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Frauen Verbandsliga

FSV Uder 1921 vs. F.F.C. Gera
2 : 1

Ganz bittere Niederlage nach zwei Kontertoren
F.F.C. lässt die Punkte fahrlässig liegen
von Oliver Möckel

Der F.F.C. ist mit der Niederlage in Uder, die auf jeden Fall vermeidbar gewesen war, endgültig auf dem Boden der Tatsachen angekommen.

Ohne die Aktivposten Stefanie Seiler und Stephanie Grabo angetreten, begann der sonnige Sonntag an der Hessischen Grenze vielversprechend. Gera startete druckvoll und übernahm sofort die Initiative. Elisa Trepschinskis Freistoss wurde nach 85 Sekunden von der Uderaner Hüterin gegen den Pfosten gelenkt, der Bludau-Nachschuss rauschte übers Gebälk. Nach 210 Sekunden setzte Denise Werner ein kurzes Solo an und jagte die Kugel im Fallen über die ansonsten glänzende FSV-Torfrau hinweg ins lange Eck zur frühen Geraer Führung.Sabrina Herold hätte nach genau acht Minuten schon Vieles klar machen können, als sie allein vor der dem Tor auftauchte. Ihr flacher Schuss wurde aber per Fußparade entschärft. Nach 15 Minuten klatschte ein Herold-Freistoß ans Lattenkreuz und nach 21 Minuten klärt Uders Schlussfrau eine Gruschwitz-Chance in höchster Not.

Als nach 24 Minuten Elisa Trepschinski unbedrängt eine Herold-Ecke über das Tor köpft, raufte man sich schon die Haare. Mit drei, vier frühen Toren wäre der Mops rund gewesen. Bis dato fand Uder nämlich fast nicht statt. Außer einer Hereingabe ohne Abnehmer (10.) und einem Schuss, der etwa drei Meter am Heimer-Kasten vorbeiging (17.), hatte Heim-Trainer Christian Hartmann nichts zu notieren.

Doch urplötzlich fanden die Eichsfelderinnen zu ihrem Spiel. Unerklärlicherweise gab der F.F.C. nach und machte die „Roten Teufel" damit stark. Sie suchten immer wieder ihr Heil in den langen Bällen auf die Stürmerinnen an der Abseitslinie. In der 27. und der 29. Minute musste Karolin Heimer alle Klasse aufbieten, um durchgebrochene Spielerinnen zu stoppen. In der 30. war sie dann machtlos gegen den nächsten Versuch, als Karina Wilhelm ihr Solo flach zum Ausgleich abschloss.

Der FSV war nun endgültig im Spiel angekommen und nahm den Kampf an. Es entwickelte sich in den folgenden 60 Minuten ein Match, welches keine große spielerische Klasse aufwies, aber in dem es mächtig auf die Socken gab. Der Schiedsrichter machte dabei nicht immer die glücklichste Figur… An ihm lag es aber keinesfalls, dass der favorisierte F.F.C. am Ende mit leeren Händen wieder nach Hause fuhr. Pech und leichtes Unvermögen waren ausschlaggebend. In der 44. Minute lenkte der Irrwisch mit unglaublich langen Abschlägen im Uderaner Tor einen Trepschinski-Schuss noch gegen das Lattenkreuz; im direkten Gegenzug verhinderte Karo Heimer ein erneutes Wilhelm-Tor mit großer Routine.

In der zweiten Spielhälfte ging es munter weiter mit dem Geraer „Wir wollen, können aber nicht" und dem Uderaner „Wir glauben an uns". Gera versuchte es immer wieder, konnte aber die entscheidenden Pässe nicht an die Frau bringen. Ein ums andere Mal stand die Gastgeber-Viererkette goldrichtig und klärte, so dass mit ablaufender Spielzeit die grün-schwarze Verkrampfung wuchs. Möglichkeiten waren da, oftmals aber aus Standards resultierend. Ein Trepschinski-Freistoss (70.) zischte vorbei, ein Herold-Fernschuss (72.) sowie ein Herold-Freistoss (81.) ebenso; am gefährlichsten war da noch ein Mirke-Freistoss in der 76., der sich aufs Tornetz senkte. In der 74. Minute war es erneut Karina Wilhelm, die einen langen Ball aufnahm, solierte und schoss. Zum Glück traf sie nur den Pfosten!79. Minute: gleiche Spielerin, Schuss aus nächster Nähe; aber Karo Heimer, die trotz verhärtetem Oberschenkel eine Riesenpartie bot, riss die Fäuste hoch und lenkte das Geschoss über den Balken. Ja, es war das Spiel der Karina Wilhelm! Vorbildlich ackerte sie und belohnte sich kurz darauf erneut. Aus etwa 20 Metern zog sie einfach mal ab und katapultierte die Kugel in die linke Ecke – das 2:1 (80.) brach dem F.F.C. das Genick. Danach kam nicht mehr viel und am Ende schlichen 13 restlos bediente Geraer Spielerinnen vom hervorragend bespielbaren Platz in der Marienstraße. 

Gera tat sich sichtlich schwer mit dem immer und überall dagegen haltenden Gegner, der nie nachließ und mit seinen schnellen Spielerinnen richtig gut aufgestellt war. Daraus erwuchsen Fehlpässe, die sofort brenzlige Situationen einleiteten. Umgekehrt verstand es die Klepsch-Truppe nicht, ihre spielerische Überlegenheit in Tore umzuwandeln, da gerade in der ersten Hälfte genug Chancen dazu da waren. 

„Knackpunkte waren die schlechte Chancenverwertung sowie stellenweise fehlende Ideen. Wir hatten Uder über weite Strecken in die eigene Hälfte gedrängt – und nichts daraus gemacht, weil wir da zu ideenlos agierten. Dann passieren die schnellen Konter und wir laufen ins Messer" sagte eine sehr frustrierte Trainerin nach dem Spiel. 


Die Statistik vom Spiel:

Der FSV Uder 1921 spielte mit:
Erdmann - Apel (MK), V. Müller, Strube (84. Siegmund), Hoffmann, Bachmann, Schach, Riethmüller (71. Wolf), Wilhelm, Zimmermann, Drößler
 
Der F.F.C. Gera spielte mit:
Heimer - K. Steppe (80. Golomb), Gruschwitz, Bludau, Werner, Herold (MK), Kremke, S. Steppe, Mirke, Schmalz (60. Stachon), Trepschinski

Tore:
0:1 Denise Werner (4.)
1:1 Karina Wilhelm (30.)
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2:1 Karina Wilhelm (80.)


Schiedsrichter: Thomas Hoppe

Zuschauer: etwa 40

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