Die Spielberichte der Frauen Kreisoberliga


1. FC Greiz vs. F.F.C. Gera II0 - 2
SV Chemie Greiz vs. SV Blau-Weiß Auma2 - 1
SpG Tanna/Mühltroff vs. FSV Berga5 - 1


Frauen Kreisoberliga

1. FC Greiz vs. F.F.C. Gera II
0 : 2



KREISMEISTER – Der Titel geht nach Gera
Arbeitssieg sichert die nötigen Zähler
von Oliver Möckel

 

Mit dem 2:0-Sieg auf dem Greizer Tempelwald sicherte sich die „Zweite" des F.F.C. Gera ihren ganz speziellen Platz in den noch zu schreibenden Annalen des KFA Ostthüringen – man ist der allererste Meister der neu geschaffenen Frauen-Kreisoberliga!
 
Der Erfolg hing aber lange, fast zu lange in der Luft, da das völlig umgebaute Geraer Team, bei dem Franziska Brandmeier, Franziska Golomb, Stephanie Hatzel und Ulrike Heiner fehlten, mit drei Dingen überhaupt nicht zurecht kam: dem Kunstrasen, dem Dauerregen und dem bedingungslos kämpfenden Gegner, der sich in jeden Ball warf und um sein Leben spielte. Gastgeber-Trainer Kevin Brettfeld hatte seine Mädels auf den Punkt eingestellt und sah mit wachsendem Vergnügen, wie die Greizerinnen rannten, grätschten und immer doppelten. Demzufolge konnte man in den ersten 40 Minuten insgesamt nur zwei Chancen notieren; Petra Wendler zog nach neun Sekunden knapp vorbei und Kathrin Steppe, die sich schon mal mit dem Kleinfeld bekannt machte, zielte mit der Innenseite nach Wendler-Ecke auch vorbei (21.). Der Rest war teilweise sehr gewöhnungsbedürftig, weil sich beide Mannschaften zwischen den Räumen neutralisierten und dem nassen Ball keinen Gehorsam beibringen konnten.
 
Besser wurde es nach Wiederanpfiff nicht, nur anders. Greiz bekam nicht nur von oben Wasser, sondern auch mächtig Oberwasser. Elena Hoyer zog in der 50. ab und Aushilfstorfrau Sandra Nitschke parierte. Jessica Vogel war fünf Zeigerumdrehungen später frei durch – allen stockte der Atem! Doch auch sie verzog unbedrängt und ließ den Tausendkaräter ungeschliffen. Noch brenzliger wurde es in der 57., als eine Flanke in den Geraer Strafraum durch Tina Gruschwitz` Kopf zusätzliche Brisanz erhielt und Hüterin Nitschke gerade noch die Fäuste hochbekam. In dieser Phase, in der der 1. FC der Sensation ganz nahe war – und der F.F.C. fast alles verspielt hätte, hielt es die erkrankte Ulrike Heiner am Spielfeldrand nicht mehr aus.

Auch den beiden Trainern sprossen die grauen Haare sichtbar im Gesicht und auf dem Kopf. Doch mit viel Glück und einer mehr als souveränen Defensivleistung, bei der Anne-Kathrin Schinkel und Tina Förster herausragten, wurde der Greizer Sturm und Drang weggesteckt. Über den Kampf arbeitete man sich wieder näher zum Grabowsky-Tor und hatte in Petra Wendler, wem sonst, die Vollstreckerin. Hatte sich Tina Gruschwitz zuvor mit zwei direkten Ecken (eine an den 1. Pfosten, eine am 2. Pfosten knapp vorbei) versucht, vollendete Petra Wendler danach aus dem Spiel heraus: der wirklich erste gelungene Spielzug über Anne-Kathrin Schinkel und Tina Gruschwitz fand die Torfabrik und die machte den Treffer ganz überlegt und flach (65.); kurz darauf verpasste sie eine Gruschwitz-Eingabe nur um Zentimeter (67.).

Der späte Treffer setzte noch mal Energien frei, doch aus dem Spiel heraus wollte nichts mehr gelingen, sodass ein Standard das zweite Tor brachte.Anne-Kathrin Schinkel krönte ihre ganz tolle Leistung mit einem Freistoßtor kurz vor dem Abpfiff – Kunststück, wenn man die Regeln kennt! Die Schiedsrichterin sah, dass Schiri Stark nach einem Foul zwar auf Freistoß entschied, den Arm aber unten ließ, also direkt. Und so führte sie ihn auch aus und traf aus etwa 17 Metern zum Erstaunen der Greizerinnen ins Netz. Alle Einwände fruchteten nicht, das 2:0 (78.) galt.

Ja, und dann war es vollbracht, der Arbeitssieg in Greiz brachte die nötigen Punkte für den Titel, der den Gerschen, die am letzten Spieltag spielfrei sind, nun nicht mehr zu nehmen ist. Auf den Punkt brachte es Petra Wendler bei der Heimfahrt.„Mit Ruhm haben wir uns heute wahrlich nicht bekleckert, aber es gibt solche Spiele, da muss man durch."

 Viel zu feiern gibt es aber noch nicht, da man jetzt wieder „fokussiert" ist, wie es Kapitän Heiner nach dem Spiel ausdrückte - am 9. Juni wartet das Pokalhalbfinale.Dann müssen die Gerschen wieder nach Greiz, diesmal zum SV Chemie. Dort soll dann das Final-Ticket nach Gößnitz gelöst werden.




Der 1. FC Greiz spielte mit:
Grabowsky – Stecklum (MK), Mäurer, Klatt, Vogel, Hoyer, Weiß (Jäschke, Strunz, Rudolf)

Der F.F.C. Gera II spielte mit:
Nitschke – K. Steppe, Förster (MK), Schinkel, Wendler, Schultz, Gruschwitz (Hühne)

Tore:
1:0 – Petra Wendler (65.)
2:0 – Anne-Kathrin Schinkel (78.)

Schiedsrichter: Karl-Heinz Stark (Greiz)
Zuschauer: 25
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