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Frauen Verbandsliga

FSV 1986 Bad Langensalza vs. F.F.C. Gera
1 : 2

„Endlich haben wir uns mal belohnt"
Ganz wichtiger Sieg des F.F.C.
von Oliver Möckel
Die Torschützin zum Siegtor, Sabrina Herold, verschwand unter einem grün-schwarzen Knäuel - Foto:Gorlt
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Spiel wurde wegen Nichtantritts von Bad Langensalza im Hinspiel in Gera ausgetragen.

"Endlich haben wir uns mal belohnt!"Martina Klepsch fielen förmlich ganze LKW-Ladungen voller Steine vom Herzen, nachdem Schiri Geiler in der 95. Minute abgepfiffen hatte. Da stand das knappe 2:1 für die Geraerinnen fest und war nicht mehr umzustoßen. In einer Partie zweier spielerisch gleichwertiger Gegner kämpfte der F.F.C. aber das berüchtigte Quäntchen mehr und erzwang sich endlich wieder die drei Punkte.

Nadine Päßler gab den ersten Schuss des Spiels ab (8.). Auch Madleen Wicke versucht sich nach einer Flanke (18., Karo Heimer hält). In der 20. Minute ist es Nadine Päßler, die den Gast in Führung bringt. Nach langem Ball kann sie unter grün-schwarzem Zweier-Begleitschutz abschließen; der Schuss wird noch leicht abgefälscht und lässt der Geraer Schlussfrau keine Eingriffsmöglichkeit. Das 0:1 stellte die Fußballwelt des F.F.C. erneut auf den Kopf, da man bis dorthin ordentlich nach vorn gearbeitet hatte.
Nur kamen die entscheidenden Situationen im gegnerischen Strafraum nicht zustande. Einzig ein Stachon-Schuss (16.), der über den Kasten strich, brachte Gefahr.

Nach dem Rückstand spielte der Gastgeber giftiger – und auch zwingender. Eine Kliemank-Flanke dreht sich plötzlich, wird lang und länger und streichelt den Pfosten (24.). Gleich darauf köpft Elisa Trepschinski einen Herold-Freistoß zu ungenau (26., vorbei) und Janine Bludau trifft aus spitzem Winkel nur das Außennetz (32.). Für den Gast hatte Kristina Stötzel in der 31. noch die Riesenmöglichkeit, zu erhöhen. Sie schloss ihr Solo aber viel zu hoch ab.Mehr

Möglichkeiten gaben die ersten 45 Minuten nicht her; Gera agierte noch zu unkonzentriert in der gefährlichen Zone, Bad Langensalza war vorsichtiger geworden und hatte mittlerweile hinten mehr zu tun als vorn. 

Mit dem Startsignal zum zweiten Durchgang waren die Grün-Schwarzen sofort präsent. Der Druck auf den Gegner war da, nur Zwingendes sprang selten heraus. Ein Bludau-Schuss aus zentraler Position (46.) ging vorbei und Sabrina Herold zögerte nach einer Flanke am 2. Pfosten zu lange (50.). Auch in der 62. erstarb der Torschrei der Geraer Fans: ein hoher Herold-Ball konnte von Hüterin Poppe nicht festgehalten werden, doch Stephanie Grabo kam zu spät.

So musste es ein Standard richten: Freistoss Elisa Trepschinski aus 18 Metern. Der wird von der Mauer in Richtung rechter Pfosten abgelenkt und findet dort Stephanie Grabo; aus etwa fünf Metern erledigt sie die Pflichtaufgabe souverän und schiebt flach zum umjubelten 1:1 ein (65.). Die äußerst agile Kristina Stötzel hatte die bis dahin einzige ernstzunehmende Gäste-Chance: ein Solo, doch Karo Heimer pflückt ihren Schuss routiniert herunter (56.).

Das 2:1 war elf Minuten später der Geraer Mannschaftsführerin vorbehalten. Sabrina Herold holt sich auf Halblinks den Ball, narrt ihre Gegenspielerin, zieht in die Mitte und verlädt die Gäste-Torfrau mit einem Flachschuss in die linke, untere Ecke (76.).Welche Emotionen dieses Tor freisetzte, konnte man erahnen, als die Torschützin nach ihrem Treffer in einem Knäuel grün-schwarzer Spielerinnen förmlich verschwand.

Die restlichen fast 20 Minuten (der Schiedsrichter ließ fünf Minuten Verletzungs- und Auswechslungspausen nachspielen) passierte faktisch nichts mehr, da sich beide Mannschaften weitestgehend neutralisierten.

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gegen taktisch und spielerisch starke Gäste hat sich der F.F.C. die Punkte redlich verdient. 

„Es scheint bei uns angekommen zu sein, dass wir momentan mehr über den Kampf und die Moral Spiele gewinnen. Jeder hat heute buchstäblich geackert und mit Willen das Erfolgserlebnis erzwungen. Der Sieg gibt uns viel Selbstvertrauen. Wenn wir es jetzt noch schaffen, die entscheidenden Aktionen und Pässe im richtigen Moment an die richtige Adresse zu bringen, finden wir auch zurück zu unserer spielerischen Klasse" waren sich beide Trainer nach dem Schlusspfiff sicher. 



Der F.F.C. Gera spielte mit:
Heimer - K. Steppe, Bludau, Kliemank (88. Gruschwitz), Werner, Stachon, Herold (MK), Seiler, Mirke, Grabo, Trepschinski
 
Der FSV 1986 Bad Langensalza spielte mit:
Poppe - Croll (MK), Möller, Stötzel, Päßler, Patzig (60. Ertmer), Zimpel, Hey, Wicke (90+1. Lauterbach), Esche (GK), Nehlert
 
Tore:
0:1 Nadine Päßler (20.)
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1:1 Stephanie Grabo (65.)
2:1 Sabrina Herold (76.)

Schiedsrichter: Michael Geiler (Langenwetzendorf)

Zuschauer: 60
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