast wusste aber genau, was er tat und führte sich sehr ansehnlich in der Verbandsliga ein.

Wenn ein Trainer irgendwo auf der Welt schon kurz nach der Pause wieder aus der Kabine kommt, kann zweierlei passiert sein: man führt uneinholbarer ist stocksauer Jens Wunderling saß nach fünf Minuten Pause grimmig entschlossen auf der Bank, wusste aber, dass sein Team die richtigen Schlüsse ziehen würde.Und wie sie zogen!

Gera erinnerte sich an seine Tugenden und legte los. Der Ruck war förmlich zu spüren, der nun durchs Team ging. In der 47. verpassten „Hüt" Stachon und Tina Gruschwitz noch eine gute Flanke, doch Sabrina Herold bewies in der 50. Minute ihre Klasse. Ein missratener Abstoß landete bei ihr und von halbrechts zirkelte sie die Kugel ins lange Eck zum wichtigen 2:2.

Tina Gruschwitz bedachte sie in der 56. mit einem cleveren Anspiel, doch Torfrau Heiß reagierte überragend und entschärfte den eigentlich sicheren Treffer. Ihrer beneidenswerten Ballbehandlung in der 57. (Annahme, Lupfer über den Gegner, Abschluss übers Tor) war leider auch kein Erfolg vergönnt. Ihrer Ecke in der 59. dagegen schon: Herold-Ecke, Trepschinski-Kopfball, Tor!

Mit dem 3:2 hatten die Grün-Schwarzen das Spiel endgültig gedreht und wollten nachlegen. Tina Gruschwitz, die ein starkes Spiel ablieferte, brach durch und wurde von den Füßen geholt. Schiedsrichter Patzer hatte sicher schon schwerere Entscheidungen zu treffen; er zeigte sofort auf den Punkt. Sabrina Herold verwandelte gewohnt sicher zum 4:2 (65.).

Ja, und das war es. In den übrigen Minuten taten sich beide Teams nur selten weh. Am Schlimmsten war wohl Tina Försters Körpertreffer, der ihr minutenlange Atemnot bescherte. Torchancen gab es auch noch, Stefanie Rübsam (74., Juliane Kremke pariert) und Miriam Göbel (82., Freistoß drüber) für Bad Salzungen und Melissa Lautenschläger (90., Solo) sowie Sabrina Herold (91., Solo) für Gera versuchten sich aber erfolglos an der Ergebniskosmetik.


Die Statistik vom Spiel:
Torfolge:
0:1 Stefanie Rübsam (2.)
1:1 Melissa Lautenschläger (4.)
1:2 Miriam Göbel (17.)
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2:2 Sabrina Herold (50.)
3:2 Elisa Trepschinski (59.)
4:2 Sabrina Herold (65.)

F. F. C. Gera:
Kremke - Mörsel, Hein, Schulze, Lautenschläger, Stachon, T. Förster, Herold (MK), Braune (24. Gruschwitz), Mirke, Trepschinski

FSV Silvester 91 Bad Salzungen:
Heiß - Wolf, Ströder, Baumhämmel, Kirchner, Specht (MK), Petter, Kallenbach, Rübsam, Göbel, Wilhelm

Zuschauer:

Schiedsrichter: Roland Patzer (Gera)
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