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Frauen Verbandsliga 2013/2014

F.F.C. Gera vs. Frauenfussball USV Jena III
2 : 2

Taktische Meisterleistung des USV
Gera holt einen Punkt im Spitzenspiel
von Oliver Möckel
Bilduntertitel


Es sollte für den F.F.C. nicht sein, aus numerischer Überlegenheit heraus die drei Punkte einzufahren. „Mittels taktischer Meisterleistung, die mit allerhöchster Disziplin umgesetzt wurde, merkte man nur selten, dass Jena in Unterzahl agierte. Gegen das 8-2-Spielsystem des USV hätte sich am heutigen Tag jeder schwer getan" waren sich der Geraer Trainer und seine Vereinsvorsitzende nach der Partie einig.

Ja, Jena trat nur zu zehnt an, kompensierte die fehlende Spielerin aber mit Herzblut und Einsatz; hinten hielt Anja Schüppel alles, was zu halten war. Die zweite Überraschung war, dass mit Mario Hollmann der Trainer des VfR Phönix Oberböhmsdorf auf Seiten des USV mitcoachte – beide Mannschaften streben in Zukunft eine spielerische Zusammenarbeit an.

Den ersten Vorgeschmack auf das Kommende vermittelte Franziska Jahn, die in der 6. Minute einen Eckball per Kopf zum 1:0 verwandelte. Auch in der Folge versteckten sich die Biesenbach-Schützlinge nicht und spielten munter nach vorn. Wieder Franziska Jahn prüfte in der 10. Karo Heimer, die den Schuss aber problemlos meisterte. Nach einer Herold-Chance (12., vorbei) und einem Kliemank-Freistoß (25., Anja Schüppel fängt) war es Elisa Trepschinski für den F.F.C. Gera, die in der 29. Minute eine Herold-Ecke ebenfalls per Kopf zum 1:1-Ausgleich und Pausenstand ins Netz beförderte. Nach einem Schmidt-Schuss (34., Karo Heimer pariert), einer Stachon-Möglichkeit (36., zu früh vor der Torfrau abgestoppt) und einem Schuss der wieder genesenen Steffi Seiler (42., daneben) pfiff Schiedsrichter Geiler die erste Hälfte ab.


Jens Wunderling monierte in der Kabine den Auftritt seines Teams, das sich gegen alles gebende USVlerinnen sehr schwer tat und bisher nicht unbedingt zwingend agierte.

Mit dem Wiederanpfiff zogen sich die Gäste weit in die eigene Hälfte zurück und ließen die folgenden Geraer Angriffswogen stoisch über sich ergehen. Immer wieder pfiffen die drei Trainer des USV ihre Mädels zurück, um Kräfte zu sparen. Gera dagegen tat alles und versuchte, nun deutlich formverbessert, die Überzahl auszunutzen. Sabrina Herolds Schuss aus der 48. kratzte Anja Schüppel aus dem Winkel, verhinderte per Fußparade in der 51. eine erneute Herold-Chance (die fällige Ecke setzte Elisa Trepschinski mit dem Kopf über den Balken) und war in der 63. machtlos. Janine Bludau hatte klug auf ihre Spielführerin abgelegt und die streichelte die Kugel überlegt in den Winkel zur 2:1-Führung. Als die Geraer Hüterin einen Jahn-Schuss (65.) sowie einen Scheide-Freistoß (70.) entschärfen musste, wusste man bei den Grün-Schwarzen, dass hier noch lange nichts gegessen war. Der USV änderte nicht ein Jota an seiner Taktik, wartete weiter ab, und lauerte auf den Moment. Eine Kliemank-Flanke erreichte Iris Mörsel einen Tick zu spät (72.), auch Elisa Trepschinski fehlten ein, zwei Hutnummern nach Kliemank-Freistoß (75.). Zwischendurch ermahnte Stefanie Scheide mit einer Direktabnahme nach Eckball (77.) den F.F.C. „Wir sind immer gefährlich". Und so sollte es sein: Jena trug in der 81. Minute einen selten gewordenen Angriff über links vor. Trotz Dreierbewachung konnte ein scharfer Querpass auf den 2. Pfosten gespielt werden; dort hatte Franziska Jahn leichtes Spiel und verpasste den Geraerinnen mit ihrem zweiten Tor einen bitterbösen Nackenschlag.

„Ganz hervorragend war die Reaktion meiner Mannschaft auf den Ausgleich. Wir haben uns nicht aufgegeben, sondern noch vier Torchancen erspielt. Das es am Ende nicht geklappt hat, war einfach nur Pech" fand Jens Wunderling.

Wer eine Anja Schüppel im Tor hat, hat in solchen Spielen eben manchmal das entscheidende Quäntchen Glück. Jenas Hüterin kratzte in der 84. Spielminute einen eigentlich unhaltbaren Herold-Schlenzer in Tigermanier aus dem rechten Winkel und negierte kurz darauf einen Herold-Freistoß (85.). Janine Bludau zielte in der 87. neben den Kasten und scheiterte in der 92. Minute an Torfrau Schüppel. Die hatte da aber etwas unsauber gearbeitet, so dass Alex Kliemank den Ball und das leere Tor vor sich hatte. Leider strich deren Abschluss aus aussichtsreicher Position zu guter Letzt über die Latte.

Mit seinem Schlusswort machte Jens Wunderling deutlich, was passiert war.
„Wir haben gegen den Landesmeister gespielt, der seine Nachteile mit einer Riesenleistung kompensiert hat und lehrbuchreif eingestellt war. Von uns allen ein dickes Kompliment an den USV dafür. Meinem Team kann ich nur bedingte Vorwürfe machen. Egal ob Bundesliga oder Kreisliga: fast jede Mannschaft tut sich gegen in Unterzahl agierende Gegner schwer – wir bildeten da heute keine Ausnahme. Natürlich müssen wir gewinnen, die Chancen dazu haben wir uns erarbeitet, gerade in der zweiten Halbzeit. Leider machten uns die Verwertung und eine Gästetorfrau in Topform den Strich durch die Rechnung."

Besonders bedanken möchte ich mich bei Katrin Steppe, Sandra Nitschke und Tina Förster aus unserer 2. Mannschaft, die ohne zu zögern ausgeholfen haben."


Die Statistik vom Spiel :

Torfolge :
0:1 Franziska Jahn (6.)
1:1 Elisa Trepschinski (29.)
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2:1 Sabrina Herold (64.)
2:2 Franziska Jahn (81.)

F. F. C. Gera :
Heimer - K. Steppe, Nitschke (46. Mörsel), Bludau, Kliemank, Werner, Stachon (46. Gruschwitz), Herold (MK), Seiler, S. Steppe, Trepschinski

Frauenfussball USV Jena III :
Schüppel (MK) - Patz, Ostendorf, Kuhl, Scheide, Jahn, Schade, Jähler, Pohl, Schmidt

Zuschauer : 55

Schiedsrichter : Michael Geiler (Langenwetzendorf)
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