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Frauen Verbandsliga

F.F.C. Gera vs. FC Einheit Bad Berka
6 : 0

F.F.C. startet mit Dreier in die Rückrunde
Ein Spiel der halben Stunden
von Oliver Möckel
Viel zut un gab es für Gästetorfrau Papst - Alexandra Kliemank hat abgezogen
 Foto: Jana Oertel  weitere Bilder |>|

Für den F.F.C. Gera lief es im ersten Punktspiel der Rückserie schon sehr rund. Man brauchte zwar die erste halbe Stunde, um tief stehende und diszipliniert verteidigende Bad Berkaerinnen niederzukämpfen, danach aber reichten 34 Minuten, um den Sack fest zuzubinden. In der letzten halben Stunde ließ man es gemächlicher angehen und schaukelte den Dreier ins Ziel.

Bis zum ersten Tor gab es wenig Spektakuläres zu notieren: Janine Bludau verzieht aus spitzem Winkel (7., vorbei), Elisa Trepschinski wird ein Tor wegen Abseitsstellung aberkannt (18.) und Sarah Steppe probiert es mit einem Schlenzer (24., vorbei). Bad Berka ließ ansonsten nicht viel zu, hatte aber selbst keine zwingenden Möglichkeiten zu Treffern. Erst die wiedergenesene Stephanie Grabo, der man die lange Meniskus-Pause nie anmerkte, brach in der 31. Minute den Bann. Nach Herold-Vorlage vollendete sie flach zur Geraer Führung. Elisa Trepschinski nutzte fünf Minuten später ihre Körpergröße und drückte einen Bludau-Eckball mit dem Kopf zum 2:0 in die Gäste-Maschen. Nun lief die grün-schwarze Maschine rund. Elisa Trepschinski scheiterte in der 39. nach schöner Einzelaktion an Torfrau Pabst, Stephanie Grabo schoss gleich darauf (40.) aus der Drehung vorbei. Aber es war noch nicht ausgestanden für Bad Berka. Janine Bludau machte es besser und schloss einen blitzschnellen Konter zum 3:0-Halbzeitstand ab: eine Gäste-Ecke wurde abgewehrt, die in bestechender Form agierende Sabrina Herold trug den Ball über die Mittellinie und bediente Janine Bludau. Die Stürmerin scheiterte zwar im ersten Versuch an der vorzüglichen Elke Pabst, spitzelte den Ball aber im Nachsetzen ins kurze Eck (41.).

Nach Anpfiff zur zweiten Hälfte ging der Gera-Express erneut auf Reisen. Die zur Pause eingewechselte Alexandra Kliemank sorgte für mächtig Schub auf der linken Bahn und leitete einige vielversprechende Angriffe ein. 49., 53., 54. – diese Spielminuten sorgten für die ganz lauten Oh`s und Ah`s bei den Zuschauern. Sabrina Herold (scheitert einen Tick zu lässig an der Torfrau), Kathrin Steppe (schießt drüber) und Stephanie Grabo (schießt vorbei) tauchten jeweils völlig blank vor dem Bad Berkaer Kasten auf und vergaben allesamt die Achttausender. Erst Juliane Kremke markierte den nächsten Treffer, als sie ein Foul an Sabrina Herold im Strafraum ahndete. Der Unparteiische, der mit der völlig fairen Partie nie auch nur den Hauch einer Schwierigkeit hatte, zeigte sofort auf den Punkt und die Abwehrspielerin verwandelte ganz sicher zum 4:0 (56.). Auch Janine Bludau ließ gleich darauf eine goldene Uhr liegen; wieder allein vor Torfrau Pabst scheiterte sie am etwas zu spitzen Winkel und letztlich an der Hüterin (59.). So war es Elisa Trepschinski, die mit der Kopie ihres ersten Tores das 5:0 markierte: Ecke Janine Bludau – Kopf Elisa Trepschinski - Tor (60.). Herold-Hackenablage, ein Blick und ein wunderschönes Tor vom rechten Strafraumeck über die Torfrau ins lange Eck – so stellte sich anschließend B-Juniorin Katharina Schulze im Verbandsligateam ihres Vereines vor. Die junge Nachwuchsspielerin, die vier Minuten zuvor für Stephanie Grabo eingewechselt wurde, brauchte überhaupt keine Anlaufzeit. Hatte sie am Tag zuvor schon beide Treffer ihrer B-Mädchen erzielt, machte sie mit diesem Traumtor nahtlos weiter und bestätigte die Ahnungen, dass sie mal eine ganz Große werden kann.

Nach dem 6:0 war der Faden plötzlich abgebissen. Gera schaltete zwar nicht wirklich zurück, ging aber auch nicht mehr mit letzter Konsequenz zu Werke. Doch daraus konnten die Gäste keinen Nutzen ziehen. In der 70. (Freistoß weit drüber) und der 87. Minute (Angriff zu schwach abgeschlossen) hatten sie zwar noch zwei Halbchancen, die dem Heimer-Tor aber keine echte Gefahr brachten. Geras Torfrau verbrachte einen sehr ruhigen Nachmittag und musste nur ganz wenig eingreifen.

Mit diesem dreigeteiltem Spiel, in dem der Geraer Dreier niemals ernsthaft in Frage stand, beantworteten sich einige offene Fragen; man ist spielerisch gerüstet, die personellen Alternativen stachen und die Chancenverwertung steht immer noch zur Debatte.Streckenweise boten die Grün-Schwarzen Fußball aus dem Lehrbuch, vor allem Ulrike Heiner in der Viererkette, die Rückkehrer Alexandra Kliemank und Stephanie Grabo sowie Nachwuchskader Katharina Schulze schlugen ein wie der sprichwörtliche Blitz. Leider wurden aber zwei, drei Treffer verschenkt, die in anderen Partien ausschlaggebend sein könnten.

Trotzdem war nach dem Spiel eitel Sonnenschein bei Martina Klepsch, Jens Wunderling und dem ganzen F.F.C.-Tross.„Ein super Spiel. Kann man nicht anders sagen. Wir hatten fast 70 Prozent Ballbesitz, haben sechs Tore daraus gemacht und spielerisch überzeugt. Daran müssen wir anknüpfen"



Die Statistik zum Spiel:

Der F.F.C. Gera spielte mit:
Heimer - K. Steppe (54. Mirke), Bludau (ab 76. MK), Herold (MK / 76. Gruschwitz), Heiner, Seiler, Kremke, S. Steppe, Grabo (61. Schulze), Schmalz (46. Kliemank), Trepschinski

Der FC Einheit Bad Berka spielte mit:
Pabst - Krug, Sonnefeld, Friede, Rothe (MK), Schmidt, Korè, Schwartze, Langenhahn, Thomas, Koch

Tore:
1:0 - Stephanie Grabo (31.)
2:0 - Elisa Trepschinski (36.)
3:0 - Janine Bludau (41.)
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4:0 - Juliane Kremke (56., Foulelfmeter)
5:0 - Elisa Trepschinski (60.)
6:0 - Katharina Schulze (65.)

Schiedsrichter: Mirko Geidel (Gera)

Zuschauer: 80

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